German Offshore Challenger: Die Bilanz gegen Butterworth und Co

"Unsere Crew wächst zusammen"

Kathrin Kadelbach erzählt von ihrer Erfahrung am Steuer der Swan 60, das sie zeitweise von Robert Stanjek übernahm: [media id=971 width=640 height=390]

Die German Offshore Challenger an Bord der „SGM“ verkürzten die Distanz zu den Profi-Crews und setzten Kurs auf die Cowes Week und das Rolex Fastnet Race

Gazprom Swan 60

Das deutsche Nachwuchsteam (l.) misst sich mit den Besten. © Nautor’s Swan/Kurt Arrigo

Bei den Gazprom Swan 60 World Championships im Segelmekka Cowes (UK) vom 13. bis 19. Juli belegte die Crew der German Offshore Challenger denkbar knapp den fünften Platz. Mit Einzelergebnissen auf dritten und zweiten Plätzen offenbarte das Team das Potenzial der Kampagne. Dass die Risiken des Offshore-Segelns nicht vernachlässigt werden, zeigte das Team mit der Absolvierung des ISAF-Sicherheitstraining direkt an Bord der „SGM“.

Bei strahlendem Sonnenschein, 29°C und für Cowes Verhältnisse schwächeren Winden von ca. 13kn, ging es nach ein paar Trainings- und Trimmtagen für die junge Crew in ihre erste große Regatta. Fünf Gazprom Swan 60 One Design-Yachten gingen an der Nordostküste der Isle of Wight an den Start. Auf den Crewlisten der anderen Teams fanden sich hochkarätige und Solent-erfahrene Profis, wie z.B. America’s Cup Segler Brad Butterworth oder Tommaso Chieffi.

German Offshore Challenger

Jede Menge Arbeit für das deutsche Team beim Einsammeln des Spis. © NRV

An fünf Regattatagen wurden elf Rennen gesegelt. Ein Highlight und Neuland für die Crew war das fünfstündige Coastal Race am vorletzten Regattatag. Vor der beeindruckenden Kulisse des Royal Yacht Squadron (RYS) startete das Feld in den Solent, der durch seine starken Strömungen berüchtigt ist. Bis zur Ziellinie war das Rennen spannend und von häufigen Führungswechseln geprägt.

An den übrigen Tagen wurden normale Up-and-Downs gesegelt, bei denen die GOC-Crew auf der „SGM“ die Profis durchaus in Bedrängnis bringen konnte – viermal dritter Platz, ebensoviele enge fünfte Plätze und als Highlight des letzten Tages ein zweiter Platz. Bis kurz vor dem packenden Zieldurchgang führten die Challenger sogar, doch Brad Butterworth auf der „Knights of Crevichon“ (mit Tim Kröger als Boat Captain) konnte im letzten Manöver die Führung übernehmen.

German Offshore Challenger

Mittendrin statt nur dabei. Der “SGM” gelang zum Abschluss ein zweiter Platz. © Nautor’s Swan/Kurt Arrigo

In der Gesamtwertung der World Championships musste sich das Team knapp mit dem fünften Schlussrang zufrieden geben. „Dieses Ergebnis sieht zwar auf dem Papier nicht gut aus, aber auf dem Wasser sind wir den Profis sehr viel näher gekommen. Unsere Crew wächst enger zusammen, ist besser eingespielt und fährt sehr gute Manöver“, berichtete Skipper und Olympiasegler Robert Stanjek.

In der GOC-Crew hatte sich eine konzentrierte Ruhe eingestellt, die auch den Profiseglern nicht entging. Sicherlich ein Zeichen, dass sich die Crew jetzt immer besser kennenlernt und mehr Zeit miteinander verbringt. „Dass wir alle zusammen in einem Haus wohnen ist top, steigert den Team Spirit und das gegenseitige Vertrauen“, fasste Sewerin Lena Beuke zusammen. Die Studentin, die einen der härtesten Jobs unter Deck beim Spinnakerpacken übernahm und am wenigsten Tageslicht sah, verlor dabei trotzdem nie ihr strahlendes Lächeln.

German Offfshore Challenger

Das deutsche Team auf dem anspruchsvollen Revier vor Cowes. © NRV

Am 3. August wird die Crew bei der traditionellen Cowes Week starten. Vor allem Coastal Races stehen hier auf dem Programm. Das Rolex Fastnet Race mit über 600 Meilen von Cowes nach Plymouth direkt im Anschluss wird die anspruchsvollste Aufgabe sein, die das Team bisher zu bewältigen hatte.

Der Respekt vor diesem seglerischen Highlight ist nicht zuletzt durch das kürzlich absolvierte ISAF-Sicherheitstraining gewachsen, das speziell für das GOC-Team an Bord der „SGM“ durchgeführt wurde. Die Trainer haben die Crew durch sämtliche Gefahrensituationen geführt und Verhaltensweisen erarbeitet, die im Ernstfall abgerufen werden können. Dazu gehörte auch das Abbergen in eine Rettungsinsel in Ölzeug inklusive Gummistiefeln und mit ausgelöster Rettungsweste.

Kommunikation GOC  
Anne Fritzemeier

Ergebnisse Gazprom Swan 60 Regatta

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