America’s Cup: Die Favoriten treffen beim Training aufeinander – Kiwis ohne Fock

"Sehr, sehr kompliziert"

Vier Tage vor dem Start der America’s Cup-Regatten ist das Team New Zealand erstmals beim Training gegen den schwedischen Favoriten Artemis angetreten. Das Ergebnis war überraschend.

Start zum Trainingsrennen. TNZ liegt vorne. © ETNZ

Mit großer Spannung war das erste ernsthafte Duell der beiden aktuell favorisierten Herausforderer, Artemis und Team New Zealand, auf dem Rennkurs in Bermuda erwartet worden, und die Fans wurden nicht enttäuscht. Nach hartem Fight in der Vorstart-Zone gelang zweimal dem 49er-Olympiasieger Peter Burling die bessere Eröffnung, obwohl mangelnde Match-Race-Erfahrung eigentlich seine Schwäche sein sollte.

TNZ hat die Luvtonne schon grundet. © ETNZ

Bei 14 bis 18 Knoten Wind zeigten sich die Kiwis gut erholt nach der durch den Crash erzwungenen Pause. Sie lagen jeweils an der ersten Wendemarke vorne, und es entwickelten sich zwei sehr spannende, enge Rennen.

Manöver entscheidend

Dabei leistete sich jedes Team ein schlechtes Manöver, bei dem es sich nicht auf den Tragflächen halten konnte. Das machte jeweils bei annähernd gleichem Speed den Unterschied aus. “Es ging darum, ein sauberes Rennen zu segeln”, sagt Kiwi Ray Davies. “Diese Boote sind sehr, sehr kompliziert und wir müssen inbesondere an der Verlässlichkeit arbeiten.” Und Wingtrimmer Glenn Ashby fügt hinzu: “Wir haben immer gesagt, dass die Rennen sehr knapp werden, und dieser Tag hat das bestätigt. Ein schlechtes Manöver kann den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen.”

Aber die Beobachter waren durchaus beeindruckt von der Leistung der Kiwis, da sich Artemis besonders bei starkem Wind als zurzeit stärkstes Team in Bermuda präsentiert. Dabei testeten die Kiwis zwei verschiedene Techniken, einmal mit und einmal ohne Fock. Zwischen beiden Konfigurationen waren keine große Unterschiede in der Leistung zu bemerken.

Die Kiwis segelten ein Rennen ohne, das andere mit Fock. © ETNZ

Auffällig ist auf dem Vorwindkurs die Entwicklung von deutlich mehr Spritzwasser am Foil der Neuseeländer. Langsam scheint das aber nicht zu sein.

Artemis trat auch noch einmal gegen die Briten an und Ainslie sah erneut chancenlos aus. Da war insbesondere deshalb ernüchternd, weil die Engländer die drei Flautentage in der vergangenen Woche genutzt haben, um Uprades am Boot auszuführen. Es seien Probleme behoben worden, heißt es vom Team. Positive Auswirkungen konnten beim Rennen noch nicht beobachtet werden. Die Zeit wird langsam knapp für die schwächelnden Briten.

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Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

8 Kommentare zu „America’s Cup: Die Favoriten treffen beim Training aufeinander – Kiwis ohne Fock“

  1. avatar Andreas Borrink sagt:

    Fand ich nicht. Ich denke, man muss einen Blick für die Details entwickeln. Da passiert viel mehr, als man auf den ersten Blick sieht und vieles ist leider auch auf den zweiten Blick nur schwer oder gar nicht auszumachen. Das ganze ähnelt immer mehr der Formel 1, deren Spannung sich ja auch nicht jedem erschliesst.

    Gute Kommentare sind da von entscheidender Bedeutung. Was die deutschen Experten angeht, sehe ich da allerdings schwarz – wer soll das machen? Fragt doch mal Heiko W. und Florian K.; schlechter als bei der Formel 1 würde es wohl auch nicht.

    Hoffentlich gibt es irgendwo einen Stream mit US- oder Kiwi-Kommentaren…….

  2. Also für mich macht das den Anschein als hätte Artemis nicht den Hauch einer Chance. TNZ war eigentlich die ganze Zeit vorn. Mir ist gar langweilig geworden beim zuschauen. Aber mit dramatischen Kommentaren wird das hoffentlich ?

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