Segelfrachtschiffe: Handel unter Segeln funktioniert wieder – 60 Meter Neubau für 12 Millionen

Transport unter Segeln

Die “Très Hombres” befährt die Atlantikroute © TOWT

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Michael Kunst

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12 Kommentare zu „Segelfrachtschiffe: Handel unter Segeln funktioniert wieder – 60 Meter Neubau für 12 Millionen“

  1. avatar Andreas Lindlahr sagt:

    Tolles Projekt! Ärgerliche Kommentare hier. Segeln ist auf jeden Fall ein guter Weg um die Schadstoffe in der Luft und im Meer zu reduzieren. Bei den 90.000 Schiffen die unterwegs sind, ist der CO2 Ausstoß zwar pro TKm relativ gering, dafür sind die schwimmenden Riesen aber zusätzlich für zahlreiche andere giftige Emissionen verantwortlich. In erheblichem Maße. Das können sich die Klugscheter hier in den Kommentaren aber gern selbst ergoogeln. Die Gesamtbilanz ist kompliziert aber auch hier bringt der Whataboutism nix. Man kann sich ja denken wieviel Gesamtemission bei einem Containerriesen bei 30.000 Tonnen Stahlverarbeitung zusammen kommt. Wikipedia: „Weltweit ist die Schifffahrt für den Ausstoß von etwa einer Mrd. Tonnen Kohlendioxid verantwortlich, was 3 Prozent der gesamten vom Menschen verursachten CO2-Emissionen entspricht. Zudem verursacht sie etwa 15 Prozent der globalen Stickoxidemissionen und 13 Prozent der Schwefeldioxidemissionen, Tendenz weiter steigend. Damit einher gehen Umwelt- und Gesundheitsschäden, insbesondere in schwer belasteten Hafenstädten oder Ballungsräumen in der Nähe von Hafengebieten, wo Schiffsemissionen zu den wichtigsten Schadstoffquellen zählen.“

  2. Lieben Uwe, Christof, Ahoi, Enzo Früh, Michael, Allen,

    Dessen sind wir klar bewusst, dass am wichtigsten die Emissionen pro transportierter Wareneinheit sind. Auch wenn wir derzeit mit viel kleineren Schiffen (als konventionnellen Container-carriers zB.), haben wir es mit weniger GHG (als Schiffe oder Lkw) geschafft, “unlächerliche” Quantitäten zu transportien, obwohl es schwieriger auf kleinere Distanzen ist.
    Wir stehen für kein Anachonismus oder Romantismus: die existierende Schiffe haben schon eine bezeichnende Kapazität und wir haben als Ziel ein Parallelmarket zu schaffen, wobei Shippingkosten immer marginal bleiben werden: nur nie Umweltmehrwert versuchen wir, am Markt zu transferieren.
    Dann muss man es alles im Perspektiv gucken. Wir haben es vom Nichts gestartet, wir sind klein, aber 1) Winde werden wahrscheinlich immer blasen und 2) Billiges Öl is anormal. Neue perspektiven wollen wir auch einfach öffnen.
    Excuse my German (langeher’s nicht mehr gescrieben) und sehr freundlichen Grüssen,
    A bientôt, Guillaume

  3. avatar Michael Walther sagt:

    Dann lassen wir doch alles so wie es ist, oder? Läuft ja auch gerade so gut!

    Mal ehrlich – es ist beeindruckend wie man sogar in dieser Idee das Negative suchen kann und wieso häufig, ohne sich zu informieren. Habt ihr eine Ahnung wie oft die Crew auf den TOWT Schiffen gewechselt wird? Ist ja nicht so, dass die Seeleute auf den Containerschiffen aus dem Boden wachsen.

    Und wie es mit dem verwendeten Antifouling und den Ölabfällen aussieht ist auch nur einfach mal so in den Raum gestellt. Ohne jemals mit den TOWT Jungs gesprochen zu haben. Selbst die wissen das zur Zeit bei dem neuen Schiff wohl noch nicht, aber hier wird es schon zerredet. Beeindruckend!

    Was Diesel, Schmierstoffe usw. angeht, so gehe ich bei einem segelnden Frachtschiff erst einmal davon aus, dass es weniger benötigt als ein Containerschiff. Keine Ahnung wie ich darauf komme, aber halte ich für naheliegend… Und gerade wenn man sich mit Guillaume Le Grand etwas näher beschäftigt, wird schnell klar, dass er nicht bei der kleinsten Flaute oder Gegenwind den Diesel anwirft!

