BMW Sailing Cup: Erste Regatta auf neuem Phoenix See in Dortmund

Geburt eines Sees

Abrissarbeiten auf dem Hochofen-Gelände. So begann die Metamorphose vom Stahl-Standort zum Phönix See. © Svend Krumnacker

Wo früher Stahl gekocht wurde, wird jetzt gesegelt. Der BMW Sailing Cup eröffnete am Wochenende mit der ersten Regatta auf dem neu entstandenen Phönix See in Dortmund die Wassersportsaison. Die Veranstaltung wurde von der BMW Niederlassung Dortmund in Kooperation mit dem neuen Yachtclub Phoenixsee veranstaltet.

Ein 24 Hektar großes Areal ist im Oktober 2010 geflutet worden, um eine Landschaft zum „Wohnen und Arbeiten am Wasser” entstehen zu lassen, wie es in der Werbebroschüre heißt. Die Kosten waren mit 187 Millionen Euro beziffert worden, sollen nach langjährigen Verzögerungen bei den Aushubarbeiten aber inzwischen die 200 Millionen weit überschritten haben.

Der BMW Sailing Cup 2012 ist die erste Regatta auf dem neuen Dortmunder Phönix See. © BMW Yachtsport/Martin Henze

Einige erwarten ein großes Minus im Stadt-Säckel, aber die positiven Stimmen zum neuen See im Revier überwiegen. Svend Krumnacker Präsident des Yachtclubs Phoenixsee ist begeistert. „Das ist ein absolutes Highlight für das ganze Jahr“, sagt er der WAZ.  „Früher wusste niemand, dass es in Dortmund überhaupt Segler gibt.“ Er sei mit den Segelbegeisterten aus der Region zum Möhnesee, Aasee oder an die Küste gefahren, um sein Boot zu besteigen.

Der Phoenixsee ist auf dem Gelände des ehemaligen Stahl- und Eisenwerks Hermannshütte entstanden, dessen Historie bis 1828 zurückreicht. 2001 wurde die Anlage stillgelegt, Teile davon demontiert, nach China verschifft und dort wieder in Betrieb genommen.

Das gesamte Gelände hat eine Größe von 99 Hektar. An den Ufern sind 1000 Wohnungen und Freizeiteinrichtungen geplant, es sollen 5000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Das Projekt PHOENIX wird sowohl durch das Land Nordrhein-Westfalen als auch durch die Europäische Union unterstützt, die das Großprojekt aus dem Strukturfonds fördert.

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BMW Sailing Cup Pressemitteilung zur Regatta:

Zur Premiere gab es ordentlich Wind für die J/80 Flotte. © BMW Yachtsport/Martin Henze

Skipper Falko Lotz gewinnt den BMW Sailing Cup Dortmund.

Erfolgreiche Regattapremiere mit begeisterten Zuschauern auf der Kulturinsel und rund um den Phoenix See.

Die Siegercrew bei der Premiere des BMW Sailing Cup der BMW Niederlassung Dortmund steht fest. Im Finale, der ersten offiziellen Regatta auf dem neuen Phoenix See, gewannen Falko Lotz, Michael Kranz, Andree Kaminski, Reimund Kliche und Dieter Wiese vor dem punktgleichen Team um Skipper Volker Strauff, auf Grund der besseren Platzierung im zweiten Finallauf.

Damit sicherten sich die Gewinner die Einladung nach Hamburg für das BMW Sailing Cup Deutschlandfinale vom 5. bis 7. Oktober 2012. In Hamburg treten die Siegerteams der 17 regionalen Regatten gegeneinander an, um im großen Finale den deutschen Vertreter für das Internationale Finale des BMW Sailing Cup zu ermitteln. Der BMW Sailing Cup ist die weltweit größte Regattaserie für Freizeit- und Regattasegler und wird seit 2006 veranstaltet.

„Dieser Sieg ist unglaublich, aber vielleicht war der Umweg über den Hoffnungslauf in das Finale unser Vorteil, da wir eine Wettfahrt mehr zusammen segeln konnten. Wir freuen uns schon sehr auf das Segeln vor der Skyline in Hamburg“, sagte Skipper Falko Lotz.

