Raceoffice.org Bericht zum 1. Güstrower Einhandpokal

Ein verblüffender Erfolg

Am Wochenende startete eine Premiere auf dem Inselsee: Der Wassersport-Verein-Güstrow 1928 e.V. (WVG) lud zum „1. Güstrower Einhandpokal“. Dabei waren nur Bootsklassen geladen, die von einer Hand gesegelt werden bzw. mit einer Person besetzt sind. Außerdem konzentriert sich der WVG auf die Jugendklassen Optimist, Laser Radial und Laser 4.7.

Zwischenzeitlich waren für die Premiere über 40 Optis gemeldet ©

Zwischenzeitlich waren für die Premiere über 40 Optis gemeldet ©

„Unser Ziel ist es, eine weitere Jugendregatta in Güstrow zu etablieren. Wir sind zwar durch unsere Piratenregatten in Deutschland bekannt, wollen uns aber auch im Jugendsportbereich breiter aufstellen“, so Peter Anders, Vorsitzender des WVG. „So eine Regatta zu etablieren, ist schwierig, denn es gibt eine Menge Optimisten- und Laserregatten alleine schon in Mecklenburg-Vorpommern. Als wir Anfang Juli den 1. Güstrower Einhandpokal ausgeschrieben haben, gab es zunächst bis Mitte August gar keine Meldungen, umso überraschter sind wir jetzt über das Meldeergebnis“, erläutert der Vorsitzende weiter.

30 Optimisten aus Güstrow, Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Wismar, Teterow und Plau am See hatten schon gemeldet, als Igor Miloszewski vom Klub Sportowy Centrum Zeglarskie an den WVG eine E-Mail schrieb: „Wir sind Segler aus Polen und wollen zu Eurer Regatta kommen“! „Wir waren schon ob des guten Meldeergebnisses überrascht, aber das dann sogar noch polnische Segelsportfreunde zu uns kommen wollten, war verblüffend“, Carsten Jansen, der sonst in der Piratenklasse aktiv ist und nun Wettfahrtleiter sein sollte. 35 Meldungen bei den Optimisten und nur drei bei den Lasern standen letztlich zu Buche. Der Grund für diese Diskrepanz lag darin, dass nur die Optimisten auch um Ranglistenpunkte segelten. Zwischenzeitlich lag die Meldezahl gar bei 41 Optimisten, bevor einige krankheitsbedingt absagten.

Ohne Wind aber bei strahlendem Sonnenschein konnte Wettfahrtleiter Carsten Jansen am Sonnabend Segler aus ganz Mecklenburg-Vorpommern und die polnische Delegation begrüßen. Sechs Wettfahrten waren ausgeschrieben und leichter Wind setzte ein. Der Wetterbericht sagte deutlich mehr voraus, doch leider würde das Regen mit sich bringen.

Weil noch kein stabiler Wind eingesetzt hatte, entschied sich die Wettfahrtleitung zwar alle Boote auslaufen zu lassen, doch auf dem Wasser zunächst Startverschiebung zu setzen. Pünktlich um 11 Uhr kam der Wind auf, doch es begann auch zu regnen. Binnen weniger Minuten wurde dieser so heftig, dass einige Segler bereits einmal komplett nass waren und zwei polnische Segler sogar in den Hafen zurücksegeln mussten. Viele waren für dieses Regenwetter gar nicht entsprechend gekleidet.

Um 11.40 Uhr erfolgte schließlich der erste Start bei Winden um 3-4 Beaufort aus West. Segler aus Schwerin, Plau und Neubrandenburg waren an der Spitze. Die Güstrower Hoffnungen ruhten auf Theo Ranis (WVG) und Tom Schülke (WVG), die zunächst auch noch vorne dabei waren, jedoch nach und nach Positionen verloren. Letztlich gewann mit Jakob Pauls (Wismar) einer der Favoriten vor Philipp Rathmann (Schwerin) und Filip Miloszewski (Polen). Topfavorit Mic Mohr (Plau) ersegelte Rang vier. Theo Ranis lag im Ziel auf Platz 14, Tom Schülke auf Platz 17. Insgesamt erreichten nur 27 der 35 Boote das Ziel. Vier Boote gaben auf. Drei weitere waren gar nicht erst gestartet.

Die zweite Wettfahrt nahmen doch wieder 29 Boote in Angriff und der Ranglistenerste Mic Mohr zeigte, warum er zur Zeit eine Ausnahmestellung unter den Optiseglern in Mecklenburg-Vorpommern hat und gewann vor Jakob Pauls (Wismar), der so aber gesamt weiter führte. Malte Rackow aus Rostock wurde Dritter. Die Güstrower Theo Ranis und Tom Schülke (beide WVG) verbesserten sich auf Rang 10 bzw. 12.