    Ach ja: Wenn der Löwenanteil des Energieverbrauchs auf dem Weg vom Supermarkt entsteht können wir ja alle mehr aufs Fahrrad umsteigen anstatt die Energie darin zu verschwenden gute Ansätze erst einmal schlecht zu reden!

    • avatar ahoi sagt:

      Genau, einfach so in den Raum geworfen. So machen es die Leute von “Tres Hombres” in Interviews schließlich auch gerne wenn sie die moderne Containerschifffahrt verteufeln.

      Meine überspitzte Formulierung hatte nur den Zweck auf die Absurdität von für sich genommenen Behauptungen ala “Containerschiff = böse & dreckig” hinzuweisen.

      Ein seriöser Vergleich der beiden Transportmittel muss (wie schon oben angemerkt) die gesamte Transportkette betrachten! Das kann ich nicht mal so eben. Ein entsprechender detaillierter Vergleich sollte aber (wenn nicht nur wirtschaftliche Betrachtungen im Raume stehen) definitiv im Interesse der Betreiber von “Tres Hombres” sein.

    • avatar Enzo Früh sagt:

      Wie gesagt, mir gefällt die romantische Idee von den Frachtseglern und bezweifle nicht, dass hinter dem Projekt ideologische Enthusiasten mit den besten Absichten und viel Herzblut stecken.
      Aber wie so oft bei emotionalen Themen ist die Meinung schnell gemacht, und die Rollen GutMensch SchlechtMensch klar verteilt. Kritik, auch wenn wissenschaftlich basiert, nicht erlaubt.
      Aus diesem Grund bezweifle ich auch nicht, dass es für das Label einen Markt gibt; die Geschäftsidee gefällt.
      Zwar ist der, unter Segeln transportierte, Wein nicht besser für die Umwelt; aber besser für Ihr Gewissen, Herr Walther.

      • avatar Michael Walther sagt:

        Moin Herr Früh!

        Sie benennen es ja selbst – wissenschaftlich basiert. Haben wir hier von beiden Transportmöglichkeiten die nötigen Fakten? Oder finden wir die des neuen, noch nicht gebauten Frachtseglers schon irgendwo im Netz?

        Natürlich macht der Transport nur einen kleinen Teil aus, aber was spricht dagegen, diesen weiter zu verringern, wo es doch jedem einzelnen offensichtlich sehr schwer fällt, den größeren, selbstverursachten Anteil durch häufigeres Fahrrad fahren zu reduzieren?!

        Mich stört nur dieses schlecht-gerede ohne irgendwelche Fakten.

        Einen schönen Abend!

  4. avatar Enzo Früh sagt:

    Die ETH-Zürich hatte die Energiebilanz von Lebensmittel analysiert.
    Der per Container-Schiff transportierte Wein aus Übersee schnitt energietechnisch nur unwesentlich schlechter ab, als Wein aus der Umgebung.
    Der Löwenanteil des Energieverbrauchs pro Flasche fällt ohnehin auf dem Weg vom Supermarkt nach Hause an.
    Die romantische Idee von der ‘unter Segeln transportierten’ Flasche Wein gefällt mir zwar, vermute aber, dass Uwe R. aus ökologischer Sicht Recht hat.

  5. avatar Uwe R. sagt:

    Ich halte das Projekt für Augenwischerei. Nur weil die Schiffe vom Wind angetrieben werden, heißt dies noch lange nicht, dass der Transport umweltfreundlicher als die Containerschifffahrt ist. Um diese Frage zu beantworten, müsste man den ökologischen Fußabdruck des Gesamtprojektes ermitteln. Ich vermute, dass sich dann das Projekt als ziemlich umweltschädlich heraus stellen würde.

      • avatar ahoi sagt:

        Weil man sich fragen sollte wieviel Antifouling, Diesel, Schmieröl, Altöl, Kloreiniger und nicht zu vergessen Flüge für Crewwechsel anfallen wenn da mit ziemlichen Aufwand Ware gesegelt wird.

        Die gerne vorgebrachte Aussage “Das Containerschiff fährt aber mit total dreckigem Öl” ist für sich genommen wertlos. Es muss gegenübergestellt werden wieviel Emissionen pro transportierter Wareneinheit auf einer gegebenen Strecke anfallen. Nur das beantwortet die Frage nach der Sauberkeit des Transportmittels.

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