Auf 4m-Boot um die Welt: Yann Quenets wundersame Überfahrt von St. Helena nach Brasilien

„Haben Sie eine polizeiliche Genehmigung?“

Erst verabschiedet sich das Tablet, dann will ein Frachter-Offizier wissen, ob Quenet überhaupt auf dem Atlantik segeln dürfe. Schließlich legt sich eine Makrele mit der 4-Meter-Nussschale „Baluchon“ an. Man(n) hat’s aber auch nicht einfach!

https://www.facebook.com/yann.quenet.5/videos/368299998552088

Video von Yann Quenet im südlichen Atlantik

Dass Yann Quenet in der SR-Redaktion eine gewisse Sympathie genießt, dürfte mittlerweile bekannt sein. Mal ehrlich – welcher Segler würde einem Ü50-Bretonen, der in einem 4-m-Boot (in Worten: vier Meter!) um die Welt schaukelt, nicht jede Menge Zuspruch entgegen bringen? Was Monsieur Quenet jedoch vor allem in den Augen des Autors dieser Zeilen besonders sympathisch macht: Er nimmt sich nicht so bierernst! Und hat dennoch im Laufe seiner Reise einen „Biss“ entwickelt, der ihn auf seiner Nussschale immerhin schon fast um den ganzen Globus getrieben hat.
Fast, denn noch liegt die dritte Atlantik-Überquerung vor ihm und seiner „Baluchon“, diesem seltsamen Bau-Mix aus Catboat, Optimist und Caravelle-Jolle.

Ab Richtung Brasilien

Erinnern wir uns: Quenet segelte in unserem letzten Bericht über ihn von Südafrika nach St. Helena. Zwischendurch kenterte er in einer Riesenwelle deftig, überstand jedoch alles schadlos. Vor der Insel angekommen, musste er erstmal tagelang auf Reede auf den PCR-Test warten und durfte nach negativem Ergebnis immerhin die gesamten Freuden der seltsamen, aber ganz offensichtlich liebenswerten Insel mitten im Südatlantik genießen. In der Zeit überlegte Quenet lange hin und her, ob er von St. Helena aus direkt zu den Azoren, den Kapverden oder vielleicht doch lieber erstmal nach Brasilien segeln soll. Ein stetiger Passatwind nahm ihm schließlich diese Entscheidung ab – ab Richtung Karneval, war seine neue Devise.

Ankunft in Brasilien © Quenet

Nun ist es so, dass Yann Quenet im ersten Teil seiner Reise, ungefähr bis tief in den Pazifik hinein, eher zur typischen, also wenig kommunikativen Sorte Bretonen gehörte. Das änderte sich etwas bei seinem 7.000 Seemeilen-Schlag (es muss nochmals im Wort geschrieben werden: Siebentausend!) durch den Indischen Ozean. Da fand er dann wohl mehr Zeit, seine Abenteuer aufzuschreiben. Obwohl ihn damals schon Laptop-Probleme an der Ausübung seiner Kommunikations-Pflichten hinderten. Und er das bezeichnenderweise überhaupt nicht bedauerte.

Bretonischer Redeschwall

Doch seit seinen afrikanischen Abenteuern – die „Baluchon“ musste auf einem Hänger per Automobil quer durch Südafrika gezogen werden – ist Quenet etwas mitteilsamer in den Sozialen Medien geworden. Ein vorläufiger, kommunikativer Höhepunkt ist nun sein Bericht vom Törn zwischen St. Helena und Recife. Der übrigens – typisch Einhandskipper – eher wenig vom Segeln handelt, sondern mehr die Befindlichkeiten an Bord

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Michael Kunst

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