Extreme Sailing Series: Ainslie und Co mit schwachem Start – Schweizer vorne

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Die Extreme Sailing Series, bei der zuletzt das Team New Zealand meldete nachdem auch Ben Ainslie und Franck Cammas dazugestoßen waren, hat den ersten Tag der 2014 Saison in Singapur absolviert. Die Favoriten liegen ersteinmal hinten.

The Extreme Sailing Series Singapurs

Das große Feld der Extreme 40 Kats in Singapur. 12 Boote sind am Start. © Lloyd Images

Die America’s Cup Stimmung ist aber getrübt. Youtube Live-Übertragungen sind bisher für Deutschland blockiert. Die Top Teams müssen sich erst einmal an den engen Stadtkurs gewöhnen. Ben Ainslie wurde in zwei Rennen hintereinander Letzter, gewann dann aber die folgenden zwei Rennen.

Die Pressemitteilung vom ersten Tag:

Vor der beeindruckenden Kulisse gigantischer Wolkenkratzer fiel heute in Singapur der mit Spannung erwartete Startschuss zur 2014 Extreme Sailing Series™. Acht Rennen sahen sechs unterschiedliche Sieger. Das unter Schweizer Flagge segelnde team Realstone setzte am ersten Tag den Maßstab.

Ihm gelang es, bei sehr anspruchsvollen Segelbedingungen seine Strategie konsequent umzusetzen und auf Platz eins zu segeln – es ist das bislang beste Ergebnis der Mannschaft, seit sie 2013 zur Series stieß.

Einige der neueren Teams hatten erkennbare Probleme, auf dem schwierigen Stadion-Parcours zurechtzukommen. Durchwachsene Ergebnisse waren die Folge. Zwischen Titelverteidiger The Wave, Muscat und dem australischen Team GAC Pindar gab es einen Zusammenstoß. Auf die Australier wartet jetzt eine Nacht der Reparaturarbeiten.

Das Realstone Team, das sich nach dem Training am Vortag noch als Underdog bezeichnet hatte, fuhr mit wenig Risiko und setzte die geplanten Manöver mit großer Präzision um. So verschafften sich die Schweizer auf dem engen Kurs Handlungsspielräume. Skipper Jerome Clerc sagte:

„2013 haben wir in der Mannschaft viel rotiert, um die besten Leute und die optimale Konfiguration zu finden. Wir sind heute gut gesegelt, mit guten Start. Arnaud brachte das Boot auf Touren und wir sind einem einfachen Schema gefolgt, immer auf der gleichen Seite gestartet und haben es mit regelmäßigen Wenden auf jedem Bein versucht. Wir haben rasch gemerkt, dass diese Strategie sich auszuzahlen begann, und sind dann dabei geblieben. Das war nur der erste Tag. Alle Teams sind noch in der Aufwärmphase, und wir sind immer noch Außenseiter.“

Acht Rennen wurden heute ausgetragen – die ersten von insgesamt bis zu 250 in diesem Jahr. Bei drehenden Winden zwischen vier und zehn Knoten mit einigen Böen hing alles vom Geschick der Taktiker ab. Skipper Franck Cammas gewann mit Groupama Sailing Team Rennen 7 und segelte im anschließenden Schlussrennen auf den letzten Platz. Er erklärte, wie schwierig die Bedingungen waren:

„Wir hatten mehr Wind als erwartet, deswegen war es auf dem Wasser manchmal ein wenig haarig. Der Wind strömt hier zwischen den Gebäuden hervor und ist daher immer ziemlich wechselhaft. Wir mussten sehen, wie wir damit klar kommen. Teams mit einem guten Start waren nicht unbedingt auch im Ziel vorne. Der Schlüssel lag – neben einem bisschen Glück – in der Fähigkeit, am richtigen Ort zu sein, die Dinge vorherzusehen und dann die Gelegenheiten zu ergreifen.“ Das französische Team schloss Tag eins punktgleich mit Alinghi auf Platz zwei ab.

Auf dem kompakten Spielfeld waren die Manöver an den Wendemarken extrem eng. Den Zuschauern an Land stockte immer wieder der Atem, wenn die Extreme 40s in Lücken vorstießen, die es gar nicht zu geben schien. Im sechsten Rennen mussten The Wave, Muscat und GAC Pindar schmerzhaft erfahren, wie eng der Kurs tatsächlich ausgelegt war. Das Boot aus Oman rammte in einer Ausweichsituation in das Heck der Australier, das ein größeres Loch davontrug.Über Nacht soll das Boot repariert werden.

