Atlantic Rally for Cruisers: 224 Yachten sind in Las Palmas gestartet

Ab über den Atlantik

Die 28. Atlantic Rally for Cruisers (ARC) startete heute von Las Palmas de Gran Canaria mit Ziel Saint Lucia. Guter Wind aus NNO sorgte für perfekte Vorwindbedingungen und einen flotten Auftakt der Atlantiküberquerung. Insgesamt nehmen 224 Boote und 1204 Personen, darunter 26 unter 16, an der diesjährigen Auflage der beliebtesten Transozean-Rallye teil.

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Auf gehts über den Teich. Die ARC ist gestartet. © Jeremy Wyatt

Die ersten Boote über der Startlinie

Auch bei einer Fahrtenseglerregatta wie der ARC gibt es einen Start und eine Ziellinie. Die Boote werden je nach Größe, Typ und Ambitionen in Gruppen eingeteilt. Eines der Boote hatte beschlossen Las Palmas frühzeitig zu verlassen, so dass heute 223 Yachten aus 23 Nationen über die Startlinie segelten.

Um 12.30 Ortszeit wurde vom spanischen Kriegschiff Rayo der Startschuss für die Mehrrumpf- und offenen Gruppen abgefeuert. Der erste Katamaran, der die Startlinie überquerte war die Gunboat 62 Zenyatta (USA), der längste Katamaran in diesem Jahr. Weitere 24 Mehrrumpfboote, darunter viele mit Kindern an Bord, verabschiedeten sich fröhlich von den Zuschauern im Hafenbecken Vela Lina, und segelten hinaus zur Startlinie und dem fernen Ziel entgegen.

Bei den 35 Booten der Racing Division segelte die Grand Soleil 43 Quokka 8 als erste über die Startlinie, dicht gefolgt von der Oyster Lightwave 48 Scarlet Oyster und der Knierim 65 Caro (GER). Die meisten Racer setzten sofort Spinnaker und entfernten sich als farbenfrohe Gruppe von der Küste Gran Canarias.

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ARC Start vor Mindelo nach St. Lucia. © Jeremy Wyatt

Die Fahrtensegler-Gruppe ist mit 161 Booten die größte Gruppe der ARC Yachten. Genau zum Start um 13:00 Uhr wurden die Boote mit einem längeren Regenschauer bedacht, doch angesichts der üblichen sonnigen Passatbedingungen für den Törn nach St. Lucia wurde das stoisch hingenommen. Das erste Boot über der Startlinie war die Dufour 385 Lucky Lady aus Finnland mit Skipper Seppo Pajari.

ARC Rekord

Alle Boote sind nun auf dem etwa 2700 sm langen Weg nach St. Lucia. Laut Wettervorhersage ist in den ersten paar Tagen mit leichtem bis mäßigem NO-Passat zu rechnen. Das bedeutet für die Fahrtensegler angenehmes segeln nach Süden bis zu den Kapverden. Angesichts eines sich entwickelnden Tiefs auf dem Atlantik könnten sich einige der Regattaboote für die nördliche Route entscheiden, da sie sich so eine schnellere Überquerung erhoffen.

Der ARC Rekord liegt bei 11 Tagen, 5 Stunden, 32 Minuten und 30 Sekunden und wurde von der italienischen Maxiyacht Capricorno (Rinaldo Del Bono), bei der ARC 2006 aufgestellt. Mehrere Racer erhoffen sich, diesen Rekord zu brechen, darunter die Volvo 70 Monster Project, Nautor 78 Idea of London, TP52 Balearia und zwei Pogo 40s, die bei entsprechenden Bedingungen vorne mitmischen können.

Auf Wiedersehen Las Palmas

In den zwei ereignisreichen Wochen vor dem ARC-Start in Las Palmas werden Boote und Crews zu einem wichtigen Bestandteil der Stadt und daher immer besonders herzlich verabschiedet. Das Auslaufen der Boote wurde von einer Band und Zurufen von Geschäftsleuten in der Marina begleitet, und Tausende von Zuschauern säumten die Hafenmole, um den Yachten Glück für das Abenteuer Atlantik zu wünschen.

Das Fremdenverkehrsamt von Gran Canaria, die Hafenbehörde von Las Palmas und die Stadtverwaltung waren 2 Wochen lang wunderbare Gastgeber für die ARC-Teilnehmer. Durch ihre immer währende Unterstützung konnte sich auch dieses Jahr wieder die einzigartige ARC-Atmosphäre entfalten.

Einige Boote setzten sich beim Auslaufen in Szene, um die Zuschauer zu unterhalten. Die Crew der Keoma beispielsweise hatte grellbunte Hemden angelegt und die Albatros grüßte mit La Ola. Nebelhörner wurden getutet und weitere Musikinstrumente gespielt, die die Band an Land lautstark begleiteten.

Folgen Sie der Flotte

Alle ARC-Boote sind mit Yellowbrick Satellitentreckern ausgestattet, So dass Familie und Freunde die Flotte bequem von zuhause aus verfolgen können. Neben der Position zeigt der Online “Fleet Viewer” auch den Kurs, die Geschwindigkeit und die Bootsdaten an. Windstärke und -geschwindigkeit werden ebenfalls genannt.

Die meisten Boote benötigen für die etwa 2700 sm der Atlantiküberquerung 18 – 21 Tage. Sie kommen in der Rodney Bay Marina rechtzeitig zur Preisverleihung am 21. Dezember an.

Jedes ankommende Boot, ob bei Tag oder bei Nacht, wird am Steg von Vertretern des Saint Lucia Tourist Board und World Cruising Club mit einem Rumpunsch und kalten Getränken begrüßt. Für alle ARC-Crews und ihre Familien und Freunde gibt es in Rodney Bay ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, dessen Höhepunkt die Preisverleihung am 21. Dezember ist.

Race Tracker ARC

Eventseite ARC

4 Kommentare zu „Atlantic Rally for Cruisers: 224 Yachten sind in Las Palmas gestartet“

  1. avatar Matthias sagt:

    Wir haben uns das live hier vor Ort angesehen — Stimmung und Spannung vorab können wir für die Zwei Tage vor dem Start nur bestätigen 🙂 Und klar verfolgen wir einige Boote auf ihrem Weg rüber… Die Herren von der “Diva” zum Beispiel, die uns mal eben mit an den Steg genommen haben und je ein Bier aus dem Transat-Vorrat für uns geopfert haben 🙂 Nett war auch, zufällig unseren Segelmacher (auf “Excalibur”) und dann auch noch einen Stegmachbarn aus HeiHafen zu treffen, die als Crew dabei sind. Die Welt ist klein.

  2. avatar Ketzer sagt:

    Satellitentrecker? Die neuste Entwicklung der NASA in Kooperation mit John Deere und Fendt? 😀

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