DIGGER: Prätorius macht dicht

Good bye, Pfandfrei

Kappeln. Ein beliebter Ort bei Seglern. Einige kommen extra, weil sie am Gästehafen Pfandfrei einkaufen können. Das endet bald.

“Ich geh morgen noch kurz zu Prätorius und dann legen wir ab”. Dieser Satz fällt sicher zig mal pro Woche, wenn auf der Ostsee Hauptsaison ist. Prätorius ist in Kappeln eine Institution. Nicht nur, weil es dort vor allem bei Spirituosen eine ungewöhnlich große Auswahl gibt.

Ende Gelände mit Pfandfrei

Ende Gelände mit Pfandfrei

Bei Seglern ist der Sailor’s Shop vor allem so beliebt, weil man dort als registrierter Kunde und gegen Vorlage der Bootspapiere auch pfandfreies Dosenbier kaufen kann. Vorausgesetzt, man versichert, es nicht in Deutschland zu trinken (was natürlich nie jemand gemacht hat).

Damit ist bald Schluß. Die Institution – so muss man den Laden sicher nennen – macht am 15.9. zum letzten Mal seine Türen zu. Als Nachfolger wird gemunkelt, soll eine Bäckerei kommen. Das hilft dem gepflegten Pfandfreitrinker nicht weiter.

avatar

Digger Hamburg

Kleiner segeln - größer leben. Filmemacher und Autor Stephan Boden verbringt jeden Sommer auf dem Wasser. Früher auf seiner VA18 "Digger" jetzt auf der Bente24, die er selbst initiiert hat. "Auf See habe ich Zeit, das schärft den Blick für Details." Zu seinem Blog geht es hier

10 Kommentare zu „DIGGER: Prätorius macht dicht“

  1. avatar Kluchschieter sagt:

    Also ich finde es auch schade und lästig, aus genau den Gründen die der sich wundernde Piet aufgeführt hat.
    Im übrigen trennen auch die Dänen und die Schweden Müll. Ich weiss nicht ob mülltechnisch die Dose oder die Plastikflasche jetzt besser ist.
    Ich fand es nett bei einer 2 Wochentour nicht die gesamten leeren Dosen wieder mitnehmen zu müssen.

  2. avatar Arwed sagt:

    Mein Einzelhändler nimmt auch zerdrückte Dosen. Natürlich nicht am Automat, is klar. Ist eine Frage der Kommunikation, beim Kauf, nicht erst bei der Abgabe. Eine schöne Segelgeschicht als Begründung, schon läuft das.

  3. Hi Arwed,

    Dosen mit pfand kann man nicht zerdrücken um platzt zu sparen. Ich werde pfandfrei vermissen. Und nicht wegen des Bieres willen sonder wegen Cola Fanta und so weiter.

  4. avatar Arwed sagt:

    Was genau ist eigentlich so toll an pfandfreien Dosen? Dass man mit weniger Stauvolumen zurückkommt, als man losfährt? Weil man die Wertstoffe (ich bin bestimmt kein Öko, sehe es aber so) einfach im Hafenmüll entsorgen kann? Besser noch ins Wasser zu werfen? Weil es einfach bequem ist? Weil man es auf einer längeren Reise körperlich nicht schafft, landesspezifisches Bier abzubauen? Geldprobleme? Als Yachtie? Wo genau ist das Problem?

    • Ich habe dort, obwohl ich dort meinen Heimathafen habe, noch nie pfandfreie Dosen gekauft. Erstens bin ich Freund des Pfandsystemes – auch wenn es bei uns etwas undurchsichtig und zu kompliziert ist. Zweitens lohnt sich das denke ich eh kaum. Bier bekomme ich sicher auch inklusive Pfand günstiger. Und Drittens war mein Boot eh immer zu klein zum bunkern.

      Ausserdem gibt es nichts schöneres, als in Dänemark Bier zu kaufen. Statt Palettenweise Dosenbier trinke ich abends gern mal traditionell gebraute Biere oder teste mal ne andere Sorte.

  5. avatar Piet sagt:

    Achja da fällt mir ein:
    Auf Helgoland kann man auch Pfandfrei kaufen.
    Also wer mal einen kleinen Umweg machen möchte ist dort sicher gut aufgehoben.

  6. avatar Florian sagt:

    Wenn dadurch die Hemmschwelle steigt, Dosen ins Meer zu werfen, ist das doch großartig!

  7. avatar Piet sagt:

    Immerhin gibt es dann weniger Müll im Wasser.

    (Ist mir egal wie viele den Müll wieder mit ans Land nehmen es gibt immer schwarze Schafe!!)

Schreibe einen Kommentar zu Piet wundert sich Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert