Audi Medcup Sardinien: “All4one” siegt im Küstenrennen und liegt souverän in Führung

Schümann dominiert

Jochen Schümann hat seine neue TP52 in den Griff bekommen und dominiert das Küstenrennen. © Guido Trombetta_Studio Borlenghi/Audi MedCup

Vor dem Finaltag der Sardinia Trophy führt das Audi Sailing Team powered by All4One nach seinem Sieg im Küstenrennen die dritte Serie im Audi MedCup Circuit 2011 überlegen vor der „Quantum Racing“ (USA) an. Udo Schütz’ „Container“ gewinnt erst die Kurzstrecke, strauchelt dann aber wieder.

Es war wie ein Schaulaufen der Meister: Mit ordentlich Krängung überquerte die feuerrote Segelyacht des Audi Sailing Team powered by All4One aus Kiel am Sonnabendnachmittag (23. Juli) als Erste die Ziellinie der Mittelstreckenwettfahrt beim Audi MedCup, die im sardischen Hafen von Cagliari (Italien) ausgelegt war.

Schümann und seine Franzosen halten "Quantum" auf Distanz. © Franko Socha/All4One

Majestätisch steuerte die TP 52 unter Skipper Jochen Schümann (Penzberg) danach zum Anlegesteg, wo die internationalen Medien schon aufgereiht warteten. Denn mit 8,5 Punkten Vorsprung vor der Top-Favoritin „Quantum Racing“ (Ed Baird/USA) ist dem deutsch-französischen Team ein überraschender Gesamtsieg in der Sardinia Trophy, der dritten von fünf Regattaserien der Saison, kaum noch zu nehmen.

Die „Container“ von Udo Schütz aus Selters hatte zuvor zwar die am Vortag ausgefallene Kurzwettfahrt gewonnen, wurde im Küstenrennen mit 1,5-facher Wertung aber nur Sechste und liegt vor dem Schlusstag insgesamt auf Platz vier.

Auf ihre ärgste Konkurrentin im Kampf um den Audi MedCup-Saisonsieg, die „Quantum“ hat sie vier Zähler Rückstand. Die sind in zwei geplanten Rennen am Sonntag (24. Juli) jedoch noch aufzuholen.

"Container" gewinnt die Kurzwettfahrt des Tages, fällt aber nach Platz sechs im Küstenrennen auf den vierten Gesamtrang zurück. Schümann und seine Franzosen halten "Quantum" auf Distanz. © Guido Trombetta_Studio Borlenghi/Audi MedCup

„Natürlich sind wir hochzufrieden. Schließlich haben wir umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, und eine solide Leistung abgeliefert. Von der Bootsgeschwindigkeit bis zum Crewhandling bei den Manövern hat alles gepasst“, resümierte ein zufriedener Skipper des Audi Sailing Teams.

„Wir hatten zu keiner Zeit ernsthafte Probleme, die ‚Quantum Racing‘ auf Distanz zu halten“, so Jochen Schümann weiter, „wir waren stets souverän, obwohl sie den Audi MedCup anführen. Sie haben alles versucht und hart an der Grenze getrimmt, aber wir mussten kein allzu großes Risiko gehen, um an der Spitze zu bleiben.

Auch der Wind war grenzwertig, aber für uns okay. Wir konnten am längsten von allen unseren A3-Spinnaker fahren. Auch das war ein Vorteil. Wir kriegen unser neues Boot immer besser in den Griff, und das zahlt sich aus.“

„Die Mittelstrecke war eine Demonstration, was die TP 52 leisten können. Wir hatten sechs bis sieben Windstärken, und jeder an Bord hat gespürt, wie viel Druck auf dem Rigg und den Schoten herrschte. Das Boot hat regelrecht vibriert“, berichtete Ed Baird von der „Quantum Racing“, die froh war, am Ende wieder an der „Container vorbeigezogen zu sein.

Zieleinlauf des Küstenrennens im Hafen von Calgiari. © Guido Trombetta_Studio Borlenghi/Audi MedCup

Baird: „Wir gucken in den einzelnen Rennen zwar nicht nach bestimmten Gegnern, doch sind wir am Ende natürlich froh, wenn sich die Ergebnisse auch im Gesamtklassement positiv auswirken. So ist das Audi Sailing Team zwar deutlich vorn. Doch über alle drei Regatten gesehen, haben wir unseren Vorsprung an der Spitze wieder etwas ausgebaut.“

„Wir mögen diese Küstenrennen grundsätzlich ganz gerne, und das Segeln hier in Cagliari ist wahrlich eine Freude“, sagte All4One-Taktiker Sebastien Col nach dem Rennen. „Die Jungs von der ‘Quantum’ haben uns ganz schön eingeheizt und über den gesamten Kurs nie locker gelassen.

Zum Glück waren wir richtig schnell, vor allem am Wind, aber auch halbwinds und konnten jederzeit dagegen halten. Doch wir durften uns keinen einzigen Fehler erlauben. Der Fisch war erst geputzt, als sie sich nach hinten absichern wollten.“

Bei den Soto 40 gab es das gewohnte Bild: Die von Jose María Torcida gesteuerte spanische „Iberdrola“ zog zweimal einsam ihre Kreise und sieht bereits vor dem letzten Tag wie die sichere Siegerin aus, zumal die Verfolgerin „Noticia IV“ von Iñaki Castañer (ebenfalls Spanien) einmal nur Dritte hinter der britischen „Ngoni“ wurde und nun schon sechs Punkte Rückstand aufweist.

Die Sardinia Trophy im Audi MedCup endet am Sonntag (24. Juli) mit jeweils zwei weiteren Kurzrennen der TP 52- und der Soto 40-Klasse. Allerdings wurde zunehmender, stürmischer Mistralwind vorhergesagt, so dass die Starts auch abgeblasen werden könnten.

Die Segelrennen sind live im Audi MedCup TV unter www.medcup.org zu verfolgen.

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