Müggelsee: Trotz Naturschutzvorhaben, Segeln wird nicht eingeschränkt

Entwarnung nach Empörung

Das Berliner Senator für Stadtentwicklung hat nach großer öffentlicher Empörung mitgeteilt, dass der Müggelsee nun doch den Wassersportlern erhalten bleibt.

Der Große Müggelsee. © Berlin Partner/FTB-Werbefotografie

Der Große Müggelsee. © Berlin Partner/FTB-Werbefotografie

 

Die Pressemitteilung:

“Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt als Oberste Naturschutzbehörde, führt auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes und des Berliner Naturschutzgesetzes ein Unterschutzstellungsverfahren zur Ausweisung des Großen Müggelsees, des Bereichs „Die Bänke“ und des Berliner Teils des Fredersdorfer Mühlenfließes als Landschafts- und Naturschutzgebiet durch, in dem sich nach Behörden und anerkannten Naturschutzverbänden nun auch die Nutzerinnen und Nutzer des Gebietes vom 12.8. bis zum 16.9.2016 äußern können. Es sind auch schon zahlreiche Äußerungen eingegangen.

Der muskelbetriebene Sport (Rudern, Kanu), Segeln, Schwimmen und andere Formen des Wassersports auf dem Großen Müggelsee und den angrenzenden Gewässern sind weiter möglich wie bisher und werden durch die Ausweisung als Landschafts- und Naturschutzgebiet nicht eingeschränkt. Das gilt auch für Trainings der Kadersegler des Berliner Segler-Verbandes, der jugendlichen Segler des Landesleistungszentrums, der Segler des Bundesnachwuchs-Stützpunktes des Deutschen Segler-Verbandes und des Deutschen Olympischen Sportbundes, der Schüler der Sport-Eliteschule „Flatow-Schule“ und der Kinder und Jugendlichen von 7 Müggelvereinen und von 2 Dahmevereinen.

Der Große Müggelsee und der Bereich „Die Bänke“ sind eine Bundeswasserstraße, deren Befahren und sonstigen Gebrauch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt als Landesbehörde und Geberin der Schutzverordnung zum künftigen LSG/NSG Müggelsee nicht regeln oder einschränken kann und auch gar nicht will.

Meine Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und ich persönlich begrüßen und unterstützen die zahlreichen Formen des Wassersports auf dem Müggelsee ausdrücklich und stellen sicher, dass der Wassersport auf dem Müggelsee weiter möglich ist wie bisher.

Nur Bootsparaden, Regatten und Schwimmen mit Veranstaltungscharakter (Zuschauer, Begleitboote) auf dem Müggelsee unterliegen dem Genehmigungsvorbehalt gemäß § 7 Absatz 1 Nummer 3 der Schutzverordnung zum künftigen LSG/NSG Müggelsee und bedürfen einer Genehmigung, um ihre landschafts- und naturverträgliche Durchführung sicherzustellen. Zuständig für die Genehmigungen ist das Bezirksamt Treptow-Köpenick, und die Genehmigungen können bei einer landschafts- und naturverträglichen Durchführung der Veranstaltungen (kein Müll oder ohrenbetäubender Lärm) problemlos erteilt werden.

Ebenso wird ein Rückbau von Wassersportstegen am Großen Müggelsee und im Bereich „Die Bänke“ nicht generell angestrebt, sondern nur in seltenen Ausnahmefällen bei deutlich überwiegendem Naturschutzinteresse. Hierzu sind rechtsförmige Genehmigungsverfahren durchzuführen. Auch Tourismus und Naherholung am Müggelsee (Hotel Müggelsee, Event-Gelände Rübezahl, Stern- und Kreisschifffahrt, BVG-Fähren, Spazierengehen/Radfahren/Reiten auf vorhandenen Wegen, das Baden an ausgewiesenen Badestellen und das Sitzen in vorhandenen Biergärten) sind weiter möglich wie bisher und erfahren durch die Ausweisung des Müggelsees als Landschafts- und Naturschutzgebiet keine Einschränkung.

Die auf der Internetseite des BSBTK und in der Rundmail getroffenen Aussagen, dass durch das Unterschutzstellungsverfahren „Traditionsveranstaltungen, wie der Internationale Nebelpokal, die 20-Stundenwettfahrt, der Behindertencup oder auch mehrere Kinder- und Jugendregatten“ nicht mehr durchgeführt werden können, sind unzutreffend. Ebenso wie die Aussage, dass sportliche Wettkämpfe kaum noch möglich sind.”

Quelle: Bezirksamt Treptow-Köpenik

Ein Kommentar „Müggelsee: Trotz Naturschutzvorhaben, Segeln wird nicht eingeschränkt“

  1. avatar Berliner sagt:

    Die Pressemitteilung versucht natürlich, kurz vor der Wahl in Berlin, die Wogen zu glätten.

    Allerdings sind die betroffenen Vereine ganz anderer Meinung. Der Bezirkssportbund Berlin Treptow/Köpenick bezieht dazu recht deutlich Stellung.

    http://www.sporton.de/cms/sagtk/files/Home/Antwort%20an%20Senator%20Geisel%2028.08.16.pdf

    Grüße aus Berlin

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