Leigh McMillan von The Wave, Muscat, erläuterte den Zwischenfall: „GAC Pindar begann ein Wendemanöver, und es sah so aus, als sollten sie einen Zusammenstoß nicht mehr vermeiden können. Ich versuchte, noch schnell mit einer Wende auszuweichen, aber da war kein freier Raum mehr. Dann bin ich auch noch gestolpert und musste das Steuer loslassen. Leider sind wir dann in sie hineingerauscht. Wir haben schon viele schlechte Tag erlebt und wir müssen den heutigen noch einmal Revue passieren lassen, die Filmaufnahmen analysieren und unsere Schlüsse daraus ziehen. Dann werden wir morgen wieder stärker sein.“

Viele Mannschaften hatten heute Schwierigkeiten, konstante Leistungen abzurufen, darunter die Newcomer Emirates Team New Zealand und J.P. Morgan BAR, die zwei Rennen gewannen, aber auch eine Reihe schlechter Resultate einfuhren. Der mehrfache Olympiasieger Ben Ainslie sagte: „Wir müssen alle schnell dazu lernen. Das gilt auf diesem engen Gewässer im besonderen Maße. Selbst für erfahrene Segler ist das hier eine große Herausforderung. Das Feld ist sehr stark, eines der stärksten Felder, die wir jemals hatten. Und wir sind hier offenkundig Neulinge. Wir haben heute wirklich viel gelernt.“

Das aktuelle Leaderboard lässt aber allen Teams noch Hoffnung: Realstone auf Platz eins und den Letztplatzierten Oman Air trennen nur 18 Punkte. The Wave, Muscat, Gazprom Team Russia, GAC Pindar und die Heimmannschaft Team Aberdeen Singapore werden sich steigern müssen – mit noch bis zu 24 ausstehenden Wettfahrten sollten sie dazu aber auch reichlich Möglichkeit bekommen.

Das Marina Bay Resort wird in den nächsten drei Tagen der Stadion-Rennen die zwölf Extreme 40s beheimaten. Betrachtet man die Rennen des ersten Tags, dann dürfte bei Act 1, der von Aberdeen Asset Management als Local Main Event Partner unterstützt wird, jeder noch seine Chance bekommen. Fans in der ganzen Welt können die Rennen morgen im Internet per Livestream verfolgen, von 16 bis 17.30 Uhr Ortszeit, entsprechend 9 bis 10.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit, auf der offiziellen Website des Events www.extremesailingseries.com

Eventseite Extreme Sailing Series

Extreme Sailing Series Ergebnisse

 

Extreme Sailing Series™ 2014, Act 1, Singapur, Zwischenstand nach Tag 1, 8 Rennen (20.02.14)

1. Realstone (SUI) Jérôme Clerc, Arnaud Psarofaghis, Bruno Barbarin, Thierry Wassem, Nils Palmieri 56 Punkte.

2. Alinghi (SUI) Morgan Larson, Stuart Pollard, Pierre-Yves Jorand, Nils Frei, Yves Detrey 48 Punkte.

3. Groupama sailing team (FRA) Franck Cammas, Sophie de Turckheim, Tanguy Cariou, Thierry Fouchier, Devan Le Bihan 48 Punkte.

4. Emirates Team New Zealand (NZL) Dean Barker, Glenn Ashby, James Dagg, Jeremy Lomas, Edwin Delaat 46 Punkte.

5. J.P. Morgan BAR (GBR) Ben Ainslie, Nick Hutton, Paul Goodison, Pippa Wilson, Matt Cornwell 44 Punkte.

6. Red Bull Sailing Team (AUT) Roman Hagara, Hans-Peter Steinacher, Mark Bulkeley, Nick Blackman, Haylee Outteridge 43 Punkte.

7. SAP Extreme Sailing Team (DEN) Jes Gram-Hansen, Rasmus Køstner, Thierry Douillard, Peter Wibroe, Nicolai Sehested 39 Punkte.

8. Oman Air (OMA) Rob Greenhalgh, Tom Johnson, Will Howden, Hashim Al Rashdi, Musab Al Hadi 38 Punkte.

9. The Wave, Muscat (OMA) Leigh McMillan, Sarah Ayton, Pete Greenhalgh, Kinley Fowler, Nasser Al Mashari 29 Punkte.

10. Gazprom Team Russia (RUS) Igor Lisovenko, Paul Campbell-James, Alister Richardson, Pete Cumming, Aleksey Kulakov 28 Punkte.

11. GAC Pindar (AUS) Seve Jarvin, Troy Tindill, Ed Smyth, Sam Newton, Alexandra South 20 Punkte.

12. Team Aberdeen Singapore (SIN) Nick Moloney, Adam Beashel, Scott Glen Sydney, Tom Dawson, Justin Wong 17 Punkte.

Quelle: Extreme Sailing Series

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