Extreme Sailing Series: Die Katamaran-Rennserie steigt auf Tragflächen um – zu spät?

Fliegen lernen

Nachdem die Extreme Sailing Series den Anschluss an die America’s Cup Szene verpasst und viele guten Segler verloren hat, versucht sie nun auf der Foiler-Welle mitzusurfen. Eine gute Sache. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.

Extreme Sailing Series

Die Extreme 40 bieten bei starkem Wind immer noch ordentlich Action wie zurzeit in Cardiff. . © Lloyd Images

 

Die Pressemitteilung:

Der Veranstalter der Extreme Sailing Series™, OC Sport, hat am Freitag die Einführung einer neuen Generation foilender Katmarane angekündigt und damit eine neue Ära in der Geschichte der originalen, weltweiten Stadion-Rennserie eingeläutet. Hier geht es zum Video.

Eine Anzahl internationaler Spitzensegler und Segelexperten hatte sich für Act 4 der Welttour 2015 im walisischen Cardiff versammelt, um das ursprüngliche Konzept mit OC Sport zu diskutieren und die eigenen Erwartungen an ein neues Bootsdesign zu formulieren.

„Wir haben immer gesagt, dass wir zur rechten Zeit eine Weiterentwicklung des Bootes anstreben würden. Nun, da unser zehnjähriges Jubiläum in 2016 näherrückt, ist dieser Zeitpunkt gekommen,“ erläuterte der Chairman von OC Sport, Mark Turner, der die Series erfand und zum Start der ursprünglich als iShares Cup bekannten Series 2007 den Begriff des „Stadion-Segelns“ prägte.

„Wir waren mit der Extreme Sailing Series die ersten, die mit Mehrrumpfbooten in den professionellen Segelsport vordrangen. Wir müssen die neuen Entwicklungen unseres Sports aufgreifen, um unsere Position an der Spitze zu verteidigen.

Wir werden in den kommenden Monaten eine Anzahl Neuerungen für unser Event ankündigen – heute wollen wir einfach nur bekanntgeben, dass wir mit der Entwicklung einer neuen Klasse foilender Boote begonnen haben, die auch in der Lage sein werden, ohne Foils zu segeln, wenn sehr kleine Stadien dies erforderlich machen sollten. Das Herzstück der Extreme Sailing Series waren immer und bleiben auch künftig die Stadionrennen, die das Publikum mit Wettfahren unmittelbar vor dem Ufer begeistern.“

Der technische Manager von OC Sport, Neil Graham, leitet derzeit den Design-Prozess. Er bringt große Erfahrung aus Projekten wie den Multihull-Rekordversuchen von Ellen MacArthur und mehreren Volvo-Ocean-Race-Kampagnen mit. Graham erklärte die Gründe für die Veränderungen: „Die Segelwelt hat sich in den vergangenen paar Jahren weiterentwickelt. Entwicklungen wie das Foilen haben sich durchgesetzt. Tatsächlich ist die Liste der anderen Dinge, mit denen sich das neue Boot von der Extreme 40 unterscheiden wird, nicht sehr lang.

Wir ziehen in Betracht, die Leichtwindeigenschaften zu verbessern. Auch die eingebaute Medientechnik könnten wir verbessern, ebenso wie die Position des Gastseglers, der dann noch mehr Action aus einer sicheren Position erleben kann. Wir werden den Zeitplan in den kommenden Monaten bekanntgeben. Momentan befinden wir uns in der ersten Design-Phase. Die Diskussionsrunde, die sich hier getroffen hat, ist Teil dieses Prozesses, und versorgt uns mit einer groben Vorstellung davon, was Segler sich in einer idealen Welt wünschen würden.“

Die ursprüngliche Gruppe, aus der ein kleineres Beratungsgremium entstehen soll, wurde handverlesen. Wichtige Kriterien waren herausragende Kenntnisse des Segelsports und der Extreme Sailing Series. Einige der besten Multihull-Segler der Welt kamen so zusammen. Sie werden auch künftig in den Design-Prozess eingebunden. Unter ihnen befindet sich eine Anzahl ehemaliger Champions der Extreme Sailing Series wie Leigh McMillan (GBR), und Chris Draper (GBR). Auch Mitch Booth (AUS), der die Extreme 40 wesentlich mitentwickelt hatte, gehört der Beratergruppe an, ebenso wie die erfahrenen Wettkämpfer Rasmus Kostner (DEN), Jes Gram-Hansen (DEN) und Hans-Peter Steinacher (AUT).

Chris Draper, der in dieser Woche mit GAC Pindar an Act 4 in Cardiff teilnimmt, hat seit 2008 mehrfach an der Series teilgenommen und diese 2009 gewonnen. Aus Sicht eines Seglers sagte Draper über seine Wünsche: „Die Idee der Stadion-Rennen hat in der Extreme Sailing Series ihren Ursprung. Die kurzen, dynamischen Rennen haben den Sport aufregender gemacht. Aus meiner Sicht ist das Foilen der logische nächste Schritt für die Series. Die Extreme 40s waren zum Zeitpunkt ihrer Entwicklung ihrer Zeit voraus.

Sie sind immer noch großartig, aber Foilen wäre fantastisch. Das wäre extrem dynamisch, wirklich spannend zu beobachten und für Segler und Gäste eine großartige Entwicklung. Ein Boot, das schon bei sehr wenig Wind abhebt, wäre für einige Austragungsorte ideal. Eine Besatzung von vier oder fünf Seglern wäre perfekt. Das Boot sollte in einen Container passen. Das alles kombiniert brächte ein großartiges Ergebnis.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert