Kapstadt-Rio-Race: Todesfall beim Hochseeklassiker – Hamburger “Iskareen” kleinste Yacht

Unglück vor Kapstadt

Am ersten Tag nach dem Start der Atlantik Regatta Kapstadt-Rio ist es auf der Bavaria 54 “Bille” aus Angola nach einem Mastbruch im schweren Sturm zu einem Todesfall gekommen.

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Carsten Kemmling

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11 Kommentare zu „Kapstadt-Rio-Race: Todesfall beim Hochseeklassiker – Hamburger “Iskareen” kleinste Yacht“

  1. avatar Fastnetwinner sagt:

    Es ist ein Phänomen der verweichlichten Gesellschaft die Schuld immer bei anderen zu suchen. Die Notice of Race drückt sich bezüglich der Verantwortlichkeiten zum Glück an dieser Stelle ganz klar aus, und in der Offshore-Community sind diese Gepflogenheiten zum Glück auch jedem bekannt. Es wird deshalb selbstverständlich von kompetenter Stelle auch keine unangenehmen Fragen geben, und es wird auch kein Skipper die Verantwortung bei jemandem anderen suchen, als bei sich selbst.

    • avatar Backe sagt:

      Wie bitte? Eine derartige Äußerung von wegen “verweichlichte Gesellschaft” (und 11 Likes dafür!) zieht mir jetzt echt die Schuhe aus!!!

      Jeder Sportveranstalter weltweit, ob für ein Ski-, Formel-1- oder Seifenkistenrennen am Bungsberg ist für die Sicherheitseckdaten seiner Veranstaltung direkt und ausschileßlich verantwortlich. Deswegen werden z.B. Abfahrtsrennen abgebrochen, wenn die Sicht zu schlecht wird, Skispringen, wenn der Seitenwind pfeift, oder in der Formel-1 Safetycar-Runden oder Rennabbrüche durchgezogen, wenn die Piste nicht mehr sicher genug befahrbar ist. Deswegen werden bei Travemünder oder Kieler Woche ganze Felder in den Hafen zurück geholt, wenn’s zu dicke kommt.
      Das hat nicht nur was mit Haftung eines Veranstalters zu tun, sondern auch etwas mit Sachkenntnis und Verantwortungsbewusstsein.

      Der von dir zitierte Passus in einem Notice of race ist im Übrigen dazu gedacht, dass eine Crew AUCH SELBER für sich entscheidet, wann es ihr (bei ihren individuellen Fähigkeiten) zu viel wird … aber es ist niemals ein Blankoschein für einen Veranstalter, keine Sicherheitsvorkehrungen treffen zu müssen, oder bei besonderen Umständen wie einem aufziehenden Sturm nicht eingreifen zu MÜSSEN!
      Bestes Beispiel hierfür ist das Szenario nach dem fatalen Sydney-Hobart-Race ’98, nachdem der Veranstalter einen zu Laxen Umgang mit seiner Verantwortung einräumen musste, und danach die Sicherheitsvorkehrungen (z.B. Sicherheitsausrüstung, Crewtraining) extrem erhöht wurde. Oder die Diskussion nach dem AC-Unglück von Andrew Simpson im Mai … schon vergessen?

      Sorry, Fastnetwinner, dieses vermeintlich libertäre, anti-verweichlichte “Jeder kann ja auf sich selber aufpassen”-Getöne ist für mich nichts als blanker Zynismus.

      Schönen Gruß, Backe

      • avatar Skiffy sagt:

        Du fährst also blind raus, wann immer die Regattaleitung startet oder was?

        • avatar Backe sagt:

          Nein, aber wenn die Wettfahrtleitung startet, wird das meinen Entschluss sicher in diese Richtung beeinflussen. Zumal ich vermutlich, wie die meisten Sportler vor einem Start, mit tausend Dingen gleichzeitig beschäftigt bin und davon ausgehe, dass die Organisatoren eines solchen Rennens sich entsprechend mit der Sache auseinander gesetzt haben.
          Mit anderen Worten: Ich vertraue zu einem großen Teil deren fachlichem Urteil. Scheiße, wenn sie nicht kompetent genug sind.

          • avatar Skiffy sagt:

            Ich würde eher sagen: Scheiße, wenn Du dem Urteil der Wettfahrtleitung mehr vertraust als Dir selbst!

          • avatar Jörg GER-78 sagt:

            Ich würde eher sagen: Nur weil er mal Weltmeister im Contender war, ist er nicht so blöd oder arrogant bei seinen Entscheidungen nur auf seine eigene Beurteilung zu vertrauen, sondern auch die Einschätzung Anderer mit einzubeziehen. Und von einem Veranstalter oder einer Wettfahrtleitung kann man schon ein gewisses Maß an Kompetenz und Vorbereitung erwarten.

      • avatar Fastnetwinner sagt:

        Es ist in unserer Gesellschaft immer weniger üblich, daß man Verantwortung übernimmt. Wer nach dieser N-O-R meldet der bekennt sich allerdings per persönlicher Unterschrift sehr wissentlich genau zu seiner “Sole Responsibility”. Da gibt es überhaupt kein Vertun. Ich kenne übrigens auch keinen Eigner, der das anders sieht.

        Zita N-O-R:

        10.4. Notwithstanding anything herein contained, the safety, management and insurance of a boat and its crew shall at all times remain the sole responsibility of her skipper, who must satisfy himself that the boat is fully sound, thoroughly seaworthy and manned by an experienced crew who is capable of handling the boat in bad weather.
        10.5. The skipper must ensure that all safety equipment is properly maintained and stowed and that all crew know where it is kept and how it is to be used. It is the sole and exclusive responsibility of each boat to decide whether or not to start or to continue the Race and all those taking part in the Race do so at their own risk.

  2. avatar seilor sagt:

    Hat nicht die andere Bavaria 54 Mussulo schon auf der Hinüberführung auch Mastbruch gehabt? Nix gegen Bavaria als preiswerter Charterbomber in der dänischen Südsee, Adria etc. … aber Südatlantik bei 40-60 Knoten???

    Die Entscheidung der Regattaleitung ist für mich völlig unverständlich, den Skippern kann man da nicht die ganz Verantwortung zuschieben … selbst Regatten mit deutlich ambitionierteren Crews wurden schon verschoben.

  3. avatar Jacob Clasen sagt:

    Die Entscheidung los zu fahren liegt aber wie immer in den Händen der Skipper bzw. Crews.
    Trotzdem wäre eine Verschiebung vermutlich gut gewesen, denke ich.

  4. avatar Backe sagt:

    Ja, da werden sich die Organisatoren ein paar sehr unangenehme Fragen anhören müssen … zumal die Mehrzahl der teilnehmenden Boote Fahrtenyachten mit Amateurcrews sind.

  5. avatar Heini sagt:

    Es wussten doch alle was kommt.
    Warum wurde der Start nicht einfach um 1 – 2 Tage verschoben?
    Bescheuert. 🙁

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