Enge Platzierungskämpfe an der Luvtonne. © BMW Yachtsport/Martin Henze

Gotthold Heim, Leiter der BMW Niederlassung Dortmund, und Svend Krumnacker, Vorsitzender des Yachtclubs Phoenixsee, gratulierten bei der Siegerehrung allen 17 Teams und übergaben die Pokale für die Podiumsplätze. „Wir hatten eine vollends gelungene Premiere beim ersten BMW Sailing Cup auf dem Dortmunder Phoenix See“, sagte Gotthold Heim.

„Die Resonanz auf unseren ersten Wettbewerb am Phoenix See war größer als erwartet. Bereits zu unserer Premiere haben wir 85 begeisterte Teilnehmer. Wir hätten nicht zu hoffen gewagt, dass wir zu unserem ersten BMW Sailing Cup am Phoenix See mit solch idealen Segelbedingungen aufwarten können – viel Wind und größtenteils sonniges Wetter begleitete uns an beiden Wettkampftagen.

Das ermöglichte spannende Wettfahrten, die von rund 10.000 interessierten Besuchern von Land aus verfolgt wurden. Eine solche Veranstaltung ist nur durch das Zutun vieler möglich. Mein Dank gilt der Stadt Dortmund, unserem Kooperationspartner dem Yachtclub Phoenixsee und dem ETUF Essen. BMW hat mit dem Engagement im Segelsport eine lange Tradition. Unser Unternehmen ist seit 2002 im internationalen Segelsport aktiv“, führte Heim weiter aus.

Oops, da wird´s knapp. © BMW Yachtsport/Martin Henze

Anlässlich der ersten Regatta auf dem Phoenix See hat die BMW Niederlassung Dortmund zusammen mit dem Helene-Lange-Gymnasium einen Malwettbewerb ins Leben gerufen. Die Gäste konnten die Bilder der Schüler an der BMW Yachtsport Base auf der Kulturinsel auf dem Phoenix See bewundern.

Die drei schönsten Werke wurden von einer Jury ausgewählt und prämiert. Die Gewinner sind Helen Mahnke (Platz 1), Hanna Krabbe (Platz 2) und Timo Mielcarek (Platz 3). Der Wettbewerb ist Teil einer seit mehreren Jahren bestehenden Zusammenarbeit zwischen Beate Schwarzenhölzer, Kunstlehrerin am Helene-Lange-Gymnasium, und der BMW Niederlassung Dortmund.

Svend Krumnacker erwiderte den Dank an Gotthold Heim und die BMW Niederlassung Dortmund: „Dieses Regattawochenende lässt ein jedes Seglerherz höher schlagen und wir hatten großes Glück mit den Windbedingungen. Wir danken ausdrücklich unserem Wettfahrtleiter Christoph Zander und seinem routinierten Team vom Essener Baldeneysee, wo der BMW Sailing Cup am 15. und 16. September Station machen wird.

Wir konnten alle gemeinsam beweisen, dass man auf dem Phoenix See sehr gut segeln und auch Regatten veranstalten kann. Für uns Segler war der BMW Sailing Cup ein besonderer Auftakt auf unserem neuen Phoenix See.“ Auch für Christoph Zander, Segelriege des Essener Turn- und Fechtvereins, war es eine spannende Herausforderung die Wettfahrtleitung zu übernehmen: „Es hat mit sehr viel Spaß gemacht und ich finde, dass dieser See sehr gut für den BMW Sailing Cup geeignet ist, weil alle Zuschauer so nah an den Regattaseglern sind. Ich würde die Wettfahrtleitung hier immer wieder übernehmen.“

Die Siegercrew um Skipper Falko Lotz mit Michael Kranz, Andree Kaminski, Reimund Kliche und Dieter Wiese. © BMW Yachtsport/Martin Henze

Der BMW Sailing Cup bot den Teilnehmern eine Regatta unter Profibedingungen. BMW stellte für das gesamte Regattawochenende sieben J80 Kielboote sowie hochwertige Segelkleidung und Schwimmwesten von Marinepool zur Verfügung. Wasserschiedsrichter sorgten für schnelle Entscheidungen auf dem Wasser und die Beachmaster kümmerten sich um den einwandfreien Zustand der Segel, Winschkurbeln und Schoten.

Am Samstag, den 9. Juni, fiel der Startschuss für den BMW Sailing Cup Dortmund. Für die 17 Fünfercrews standen die Vorläufe und die Qualifikationsrennen auf dem Programm, die bei fünf Windstärken aus südwestlicher Richtung ausgetragen wurden. Die Böen bis sieben Beaufort und die drehenden Winde sorgten für die Crews für zusätzliche Herausforderungen.

