Foiling: Neues Volkssportgerät – Andrew McDougall stellt WASZP vor

„Golf“ der Foil-Generation

Der vollständige Vortrag des Motten-Gurus Andrew McDougall während der Foiling Week

Soll „nur“ 11.000 Euro kosten und garantiert dennoch ultimativen Foiling-Spaß: Moth-Guru „AMac“ McDougall will mit der WASZP eine breitere Zielgruppe ansprechen als mit seiner Mach2.

Der Designer des „Bladerider“ und der „Mach2“ stellte gestern während der Foiling Week am Gardasee seine schon seit Monaten erwartete, neueste Motten-Kreation vor. „Ich werde mit der WASZP eine deutlich breitere Zielgruppe ansprechen, als mit meinen bisherigen Rennern,“ versprach er schon vor Monaten. „Sie ist preiswerter, kann auch von eher schweren Seglern gesteuert werden und ist schon nach wenigen Trainingsstunden beherrschbar.“

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Die WASZP bei ersten Test-Flügen © waszp

McDougall hielt Wort: Seine WASZP ist – ähnlich wie bisher der Laser – mit drei unterschiedlichen Segelgrößen erhältlich, die sie für Segler von 40 bis 100 kg Körpergewicht interessant machen. Die in drei Positionen verstellbaren „Ausreitflügel“ sind gerade wegen ihrer Einfachheit ein designerischer Clou: Ganz nach oben geklappt lösen sie so manches Stauraum-Problem, auf 45 Grad sind sie eine stabile Plattform für den Anfänger, um 17 Grad weiter hochgezogen ermöglichen sie dem fortgeschrittenen Foiler spannendere Ausreit-Techniken und Manöver.

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Der frei stehende Mast mit Windsurf-Rigg schont Haut und Knochen der Segler: Beim Überschlag oder sonstigen Hochgeschwindigkeitsabgängen etwa mit einer Mach2 gab es bereits üble Verletzungen durch die Wanten.

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Designer McDougall stellt sein neues Insekt während der Foiling Week vor © waszp

Was wohl auch die überzeugtesten Hardcore-Moth-Foiler neidisch machen dürfte: Ruder und Schwert sind aufholbar. Die Moth muss also nicht mehr umständlich gekippt ins Wasser getragen werden, damit die Anhänge keinen Schaden nehmen…

Schon im Verdrängermodus soll die WASZP reichlich Segelspaß bringen, kaufen wird man sich das Insekt jedoch wohl nur für den Foil- respektive Flugmodus. In den Foil-Modus hebt sich die WASZP angeblich bereits ab 7 Knoten Windstärke – die Höhenkontrolle geschieht, wie bei allen anderen Foil-Moths auch – über den bekannten Fühler an der Wasseroberfläche, der den Anstellwinkel des T-Foils und somit den Auftrieb reguliert.

Unter anderem durch konsequente Verwendung von Aluminium in den Profilen (statt Karbon) konnte der Preis im Vergleich zu den bisherigen „Platzhirschen“ deutlich gesenkt werden. „Etwa die Hälfte einer Mach2 wird die WASZP kosten,“ verspricht McDougall. Womit sich der Verkaufspreis bei 11.000 Euro einpendeln dürfte.

Übrigens, eigentlich sollte diese Motte „Wespe/wasp“ heißen, doch AMac setzte noch ein zungenschnelles „Z“ hinzu. „Hört sich viel schneller an,“ sagte er in die Kameras.

Das Boot soll in Kürze in Serie gehen. „Unser nächstes, nur logisches Ziel ist, aus der WASZP eine von der ISAF kontrollierte Einheitsklasse zu machen. Wenn das schon bald gelingt, wird dieses neues Volkssportgerät Furore machen!“

Die Foiling Week am Gardasee, ein Meeting zwischen Designern, Bootsbauern und Seglern rund um das Thema „Foiling“, dauert noch bis zum 6. Juli.

Website zu WASZP

5 Kommentare zu „Foiling: Neues Volkssportgerät – Andrew McDougall stellt WASZP vor“

  1. avatar Wilfried sagt:

    Übrigens der Anfänger Modus ist natürlich bei 90 Grad oder 0 Grad je nachdem von wo man schaut,

  2. avatar Segel-Experte sagt:

    Vier kleine Wirbel am Flügelende verursachen weniger Widerstand als ein grosser Wirbel, da der induzierte Widerstand mit dem Quadrat des Wirbeldurchmessers ansteigt.
    Die Multiwinglets sind wie in der Natur in der Höhe versetzt angeordnet, so dass sich durchaus ein geringerer Strömungswiderstand ergeben wird.
    Es handelt sich also um Bionik und nicht um Spielerei.

  3. avatar christoph sagt:

    Die Anmerkung mit der Spielerei hat dennoch seine Berechtigung. Denn diese Art der Flügelenden ist Strömugsdynamisch (im Entwurf) extrem schwierig beherrschbar. Will sagen, dass es sehr leicht ist damit den Widerstand noch zu erhöhen wenn man es nicht richtig macht und sehr schwer es genau richtig zu machen. Die bei Verkehrsflugzeugen eingesetzten Winglets sind wesentlich leichter zu designen um den gewünschten effekt zu erreichen. Also hier ging es sicher auch um das Marketing.
    Und das ist definitiv gelungen.
    Sieht nämlich einfach affengeil aus 😉

  4. avatar Super-Spät-Segler sagt:

    “Wohl eher Spielereien: die wörtlich genommenen Flügelenden der T-Foils”

    Ganz sicher nicht!

    Durch die im Vergleich zu Karbon weniger steife Alu-Bauweise mussten die Profile kürzer und
    tiefer werden (geringere Streckung). Sie haben dadurch einen erhöhten indizierten Widerstand
    im Vergleich zu den gestreckteren Profilen aus Carbon. Ein erhöhter indizierter Widerstand bremst.

    Die “Finger” an den Profilenden verringern diesen Widerstand und erhöhen dadurch die Endgeschwindigkeit.

    Im Tierreich wären dazu vergleichbar die Flügel von Adlern oder Eulen, die beide relativ “stumpig” gebaut
    sind und daher solche Finger aufweisen, während die Hochleistungsflieger wie Albatrosse lange schlanke
    Flügel mit geringem induzierten Widerstand haben die solche “Spielereien” nicht nötig haben.

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