Star Sailors League: Scheidt/Prada überragend, deutsche Teams im Top Ten Finale

Tag der Entscheidung

Höhepunkte des dritten Renntages: [media id=1278 width=640 height=390]

Robert Scheidt und Bruno Prada dominieren das Star Sailors League Finale auf den Bahamas nach Belieben. Stanjek/Kleen und Polgar/Koy erreichen problemlos auf Platz sechs und acht das Top Ten Finale.

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Passt das? Robert Stanjek und Frithjof Kleen halten mit Vorfahrt auf Robert Scheidt zu.© SSL/Marc Rouiller

Nach vier Tagen mit perfekten Segelbedingungen und Wind von elf bis zwölf Knoten aus Südost, stehen die zehn Teilnehmer der Schlussläufe fest: Hinter dem unaufhaltsam davon segelnden Scheidt folgen Mendelblatt, Negri, Rohart, Melleby, Stanjek, Kusznierewicz, Polgar, Diaz und Hestbaek. Diese zehn Skipper, darunter beiden deutsche Starter, haben sich für die Finalphase des ersten Star Sailors League Finales qualifiziert, das derzeit auf den Bahamas stattfindet und sich am ATP-Ranking des Tennis orientier.t

Die beiden letzen Qualifikationsläufe am Freitag wirbelten die Spitzenpositionen hinter dem Führenden Scheidt noch einmal kräftig durcheinander. Allen war klar, dass nur die zehn Besten sich für die Finalphase qualifizieren würden, die im Eliminationsmodus gesegelt wird. Wie in der Formel 1, würden einige Teams ausgeschlossen, während andere Geldpreise einstreichen würden.

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Die Starbootflotte vor den Bahamas. © SSL/Carlo Borlenghi Studio Borlenghi

In den letzten beiden von insgesamt neun Wettfahrten mussten ausgerechnet drei der Gast-Stars miterleben, wie sich ihre Hoffnungen auflösten. Schuld daran war Augie Diaz, der als einer der besten Steuermänner Miamis und der Karibik gilt. Weder das neuseeländische Laser-Ass Maloney, der in der letzten Wettfahrt Vierter wurde, noch Cayard, der Zweite des achten Rennens, werden Samstag noch dabei sein.

Cayard, einer der herausragenden Akteure des weltweiten Segelsports, der zuletzt 2004 im Athen im Starboot gesegelt war, glänzte immerhin mit zwei starken Platzierungen. Ebenfalls nicht im Finale dabei ist Flavio Marazzi, der das denkwürdige vierte Rennen gewonnen hatte, bei dem fünf Boote praktisch gleichzeitig die Ziellinie kreuzten.

Die beiden Wild-Card-Starter sind bei ihrem ersten Starboot-Event gleichfalls ausgeschieden, bewiesen aber in der Mitte des Feldes Potenzial: Ed Wright, der hinter Ben Ainslie einer der erfolgreichsten Finn-Segler der Welt ist, und sein französischer Kollege Lobert, der in London Bronze gewann, hatten zuvor noch wie sichere Kandidaten für die Top Ten ausgesehen.

Dennis Conner im Star

SSL Besucher und Kommentator Dennis Conner in alten Tagen auf seinem Starboot. © SSL

George Szabo, der schon eine Starboot-WM gewinnen konnte, kam in Nassau nie richtig in Fahrt. Hornos, der Rookie des Jahres, schaffte als bestes Ergebnis einen sechsten Platz. Letzter wurde der Finnsegler PJ Postma, der in der vierten Wettfahrt nach Foto-Finnish Zweiter wurde.

In den letzten beiden Wettfahrten wurde verbissen gekämpft, sogar zwischen den Teams, die bereits qualifiziert waren. Das erste Rennen des Tages ging erst nach dem dritten Startversuch los, bei dem die Boote sich rechts beim Startboot ballten. Aber nicht alle Segler konnten den Winddreher zu ihrem Vorteil nutzen.

