Seekarten: Urteil gegen NV-Verlag – Urheberrechtsverletzung in Dänemark

Streit um Lizenzen

Der  NV Verlag aus Eckernförde wird von einem dänischen Gericht wegen Urheberrechtsverletzung belangt. Der Verlag soll umgerechnet rund 134.000 Euro zahlen.

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Carsten Kemmling

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30 Kommentare zu „Seekarten: Urteil gegen NV-Verlag – Urheberrechtsverletzung in Dänemark“

  1. avatar Johannes Engelhardt sagt:

    Wann wird der NV-Verlag endlich erwachsen ???
    Das sind doch Kindereien und keine Aktivitäten eines ernstzunehmenden Seekartenverlags.

    Macht Eure Hausaufgaben!
    So lange dies nicht stattfindet, müsst Ihr Euch von z.B. dänischen Seekartenrechteinhabern zurechtweisen lassen.

    Für uns Anwender heisst dies: Keine Seekarten von NV, weil die nicht verlässlich sind!

  2. avatar Ole Hecht sagt:

    Um urheberechtlichen Schutz zu genießen, muss ein Werk eine gewisse “Schöpfungshöhe” erreichen. Es stellt sich die Frage, ob die Zusammenstellung von reinen Messdaten eine schöpferische Leistung darstellt.

    Im Gegensatz zu den Schweden scheinen die Dänen dafür ihre ganze kreative Kraft zu benötigen 🙂

    Davon unabhängig taucht hier wieder die Frage auf, ob eine Leistung vergütet werden soll. Dass die Vermessung der Meere eine Leistung darstellt, dürfte niemand ernsthaft bestreiten.

    • avatar SR-Fan sagt:

      Dazu kommt ja noch, dass die Werte vom Staat entweder direkt oder indirekt sowieso erfasst werden (z.B. für Marine, Verkehrswegesicherung, …) – und damit von Steuergeldern.
      Die Frage ist nun, wie mit den vorhandenen Daten umgegangenen wird. In den USA ist man der Ansicht, dass solche (mit Steuermitteln erhobene Daten) großteils dem Steuerzahler auch kostenlos zur Verfügung stehen müssen. Allerdings profitieren davon auch ausländische Nutzer.
      In Deutschland dagegen werden die Daten anschließend auch wieder teuer verkauft und der inländische Segler zahlt doppelt.

      VG

      • avatar digger.hamburg sagt:

        Das Problem dabei: erkläre mal einem inländischen Nichtsegler, warum er die Kosten für einen im Durchschnitt besser bis betuchten Hobbysegler mittragen soll?

        • avatar SR-Leser sagt:

          Ach Digger, eine funktionierende Schifffahrt ist für eine Exportnation unabdingbar (natürlich auch für die Fischerei und die “Weiße Flotte”). Aus diesem Grund haben wir alle ein Interesse, dass mit Steuergeldern ordentliche Seekarten gemacht werden. Dass diese Karten auch für uns Segler nützlich sind, sehe ich eher als Nebeneffekt. Steuern bezahlen wir für unser Hobby ohnehin genug. Und zwar 19% auf alle Anschaffungen und Dienstleistungen und die Mineralölsteuer auf unseren Sprit.

        • avatar Sven-Hamburg sagt:

          Ich denke, dass die Vermessung der See genauso zur Infratruktur eines Staates, jedenfalls in den Hoheitsgewässern, gehört, wie die Bereitstellung von Straßen, Stromnetz, Bahnnetz usw.
          Manches ist davon privatisiert und wird in dem ein oder anderen Staat von privaten Unternehmen bereitgestellt anderes wird von der öffentlichen Hand bereitgesteltl. Wie auch die Betonnung. Nutzen tut das allen Verkehrsteilnehmern und damit auch denen die den Verkehr direkt oder indirekt nutzen. Regelmäßig, aber nicht immer, wird für diese Leistung eine Nutzungsgebühr verlangt. Maut, Befahrensgebühren etc.
          Will sagen, wenn der Dänische Staat entscheidet, das Kartenmaterial oder die Messwerte nur gegen Gebühr abzugeben ist das seine legitime und nachvollziehbare Entscheidung. Andere Länder können eine andere Einstellung haben und es anders halten, oder?

        • avatar SR-Fan sagt:

          Das ist ne unsinniges Argument, solange wir Mrd. für Bänker, Griechenland, .. ausgeben geht es hier nur um Peanuts. Wenn ich Fahrrad fahre, beschwere ich mich ja auch nicht über den Bau von Autobahnen oder Flughäfen.

          VG

      • avatar Alex sagt:

        Und weshalb regt sich keiner auf, dass er die Karten für sein PKW-Navi nicht vom Staat geschenkt bekommt?

        Im Gegenteil, wir zahlen freiwillig für ein Abo bei TomTom um immer die aktuellsten Kartendaten zu erhalten.

    • avatar yuammy sagt:

      Datenbanken geniessen aber auch nach deutschem Recht einen Urheberschutz.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Datenbank_(Recht)

      …in dem hier vorliegendenden Fall stellt sich jedoch die Frage welche Werke hier “kopiert” wurden. Es kann ja auch sein, dass durch den Verlag einfach die offiziellen dänischen Karten (auf Papier) eindigitalisiert wurden. Da wäre nicht das entsprechende Werk aus einer Datenbank sondern das einer Seekatze, die natürlich auch einen entsprechenden Schutz geniesst.

