Sponsoring: Puma steigt aus dem Segelsport aus

Die Katze taucht ab

Der Sportartikelhersteller Puma hat angekündigt, nicht mehr in den Segelsport investieren zu wollen. Die Maßnahme ist Teil einer Spar-Offensive des angeschlagenen Unternehmens.

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Carsten Kemmling

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11 Kommentare zu „Sponsoring: Puma steigt aus dem Segelsport aus“

  1. avatar Kim Gallagher sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren.
    Ich bin Kim Gallagher und habe ein LED-Segel erfunden.Das Led-Segel sieht aus wie ein Himmel voller Sterne.
    Es sähe wunderschön aus,wenn man mit dem Segel,über den See oder Meer segeln würde.Darum bitte ich sie um Unterstützung für dieses Projekt,dass es realisiert werden kann.Mit freundlichen Grüssen
    k.Gallagher

  2. avatar Oh, nass is sagt:

    Also, ich kenne niemanden, der nicht segelt, aber sich in irgend einer Form für Segeln interessiert! Wenn ich mal vom Segeln erzähle, schaut man mich in der Regel nur verstört an, als wenn ich von einem anderen Planeten wäre. Selbst Segler sehen sich zum überwiegenden Teil keine Segelevents an, weil es einfach langweilig ist! Und zwar weder im TV, noch Vorort. Es gibt keine Regatten mit wirklichem Zuschauerinteresse, außer ein paar Begleitpersonen oder Clubmitgliedern, die da zufällig sind oder dabei sein müssen. Aber keiner von denen sieht sich das gebannt an, sondern man fängt ein paar Minuten nach dem Startschuß in der Regel zum Plaudern an oder beschäftigt sich mit was anderem. Es gibt praktisch fast nix Zuschauerloseres, Uninteressanteres und weniger im TV beachtetes, als Segeln, egal in welcher Form. So meine Erfahrung aus 30 Jahren Segelsport, Regatten und Gesprächen mit anderen Seglern. Von einer Handvoll Ausnahmen mal abgesehen!

    Sooo, und nu muß mir mal irgendwer erklären, was Segelsponsoring bringt????????????

    Nur die Segelindustrie- und Segelprodukthersteller können hier Werbeeffekte erzielen. Der Rest ist entweder Idealist oder verwirrt, der hier investiert.

    Jeder, der selber segelt, weiß, daß Segeln nur eine aufmerksamkeitslose Show ist, die optisch gut rüberkommt, und sich dadurch wohl an so manchen gut verkaufen läßt, der das nur oberflächlich betrachtet, aber wo der Sport in Wirklichkeit nix, aber auch gar nix an großem Interesse für sich beanspruchen kann und Sponsoring in keiner Weise zurückgeben kann. Da erregt so mancher Dorfwaldlauf mehr öffentliche Aufmerksamkeit.

    Vor allem diese Gier und dieser Drang in den Blickpunkt zu geraten, mit immer noch größeren und schnelleren Booten, Boardfilmchen, wo es grad ums überleben geht, irgendwelchen fragwürdigen Rekorden, und immer am Besten allein um die Welt zu jagen, geht mir so auf den Sack, daß ich den Käse mittlerweile komplett links liegen lasse.
    Ich wünschte Sponsoren würden sich zurückziehen oder ihr Sponsoring wirklich gut einsetzen. Eine Kieler Woche, die logistisch enormen Aufwand darstellt, zu unterstützen, und wirklich ein tolles Event für jedermann ist, ist sicher eine gute Sache. Aber Profis dabei zu unterstützen, daß sie die Segellandschaft in eine schnelllebige Einnahmequelle umwandeln, oft ohne dabei auch nur einen Hauch von Werbeeffekt oder qualitativ guten und spannenden Wettbewerb zu liefern, hilft einem Sponsor sicher nicht.

    Man sollte sich Segeln genauer anschauen als Sponsor und sich nicht blenden lassen. Die meisten Dinge, die hier veranstaltet werden, sind Luftnummern, die absolut kein breites Interesse erzeugen. Der Segelreporter hier stellt die Dinge ja auch sehr gerne absolut übertrieben dar, wenn er von Begeisterung der Massen oder dem “legendären Orginal” erzählt. Auch das sollte man nicht allzu ernst nehmen und einschätzen können. Segelreporter ist ja auch nur ein kleines Rädchen in diesem Profigebilde Segelsport, daß seinen Teil beiträgt, indem er Dinge in ein grelles Licht schreibt und hofft, daß der Segelsport und seine Protagonisten immer weiter profitieren, was ja der Seite dann auch zu Gute kommt. Augen auf beim Eierkauf!