Am Sonntag, den 10. Juni, standen mit den Hoffnungsläufen, den Halbfinals, dem Runner’s Up und den Finalläufen sieben Wettfahrten auf dem Programm. Bei drehenden und zweitweise löchrigen Windbedingungen um die vier Beaufort, die nachmittags auf nur zwei bis drei Windstärken abnahmen, ging es in den Finaltag.

Pünktlich zum Start des ersten Finallaufs herrschte eine kurze Flaute auf dem Phoenix See. Der Wind setzte erst 30 Sekunden nach dem Start wieder ein. Teilnehmer und Skipper Volker Strauff hatte zwar einen weniger guten Start, konnte aber von einem Winddreher und dem einsetzenden Wind profitieren.

Obwohl sie zwischenzeitlich die Führung abgeben mussten, da sie ohne Gennaker vor dem Wind segelten, konnte die Crew als erste über die Ziellinie segelte. Skipper Falko Lotz kam als Vierter in das Ziel und musste so mit seinem Team im zweiten Finale alles geben.

Hier gingen zunächst Lotz und Strauff Bug an Bug in Führung. Das Feld segelte dann wie an einer Perlenschnur aufgereiht auf dem “Up-and-Down” Kurs. Skipper Lotz behauptete die Führung, während Skipper Strauff im Feld auf den vierten Rang zurück fiel. So war dann die Reihenfolge im Ziel und die Skipper Lotz und Strauff brachten jeweils einen ersten und einen vierten Platz in die Wertung ein. Daher gab die bessere Platzierung im zweiten Finallauf die hauchdünne Entscheidung zugunsten der Crew von Falko Lotz.

Die zweitplatzierte Crew mit Volker Strauff, Maike Leitner, Ralf Poggemeier, Frank Hoffmann und Daniel Meierhof sowie die Drittplatzierten Lothar Preuschkat, Sabine Barth Neto, Stephan Karass, Thomas Mielenz und Jörg Düllmann wurden für Ihre seglerischen Leistungen mit einem Eintritts-Gutschein für ein Konzert nach Wahl belohnt, der bundesweit eingelöst werden kann.

Auch an Land begeisterte diese von BMW initiierte Segelveranstaltung die Besucher: Segelexperte André Keil kommentierte alle Wettfahrten, die Zuschauer maßen ihre Kräfte beim Grinderwettbewerb, zeigten ihr taktisches Geschick am BMW Sail Simulator und die BMW Niederlassung Dortmund lud zu Probefahrten sowie zum Probesegeln ein.

 

7 Kommentare zu „BMW Sailing Cup: Erste Regatta auf neuem Phoenix See in Dortmund“

  1. Hammer, Hammer, Hammer!!
    Eine Veranstaltung, die alle Nörgler und Zweifler der letzten Aufbaujahre verstummen lässt. Der Segelsport ist mit einer Punktlandung mitten in Dortmund angekommen. Danke an alle Beteiligten! Hoffentlich 2013 wieder!

  2. avatar Marc sagt:

    Man sind wir NRWler verrückt. Aber viel größer ist unser Baggersee auch nicht. Und auch da gibt es zwei Inseln. Scheint irgendwie ein Trend zu sein 😉

    • avatar Carsten Kemmling sagt:

      jo, wie auf unserer sechs seen platte in duisburg. das problem: die bäume schließen sich langsam über den teichen und lassen den wind draußen. da hilft nur die motorsäge oder eben der see-neubau. viel spaß mit dem neuen spielzeug in dortmund

  3. avatar T.K. sagt:

    Ich freue mich jedenfalls über jede neue Pfütze!

  4. avatar Wilfried sagt:

    der Fachmann sollte wissen, dass die Segler aus Dortmund auch auf dem Hengsteysee und Harkortsee immer aktiv waren. Auf dem Hengsteysee hatten wir früher sogar mal ne Korsar-Ranglistenregatta.

  5. avatar Christian sagt:

    24 Hektar? Da ist die Alster im Vergleich ein Offshore-Revier… was wohl passiert, wenn Oma Erna im dritten Stock ihr Küchenfenster öffnet? 🙂

    In jedem Fall Glückwunsch zum neuen Revier!

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