  3. avatar Fiete sagt:

    Warum verstehen es solche “Familienunternehmen” eigentlich nicht, dass ein Seekartenverlag keine “BWLer”, sonder vielmehr echte Nautiker braucht?!

  4. avatar Simmi sagt:

    Das Urheberrecht, oh Mann!
    Der “Schutz des geistigen Eigentum”, irgendwie voll reaktionär und von Vorgestern.
    Sieht es doch vor, dass der Urheber frei & selbst darüber bestimmen kann, ob, wann,wo und wie sein Werk vervielfältigt, veröffentlicht oder verbreitet werden darf. Und Geld soll er für seine Arbeit, seine Ideen, Mühen, Zeit und Grips außerdem auch noch verlangen dürfen…
    Krank!
    Bloß gut, dass hier beim Segelreporter die aus dem Netz gefischten Fotos, Filme und Texte voll lizensiert sind und
    korrekte Honorare bezahlt werden.

    • avatar Rheinischer Bohnapfel sagt:

      Gemach, Sie (jugendlicher?) Feuerkopf!
      Das Thema müssen wir wohl auch an dieser Stelle leider ein Bißchen differenzierter betrachten.

      Für die Hoheitsgewässer der USA gibts für jeden kostenlos tagesaktuelle Seekarten zum Runterladen, weil dort, so weit ich das verstehe, aus (amerikanischen) Steuermitteln Finanziertes nicht noch mal Geld kosten darf.

      Im Rest der Welt (bis auf Hong Kong, war jedenfalls mal so) ist die Lage nun mal anders. Und ob nun bei der Regatta oder sonstwo – die Regeln gelten,auch wenn das Ergebnis manchmal nicht so schön ist. Wenn das Geodatastyrelsen für die Nutzung seiner (aus dänischen Steuergeldern) bezahlten Daten Spielregeln aufstellt, hat man das zu akzeptieren.

      Ich halt’s mit dem Grundsatz “Gutes Geld für gute Arbeit”, egal, ob mit der der Stirn oder der Faust geleistet. Daran, ob das “krank” ist, müssen sich unsere Geister dann wohl scheiden.

      • avatar Alex sagt:

        Wem das nicht passt, der kann ja im Schreibwarengeschäft selber Papier und Buntstifte kaufen (ja, dafür muss man auch bezahlen, es sei man klaut sie) und sich die Karten selber mahlen.

        • avatar NVsgram sagt:

          “Mahlen” tut man Mehl oder Kaffee. Und “gemalt” hat NV die Karten selber.
          Ob die Messwerte, mithilfe derer das geschah, urheberrechtlich geschützt sind, darüber lässt sich aber wohl streiten.

          • avatar Alex sagt:

            Erzähl mir was Neues!
            Das hatte schon meine Deutschlehrerin gesagt „lass alle h weg und du machst nur noch halb so viele Fehler“.

            Es ist doch egal ob eine Idee, Daten oder anderer Krempel. Ungefragt was schnappen und dann auch noch Kohle mit machen, das ist gehen auf dünnem Eis.
            Wenn mein Nachbar meinen Rechen will, bekommt er den, wenn er vorher frägt.
            Wenn er ihn sich einfach schnappt, dann werde ich pissig!

      • avatar Alex sagt:

        Man könnte auch allgemeinverständlicher sagen:

        Chef, wie schaut es mit einer Loherhöhung aus?
        Lohnerhöhung? Nee, künftig musst Du ohne Lohn arbeiten, weil die Kunden unser Produkt zwar noch haben, dafür aber nicht mehr zahlen wollen.

      • avatar katasterophy sagt:

        Gutes Geld für kopierte Daten auch?

    • avatar Alex sagt:

      “Der “Schutz des geistigen Eigentum”, irgendwie voll reaktionär und von Vorgestern”

      Das propagieren die Piraten auch.
      Als man dann aber das Buch von so einer Tussi aus dem Führungsstab der Piraten ins Netz gestellt hatte, kam prompt die Antwort in Form einer einstweiligen Verfügung. 😉

    • avatar Deali sagt:

      Der NV-Verlag klaut also dänische Karten, reproduziert sie und verkauft sie dann an Simmi der dafür viel Geld raus tut. Und der bezeichnet die Dänen, die die Arbeit hatten und leer ausgehen als krank.
      Der muss schon blöd sein der Simmi. Sehr blöd!

      • avatar Alex sagt:

        Er wird sie sich irgend wo, illegal, für lau, im Netz ziehen, selber drucken und über die Deppen lachen, die sich die Arbeit machten um Geld zu verdienen, damit sie Ihre Familien ernären können. Was er dabei übersieht, wenn das alle so machen, wird es bald keine aktuellen Karten geben, weil keiner für lau arbeitet und man mit lau auch keine Familie ernähren kann.

  5. avatar Rheinischer Bohnapfel sagt:

    “das seit Jahren den großen Gegenspielern die Stirn bietet”…
    Leider ist das mangels ernsthafter Alternativen, wenns um die Ostsee geht, gar nicht so schwer selbst bei teilweise Mundtrockenheit verursachender Widersprüchlichkeit der Karten- und Hafenhandbuchinhalte.

    Aber vielleicht liest hier ja jemand vom BSH mit:
    Verläßliche, amtliche digitale Seekarten für Sportschiffer in produktneutralem Datenformat (also am Liebsten S57) mit Berichtigungen, sobald sie fällig sind. Und “Den Danske Havnelods” auf Deutsch dazu. Bitte!

    Das wär’ der Knaller.

  6. avatar Dreiundzwanzig sagt:

    Meinen Humor hat er erwischt!

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