Andere profitierten, wie Hestbaek, der auf dem ersten Schenkel lange führte. Nach der Rundung der Luvmarke schienen dann Mendelblatt und Cayard die Situation zu kontrollieren. Auf der letzten Vorwind-Strecke zog dann ab wieder Scheidt unaufhaltsam an vier Booten, darunter Maloney und das amerikanische Team, vorbei zum Sieg.

In der zweiten Wettfahrt dominierte Scheidt von Anbeginn an. Hinter ihm lieferten sich Hestbaek und Mendelblatt einen intensiven Kampf. Auf dem ersten Schenkel und am Lee-Gate war die linke Seite bevorzugt, wodurch es Scheidt und Mendelblatt gelang, ihre Führung auszubauen. Auf der letzten Kreuz überholte der Däne dann aber den amerikanischen Olympiasieger und kontrollierte ihn bis zur Ziellinie. Der zweite Platz war Hestbaeks beste Platzierung und bescherte ihm die Teilnahme am Finale.

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Paul Cayard gehört bei der SSL zu den Geschlagenen. ©SSL/Carlo Borlenghi Studio Borlenghi

Am Samstag finden nun drei Rennen im Eliminations-Modus statt. In der ersten Wettfahrt, dem Viertelfinale, gehen alle zehn Teams an den Start. Die besten sieben rücken dann in das Halbfinale vor. Die besten vier des Halbfinales starten schließlich im Finale.

Zitat des Tages von Dennis Conner kommentierte vor Ort über die Star Sailors League: “Die Star Sailors League bringt die besten Segler der Welt zusammen, verpflichtet einen Segelclub, lädt die Medien ein und organisiert die Virtual-Eye-Übertragung bei Youtube. Das ist eine großartige Leistung der SSL. Es ist toll, hier Rennen zu segeln. Ohne die SSL wäre das nicht möglich.

Ohne die SSL, wären die Sportler nicht hier, sie wären immer noch in Frankreich oder Brasilien, die SSL ist also wirklich ein Held. Was auch wichtig ist: Einige der besten Segler der Welt sind hier. Nicht nur aus Europa, sondern auch aus Neuseeland, den USA und aus Südamerika. Hier geht es darum, mit den gleichen Booten in einer One-Design-Klasse zu segeln und herauszufinden, wer wirklich der beste Segler ist.

Hier geht es nicht darum, wer die besten Segel, den besten Mast, oder das beste Boot hat. Ich möchte wissen, wer wirklich der beste Segler ist und das ist momentan ganz offensichtlich Robert Scheidt. In den vergangenen hundert Jahren gab es vielleicht zehn wirklich große Segler: darunter Paul Elvström, Lowell North, Dennis Conner, Ben Ainslie und Torben Grael … beeindruckende Jungs. aber Robert Scheidt ist für mich der beste Segler, zumindest der vergangenen zwei Jahre. Wie gesagt, die SSL ist wirklich wichtig, denn hätte die nicht das Geld aufgebracht, um die Segler hierherzubringen, würden die immer noch zuhause auf Weihnachten warten.”

Das Finale kann in Deutschland wegen beschränkter Rechte nicht live per Youtube gesehen werden. Es ist für Hardcore Fans aber per Virtual Eye digital zu verfolgen Start ist um 16h GMT.

 

Star Sailors League Finals – Qualifier Results after 9 races (1 discard)

 