    • avatar Hobby-Regatteur sagt:

      Du skizzierst treffend die Wirkung von Dickschiff-Regatten auf Unbeteiligte, leider mit dem Anspruch “Segeln” an sich zu beschreiben.
      Das weckt Widerspruch, durch Gegenbeispiel – zB die Super-Sail Tour im Norden:
      Die Seebrücken an der Ostsee sind regelhaft voll mit Nicht-Seglern, angelockt durch Radiowerbung (NDR) und Bei-Bespasst durch die Angebote weitere Sponsoren. Die Regatten finden nah genug unter Land statt, so dass es was zu sehen gibt, dazu eine Moderation, die den Nicht-Seglern verständlich erklärt was auf dem Wasser passiert. Abends gibts Musik. Ein Teil der Serie wird als Ranglisten-Regatta gewertet, ein anderer Teil als Einladungsregatta. Die Segler bekommen fürs Meldegeld eine gute Infrastruktur und genügend Konkurrenz geboten. Die Sponsoren (nicht nur wassersport-nahe Firmen) profitieren, sonst würde ProSail nicht schon so lange gesponsert werden. Win-Win.

  3. avatar Heinz Derwarf sagt:

    Kann mich da eigentlich nur den vorherigen Kommentaren anschließen. Großen Marken haben naturgemäß nur ein Ziel beim Sportsponsoring – einen möglichst großen Teil der vorher definierten Käufergruppe in einem speziellen Marktsegment zu erreichen und entsprechende Umsätze zu generieren. Durch die neue Ausrichtung auf andere Marktbereiche und Käuferschichten wäre natürlich jeder Euro, der in die alte Strategie investiert wird, Geld, dass aus Sicht der Entscheidungsträger “rausgeworfen” wurde. Einfach gesagt, für die Kohle die bisher in den Segelsport geflossen ist, hätte man jede Menge “Streetball Turniere” ausrichten, Fußball Profis temporär anheuern und Hobby Fußballmannschaften ausrüsten können. Dabei wäre eine etliche Male breitere junge Zielgruppe erreicht wurden, als das durch das Segeln jemals möglich ist.

    Da liegt die Krux – Segeln ist landläufig halt eine “elitäre”, vermiffte Freizeitbeschäftigung der älteren Generation, die nix mit Jugend, Sportlichkeit oder “insein” zu tun hat – Fazit aus etlichen Mittagsessen mit Kollegen 🙂 und vielen Gesprächen im Bekannten- / Freundeskreis wie auch Besuchern unseres Segelvereins. Höchstens die eine oder andere “Fun Sportart”, die mittlerweile auch bei Olympia einzieht, kann auf ein gewisses Interesse in der breiten “Inland Bevölkerung” und jungen Mittelmeer Urlauber Generation hervorrufen. Das der “klassische” Segelsport bei Großereignissen so ziemlich minimalististes Zuschauerinteresse hervorruft, dürfte bei der gängigen Sportberichterstattung hierüber wohl logisch sein. Erste gute Ansätze dies zu Ändern haben zwar die Berichte von den letzten Veranstaltungen in San Francisco gezeigt, aber es ist noch ein weiter Weg, bis dies hier bei uns auf dem Wasser und in den Medien ankommt und somit eine breite Masse neuer Interessenten anspricht. Erst dann dürfte der Segelsport auch wieder für Unternehmen interessant werden, die eine andere und viel breitere Zielgruppe haben, als Autobauer aus Bayern und Uhrenhersteller aus dem obersten Preissegment, die gerne wohl weiterhin als Sponsor für ihre Produkte mit einer betuchten, aber schmalen Käuferzielgruppe auftreten. Dieses Sponsoring ist also (aus Sicht dieser Firmen) in jedem Fall Sinnvoll und rechnet sich. Dies in Kombination mit Werften, die jedes Jahr für “junge Familien” die “Einsteiger-Segelyacht” ab 35 Fuß und einem Preis jenseits von 60.000 € “neu erfinden”, definiert halt den aktuellen und nicht so breiten Käufermarkt bzw. die Zielgruppe im Segelsport Marketing. Es liegt dann natürlich in der Natur der Sache, dass die Beteiligen Firmen (Hersteller von Prämiumprodukten und Werbewirtschaft) dies nicht ändern wollen – never change a runing system. Für mich persönlich ist dies ein klassischer “Teufelskreis”…

    Persönliches Fazit: Mich interessiert das ganze Sponsoring, die Marketing Strategien und Verbandsklüngeleien herzlich wenig. Kommt jedoch mal ein “noch nicht Segler” oder interessierter Laie (was oft vorkommt) im Verein vorbei oder ruft vom Ufer her rüber, ist er – egal welches Alter, Geschlecht, Automarke oder Geldbörse, jederzeit gerne zu einem Schmuppersegeln bei uns auf dem Boot eingeladen – halt Marketing für den Segelsport von ganz, ganz unten… 🙂