In der dritten Tageswettfahrt kamen noch 27 Boote ins Ziel. Während sich der Wind um 3-4 Beaufort aus Nordwest stabilisiert hatte, regnete es nunmehr fast drei Stunden stetig, sodass man vor allen, die jetzt noch dabei waren, den Hut ziehen musste. Philipp Rathmann (Neubrandenburg) hieß der Sieger dieser Wettfahrt. Weil Jacob Pauls (Wismar) Sechster wurde, übernahm Mic Mohr (Plau) nun die Gesamtwertung mit Platz zwei. Theo Ranis (WVG) erreichte mit Platz neun eine Toptenplatzierung. Weniger gut lief es für Tom Schülke (WVG), der nach Kenterung nicht ins Ziel kam.

Auch die vierte und letzte Tageswettfahrt fand im Regen statt und einmal mehr zeigte der erst 8-jährige Mic Mohr seine Klasse und siegte vor Ben Simon und Jakob Pauls (beide Wismar). Letzterer war nun der Einzige, der Mic Mohr den Gesamtsieg noch ernsthaft streitig machen konnte. Tom Schülke segelte auf Platz 13, Theo Ranis auf den 19. Platz.

Gut ausgeschlafen und gestärkt konnten am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein alle Boote wieder an den Start gehen. Herrlicher Westwind um 3-4 Beaufort ließen den Inselsee völlig verwandelt im Vergleich zum Vortag erscheinen. Pünktlich um 10.30 Uhr konnte gestartet werden und schon an der ersten Bahnmarke führte wieder Mic Mohr (Plau) vor Malte Rackow (Rostock). Etwas zurück lag erst Jakob Pauls (Wismar). Stetig konnte Mic Mohr seinen Vorsprung vergrößern und gewann so letztlich souverän auch diese Wettfahrt und auch bereits die Gesamtwertung. Hinter Malte Rackow wurde Filip Miloszewski (Polen) Dritter. Theo Ranis segelte auf Platz 14, Tom Schülke auf den 20. Platz.

In der sechsten und letzten Wettfahrt ließ es zwar Mic Mohr etwas ruhiger angehen und wurde Sechster, doch Filip Miloszewski aus Polen schienen diese Windbedingungen zu liegen und so siegte erstmals ein internationaler Gast auf dem Inselsee. Zweiter wurde Johannes Erichsen (Schwerin), der sich so den Bronzeplatz auf dem Treppchen sicherte. Jakob Pauls, der Gesamtzweiter wurde, konnte sich in dieser Wettfahrt einen 14. Platz leisten. Tom Schülke (WVG) errang mit Platz neun sein bestes Ergebnis dieser Regatta. Theo Ranis verschenkte durch einen 22. Platz leider eine bessere Gesamtplatzierung.

In der Laserklasse siegten Thorsten Bayer (WVG) und Elisa Friis (Segelverein Güstrow) nahezu konkurrenzlos. Bemerkenswert war das Auftreten des ehemaligen Jugendmeisters der Laserklasse, Tom Stegmann (WVG), der Neusegler Thorsten Bayer während der Regatta trainierte und sich so um jede Siegchance brachte. Der angehende Sportstudent Tom Stegmann verdiente sich so den Fairplaypreis des Wochenendes.

„Wir können insgesamt mit der Premierenveranstaltung zufrieden sein und hoffen, es hat den Seglern gefallen. Gerne möchten wir alle und vor allem dann auch mehr Lasersegler 2013 zur zweiten Auflage begrüßen“, zog Wettfahrtleiter Carsten Jansen ein Fazit. „Als Malus bleibt für uns, dass wir in der Spitze der Optimisten nicht mithalten können. Wir müssen unser Training entsprechend umstellen“, so Jansen weiter.

Schon in knapp zwei Wochen startet mit dem AWG-Nebelpokal das nächste Highlight für die Jugendsegler auf dem Güstrower Inselsee. Der Wassersport-Verein-Güstrow 1928 e.V. veranstaltet am 13./14. Oktober zwei Ranglistenregatten für die Piraten und die olympischen Finn-Dinghys. Amtierende Deutsche Meister, ehemalige Europameister und ein aktueller Weltmeister werden eine Woche vor Saisonschluss nach Güstrow kommen.

Ergebnisse

Pressekontakt
Wassersport-Verein-Güstrow 1928

Berichte über Regatten, bei denen der veranstaltende Segel-Club die kostenfreie Meldeplattform Raceoffice.org benutzt hat und zusammen mit der Ergebnisliste einen Bericht hochgeladen haben, werden hier auf der SR Litfaßsäule zeitnah veröffentlich. Am liebsten mit vielen Fotos. Videos sind auch willkommen.

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