1. Robert Scheidt (BRA) / Bruno Prada (BRA) – 2,(4),1,3,1,2,2,1,1 – 13

2. Mark Mendelblatt (USA) / Brian Fatih (USA) – 6,2,3,5,3,7,(9),3,3 – 32

3. Diego Negri (ITA) / Sergio Lambertenghi (ITA) – 1,1,6,9,2,13,6,(15),11 – 49

4. Xavier Rohart (FRA) / Pierre-Alexis Ponsot (FRA) – 7,6,5,10,6,1,11,(17),5 – 51

5. Eivind Melleby (NOR) / Mark Strube (USA) – 3,8,10,4,(14),3,4,12,7 – 51

6. Robert Stanjek (GER) / Frithjof Kleen (GER) – 13,5,2,(16),7,10,5,5,8 – 55

7. Mateusz Kusznierewicz (POL) / Dominik Zycki (POL) – 4,(14),4,6,12,11,3,8,9 – 57

8. Johannes Polgar (GER) / Markus Koy (GER) – 11,15,(17),15,5,5,1,11,4 – 67

9. Augie Diaz (USA) / John Von Schwarz (USA) – 8,7,7,13,8,(19),12,9,10 – 74

10. Michael Hestbaek (DEN) / Claus Olesen (DEN) – 5,11,12,17,16,9,(16),6,2 – 77

———— Cutoff for Saturday’s final races ————

11. Andy Maloney (NZL) / Tyler Bjorn (CAN) – (17),12,11,7,11,8,14,4,15 – 82

12. Paul Cayard (USA) / Austin Sperry (USA) – 9,16,14,12,4,15,(18),2,13 – 85

13. Flavio Marazzi (SUI) / Renato Marazzi (SUI) – 14,(18),13,1,13,14,15,10,6 – 86

14. Ed Wright (GBR) / Petter Morland Pedersen (NOR) – 10,9,(15),14,15,12,7,7,12 – 86

15. Jonathan Lobert (FRA) / Pascal Rambeau (FRA) – (18),3,8,11,18,4,17,16,18 – 95

16. George Szabo (USA) / Craig Moss (USA) – (16),10,16,8,9,16,10,14,14 – 97

17. Tomas Hornos (USA) / Joshua Revkin (USA) – 15,17,9,(18),10,6,13,13,16 – 99

18. Pieter-Jan Postma (NED) / Edoardo Natucci (ITA) – 12,13,18,2,17,(19),8,18,17 – 105

 

Die vollständige Übertragung des dritten Renntages: [media id=1277 width=640 height=390]

8 Kommentare zu „Star Sailors League: Scheidt/Prada überragend, deutsche Teams im Top Ten Finale“

  1. avatar Klaus sagt:

    Kein Problem mit Proxytube.

    Ich mach es kurs: Es war ein Genuss.

    • avatar Lyr sagt:

      Wieso sagt mir das keiner vorher!! ;-( – mit Proxys habe ich es ja versucht, aber es hat leider nicht hingehauen.
      Die Seite kannte ich noch nicht.
      Ich werde es mir vormerken fürs nächste mal – Danke!

  2. avatar Lyr sagt:

    Ich leg mich jetzt mal fest, den Star wird es noch in 100 Jahren geben! 🙂
    Echt spannend, ein Jammer, dass man es in Deutschland nicht live verfolgen konnte. Ich hatte mich schon auf eine schöne Übertragung gefreut 🙁

  3. avatar Jörg sagt:

    es ist auch nur ein verzweifelter Versuch.

    Das Geld wäre besser angelget in modernen Bootsklassen. Der Olympia Rauswurf ist völlig berechtigt. Sind das doch nur letzte Zuckungen.
    Verstehe das die angetretenen Herren vom Preisgeld gelockt. Aber das Starboot ist Geschichte. Zu alt, zu träge, zu langsam, zu teuer.

  4. avatar Fons sagt:

    Hat Connor wirklich gesagt, daß es beim Segeln nicht auf Segel, Mast und Boot ankommt? Vielleicht sollten die künftig besser Nikki Lauda kommentieren lassen. Wie auch immer. Freuen wir uns mit Scheidt, daß Ainslie, Percy oder Loof nicht da waren, sonst hätts wieder mal auf den Sack gegeben. 🙂

    • avatar Jost Körte sagt:

      …eine der GRundregeln des Regattasegelns…man muß schon antreten, um zu gewinnen…alles andere ist Gerede…starker Auftritt von Scheidt und auch unseren beiden deutschen teams…und richtig spannend, denn es kommt nicht auf Geschwindigkeit drauf an, sondern auf enge Rennen und geringe Abstände. Das könnte nicht besser sein.

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