  4. avatar Wilfried sagt:

    so ist Sponsoring eben. Der Werbewert ist nicht wirklich messbar auch wenn das immer über Klickzahlen und Auflagen von Berichten suggeriert werden soll. Es gilt eben der Spruch “die Hälfte des marketingetats wird umsonst ausgegeben, wir wissen leider nicht welche Hälfte”. Langfristiges Sponsoring funktioniert meist nur wenn ein persönliches Interesse des Sponsors existiert. Die anderen sind auf dem Schleuderkurs. In Streit darüber ob der Ausstieg eines Sponsors wirtschaftlich begründbar ist, ist zweckfrei. Der Sponsor muss sich für seine freiwillige Leistung nicht rechtfertigen.
    Es bleibt nur die Frage zu stellen wie wir (die Konsumenten) diesen Schleuderkurs betrachten. Aber…, lasst ihr Euch bei der Kaufentscheidung wirklich davon beeinflussen? Seht ihr. Puma ist nunmal keine Segelmarke, die können keinen Produktwert übers Segeln transportieren sondern eben nur einen Imge/Lifestyle oder was auch immer. Das ist leider keine Basis für langfristige Partnerschaften.

    • avatar Stefan sagt:

      ….eine Marke die sich im Segelsport engagiert muss ja aber auch keine “Segellmarke” sein. Ich würde sogar sagen, genau das Gegenteil ist der Fall. Aber es muss für das Unternehmen einen gewollten Bezug geben.

      …wenn man sich mal die Top 10 der Firmen anschaut, die Segelteams oder Projekte finanzieren, dann fällt mir da keines ein, das einen direkten geschäftlichen Bezug zum Segelsport hat.

      …wozu auch, denn die Wassersportfirmen kennt auf dem Wasser jeder und um an Land mit einem Image zu werben muss sich so eine Firma nicht zusätzlich engagieren. Es hat ja schon ein Wassersportimage.

  5. avatar Markus sagt:

    Es kann aber auch sein, dass sich Puma entnervt vom Segelsport abwendet, weil Coutts dem Sportartikelhersteller die Sterne versprochen hat, aber nun das Gegenteil bekommt. Die verbrannte Erde, die Coutts hinterläßt, weitet sich immer weiter aus. Coutts hat die Taschen voll, die Segelszene ist angeschlagen. Da kann auch der Youth Americas Cup nicht mehr viel ausrichten. Eine coole Sache für die Jungen, aber nur eine Werbetool, um in San Francisco bisschen Action zu generieren.

  6. avatar Ketzer sagt:

    Das ist die Realität, die in dem vorherigen Artikel über die positive Wirkung des Sponsoring bei der Vendee nicht beachtet wurde. Knallhart betrachtet, hat es sich monetär im Fall Puma nicht ausgezahlt.

  7. avatar Shareholder sagt:

    … Kennt man doch von anderen AGs, wenn der Gewinn sinkt — oft reicht es ja schon wenn der Gewinn zwar steigt, aber nicht so hoch wie “erwartet” — wird gespart.
    Mitarbeiter und Werbung sind meistens das Erste, an dem gespart wird.
    Und diese Zick-Zack-Kurse wie Sport –> Lifestyle –> Sport sind auch hinlänglich bekannt.

    Steht auf wackligen Beinen, dieses gesamte Sponsoring.

    • avatar Oh, nass is sagt:

      Hey,

      das Unternehmen hat Rekordumsätze und nur 70 Millionen Gewinn,da muß man schon aufpassen! *g

      Wer weiß schon, ob die sparen müssen oder nicht?! Dazu müßte man die Kosten- und Investitionsseite des Unternehmens schon genauer beleuchten. Schwache Jahre wegen Restrukturierung, Forderungsausfällen, Investitionen, etc. kanns ja immer mal geben, ohne das deshalb die Hütte brennt.

      Vielleicht ist der aktuell schmale Gewinn auch nur ein willkommener Rechtfertigungsgrund, um sich aus einem werbeunwirksamen Sponsoring zurückzuziehen! Für Puma gibt’s sicher bessere Werbemöglichkeiten, als auf einem Boot zu kleben, daß weder TV- noch großes Publikumsinteresse erzeugt.

  8. avatar Oh, nass is sagt:

    Wenigstens einer, der merkt, daß man mit den paar Hanseln, die sich beiläufig mal ein Boot anguggen, als Sponsor nicht wirklich werbewirksam investiert hat!

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