Tipps und Tricks von Blauwasser Hans: Gangways ohne Geräusche und Wartung

Die schwebende Gangway

Anders als in nördlichen Gefilden, wo Yachten entweder längsseits an der Pier, oder im Päckchen, oder mit dem Bug voraus in der Box anlegen, wird in den Mittelmeerländern mit dem Buganker und mit dem Heck zur Pier angelegt. Zum Aussteigen ist eine Gangway ein erprobtes Hilfsmittel.
 Einesteils wird das Yachtheck geschützt, weil es in einiger Entfernung von der Mauer bleibt, andernteils ist so ein Laufsteg bequem beim Gang von und an Bord.

Im einfachsten Fall verrichtet ein simples Brett, das vom Heck der Yacht bis auf die Kaimauer reicht, klaglos seinen Dienst. Ein Bändsel, das an Bord belegt wird, verhindert, daß diese Passarella abhanden kommt.

Das geräuscharme schwebende Gangwaybrett - ein Gummi macht es möglich © H.Mühlbauer

Komfortabler sind richtige Gangways, deren eines Ende am Rumpf an einem drehbaren Beschlag sitzt, deren landseitiges Ende an einer Leine hängt, die oft über den Masttop geführt ist, um die Planke an die Höhe der Kaimauer anzugleichen. Bewegliche Rollen sollen für gute Bodenhaftung sorgen.

Auf großen und teuren Yachten findet man auch hydraulisch angetriebene Edelteile mit integrierter indirekter Beleuchtung samt rotem Teppich, die per Infrarot-Fernbedienung aus- und eingefahren werden und die ohne Halte-Tauwerk auskommen, aber hiervon sprechen wir gerade nicht.

Wenn die Gangway auf der Mauer aufliegt und sich die Yacht bewegt, dann entstehen unweigerlich Geräusche, die die Nachtruhe empfindlich stören können. Und das ständige Schleifen auf dem Boden macht das Landungsgerät nicht grade besser.

Wird aber zwischen die Leine zur Höhenverstellung und der Gangway ein fester Gummistropp geknotet, dann läßt sich das landseitige Ende der Passarella etwa 20 Zentimeter hoch schwebend über der Mauer justieren. Wenn dann ein Crewmitglied – egal, ob vom Schiff aus oder von Land ein- oder aussteigen möchte, dann dehnt sich der Gummi, die Gangway liegt stabil auf dem Boden auf, und man kann bequem und gefahrlos über die Planke gehen. Steht niemand mehr dort, dann befindet sich die Gangway in Ruhestellung frei schwebend über der Kaimauer – ganz automatisch. Und kaputte Gangwayrollen und gestörter Schlaf gehören der Vergangenheit an.

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Hans Mühlbauer

... hat in mehr als drei Dekaden in Mittelmeer und Übersee auf diversen Charteryachten und auf eigenen Yachten über 100.000 Meilen als Skipper (mit SHS, LRC etc.), Reiseveranstalter, und als Fahrtensegler gesammelt. Als freier Journalist, Autor und Filmemacher erkundet er spannende internationale Reviere, publiziert Bücher, schreibt Fachartikel für Zeitschriften und produziert Videos auf DVD und für das Fernsehen. Mehr unter www.dmcreisen.de. Seine Praxistipps finden Sie hier

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