Nord Stream Race 2013 in Sankt Petersburg

Team Great Britain und „Outsider“ siegen

In einem Herzschlagfinale, wie es spannender kaum sein könnte, hat sich das britische Team der Swan 60 „Tsaar Peter“ beim Nord Stream Race 2013 gegen die russische „Bronenosec“ durchgesetzt.

Die beiden Yachten gingen nach 800 Seemeilen mit einem Abstand von gerade einmal 26 Sekunden vor Sankt Petersburg über die Ziellinie. Im Gegensatz dazu dominierte in der ORC-Wertung die „Outsider“ das Feld und beendete mit großem Abstand als First Ship Home und Siegerin in ihrer Klasse die Langstreckenregatta. Zudem wurden bei der heutigen Abschlusspressekonferenz die Pläne für das Nord Stream Race 2014 bekannt gegeben.

Dem „Tsaar Peter“-Team um Skipper Adrian Stead war die Erschöpfung bei der Ankunft in Sankt Petersburg deutlich anzusehen: „Das war wirklich ein ereignisreiches Rennen mit einem tollen Ende für uns. Die Crew hat unglaubliche Arbeit geleistet und die finalen 16 Stunden bis zur allerletzten Wende auf der Kante alles gegeben“, sagte Stead.

Adrian Stead und seine Crew gewinnen auf Swan 60 Klasse © onEdition

Team Great Britain mit Skipper Adrian Stead und seine Crew gewinnen auf der “Tsaar Peter” die Swan 60 Klasse © onEdition

Entscheidend für den Rennausgang war für den britischen Skipper der Donnerstagmorgen, 19. September. „Wir kamen mit recht viel Wind aus der Nacht, und alle fünf Boote waren immer noch dicht beieinander. Die Flotte lag zwischen zwei unterschiedlichen Windsystemen, und jeder versuchte, die richtige Taktik zu finden, um auszubrechen. Wir waren die ersten, die ausreißen konnten, und so wurde aus einem Fünfkampf ein Zweikampf mit dem russischen Team.“

Glückwünsche und Respekt für die Leistung gab es von Vorjahressieger Vladimir Liubomirov, Skipper der zweitplatzierten „Bronenosec“: „Das war wirklich unglaublich spannend. Wir lagen so dicht beieinander, dass wir das Geflüster von der ‚Tsaar Peter‘ hören konnten.“

Als drittplatzierte Swan 60-Yacht ging „SGM“/Team Germany mit Thomas Jungblut am Steuer durchs Ziel. Das deutsche Projekt unter dem Stander des Norddeutschen Regatta Vereins setzte sich mit knappem Vorsprung gegen die türkische „Petite Flamme“ durch. Das sympathische Newcomer-Team vom Bosporus um Steuermann Cenk Tekkaya war die einzige Swan 60-Yacht, die auch weibliche Crew-Mitglieder an Bord hatte. Ihr folgte mit einigem Abstand die „Spirit of Europe“, die den fünften Platz belegte.

Fulminanter Sieg der „Outsider“ aus Kiel

Prize Giving for Nord Stream Race 2013

Tilmar Hansen mit Team freut sich nach Sankt Petersburg gesegelt zu sein und über den souveränen Sieg in der ORC Klasse © onEdition

Großen Applaus bekam bei der Siegerehrung auch Tilmar Hansen, Steuermann der deutschen „Outsider“. Er und sein Team haben beim Nord Stream Race mit einer fulminanten Leistung das ORC-Feld dominiert. Die „Outsider“ hatte sich gleich nach dem Start in Flensburg, am Sonntag, den 15. September, von der Konkurrenz abgesetzt und konnte ihren Vorsprung über die 800 Seemeilen lange Distanz stetig ausbauen. Nur etwas mehr als drei Tage später ging die Yacht als „First Ship Home“ und Gesamtsieger in der ORC-Klasse ins Ziel. „Das war für uns wirklich ein super Rennen“, sagte Hansen in Sankt Petersburg. „Die ersten 600 Seemeilen hatten wir mit Wind aus Südwest einfach ideale Bedingungen, die absolut auf die ‚Outsider‘ zugeschnitten waren“, so der Kieler.

Mit ihrer Leistung hat die „Outsider“ beim World Record Council eine schwer zu knackende Marke gesetzt. Beim Nord Stream Race 2015, wenn es wieder von Flensburg nach Glücksburg geht, heißt es, eine Bestzeit von drei Tagen und 48 Minuten zu schlagen.

Gut einen Tag später erreichte die „Haspa Hamburg“ mit Georg Christiansen am Ruder Sankt Petersburg. Als drittplatzierte Yacht ging die „Nordic Falcon“ von Eckhart Gerlinger durchs Ziel. Sein Navigator Alexander Bruhne gewann zudem den Navigators Prize, da er mit seiner ETA-Prognose nur 1 Stunde und 25 Minuten neben dem tatsächlichen Zieldurchgang lag. Die Kieler „UCA“ und die russische „Blagodarnost 2“ mussten leider beide wegen technischer Probleme beziehungsweise einem gebrochenen Vorstag das Nord Stream Race vorzeitig beenden.

Bei der offiziellen Siegerehrung konnte man durchweg in zufriedene Gesichter sehen. „Outsider“-Skipper Tilmar Hansen sagte: „Besonders freut mich, endlich mal nach Sankt Petersburg gesegelt zu sein. Das habe ich mir schon lange gewünscht. Das ist einfach großartig.“ Und der NRV-Vorsitzende Andreas Christiansen ist überzeugt: „Das Nord Stream Race 2013 war nicht nur eine Segelveranstaltung, sondern auch ein kulturelles Event.“

Nord Stream Race 2013 Sankt Pertersburg

Die Flotte des Nord Stream Race 2013 in Sankt Petersburg © onEdition

Nord Stream Race 2014: Von Sankt Petersburg über Helsinki nach Warnemünde

Bei der Abschlusspressekonferenz am heutigen Vormittag gaben die Veranstalter, der Saint Petersburg Yacht Club (SPBYC) und der Norddeutsche Regatta Verein (NRV), die Pläne für das Nord Stream Race 2014 bekannt. Vorgesehen ist, am 29. Mai eine Mittelstrecke von Sankt Petersburg nach Helsinki zu starten. Dort sind eine Match Race-Serie für die Swan 60 und Inshore-Rennen für die ORC-Yachten geplant. Im Anschluss daran, am 2. Juni 2014, fällt dann der Startschuss für ein rund 600 Seemeilen langes Rennen von Helsinki nach Rostock/Warnemünde. Ein Jahr später, 2015, wird es dann eine Neuauflage der 800-Seemeilen-Nonstop-Regatta von Flensburg nach Sankt Petersburg geben.

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Webseite

Pressekontakt: Headquarters | Hamburg, Annette Krüger

3 Kommentare zu „Nord Stream Race 2013 in Sankt Petersburg“

  1. avatar chenninge sagt:

    Was war bei Team Europe los? Ein Bericht von Tim Kröger wäre nochmal interessant, letztes Jahr liefs ja besser bei denen.

  2. avatar SR-Fan sagt:

    8 bzw. 10 Boote und so ein Bohei. Dieser kulturelle Austausch wird sicherlich Geschichte schreiben …

    VG

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