Aufnahmetechnik: Wie Drohnen nicht nur den Blick auf den Segelsport verändern

Volle "Drohnung"

 Drohne, Regatta

Eines der schönsten Drohnen-Videos der letzten Wochen: Australische Moth-Segler bestimmen vor Perth ihren Foil-Meister.  Hier klicken!

Sie revolutionierten die Sportfilme: Was früher nur per teurem Helikopter möglich war, wird jetzt von Drohnen oder Quadcoptern erledigt. Wann ersetzen sie Segel und Drachen?

Es gibt mittlerweile eine Menge Leute, die sind schlicht genervt von dem lästigen „Ungeziefer“ der Lüfte. Ob in den Bergen oder auf dem Wasser, ob entlang der Meeresküsten oder über Binnenseen… Drohnen scheinen omnipräsent, manchen kommen sie wie eine Plage vor.

Doch seitdem die mehr oder weniger leistungsstarken Fluggeräte, die (bei ziviler Anwendung) zumeist Kameras transportieren, über nahezu jedem sportlichen Geschehen kreisen, sorgen sie auch für reichlich Gesprächsstoff unter den freiwilligen oder unfreiwilligen Akteuren. Einerseits ermöglichen die ferngesteuerten Quadcopter Aufnahmen aus bisher nie gekannten Blickwinkeln. Andrerseits kommen sie den Sportlern mitunter so gefährlich nahe, dass ihr Einsatz bei manchen Sportevents bereits reglementiert, eingeschränkt oder gar verboten wurde.

Nah dran ist mittendrin

Tatsächlich kann eine Drohne viel näher an das Geschehen als ein Helikopter, von dem aus selbst mit leistungsstarken, herkömmlichen Profikameras und -objektiven nur selten der gleiche Effekt möglich ist.

Klein, kleiner, winzig: Mit Kamera sind die Nano-Drohnen schon für 69 Euro zu haben

 

So entstehen oftmals faszinierende Bilder von oben, aber „mittendrin“. Eben Aufnahmen, die den sprichwörtlichen „großen Überblick“ verschaffen und gerade deshalb höchst emotional auf den Betrachter wirken.

Standard bei den Profis

Drohnen gehören mittlerweile zur Standardausrüstung professioneller Outdoor-Fotografen; ganz egal ob sie über dem Land oder wie beim Segeln oder Surfen über dem Wasser zum Einsatz kommen.

Zudem leisten sich mehr und mehr professionelle Segelteams für ihr Training entweder einen Profifilmer mit Drohne oder gleich ein eigenes dieser Fluggeräte, um Training und/oder Regatta vom „neuen Blickwinkel“ aus beurteilen zu können.

Drohne, Regatta

Drohne beim Einsatz während der Segel-Bundesliga © lars wehrmann

So viel Aufmerksamkeit und Nachfrage zieht selbstverständlich eine rasante Entwicklung der Drohnen-Technologie nach sich. Die für zivile und private Nutzung eingesetzten ferngesteuerten Fluggeräte werden immer leistungsstärker, sind einfacher zu steuern und verblüffen durch spektakuläre Ausmaße.

Drohnen, klein wie Libellen

So stellte das US-amerikanische Unternehmen SKEYE eine Nano-Drohne vor, die tatsächlich nur noch Libellen-Ausmaße hat und dennoch mit einer relativ leistungsstarken Filmkamera ausgestattet ist (Kosten: 69 Euro) Man stelle sich so ein Gerät beim Training in einer Opti-Gruppe vor…

Die Drohne als “Zugpferd”: Mit dem Snowboard über topfebene Schneeflächen

 

Apropos „Leistung“: Kürzlich machte in den sozialen Medien ein Video die Runde, das einen Snowboarder zeigt, der in großen Schwüngen über flache Schneefelder gleitet – gezogen von einer Drohne!

Da stellt sich dem Wassersportler natürlich die Frage, wann sich die ersten Kite-Surfer bei Flaute von einer Drohne zum Sundowner auf die andere Seeseite ziehen lassen werden. Oder wann Surfer nicht mehr mit Jetski, sondern mit ferngesteuerten Drohnen auf die Monsterjaws gebracht werden. Aber ob die „Drohne für Segler“ jemals den guten, alten Außenborder ersetzen wird?

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Michael Kunst

Näheres zu miku findest Du hier

4 Kommentare zu „Aufnahmetechnik: Wie Drohnen nicht nur den Blick auf den Segelsport verändern“

  1. avatar andreas borrink sagt:

    Das Nano-Teil hatte ich schon, Spieltrieb……hat sich zügig verabschiedet. Ein Spielzeug eben. Hier mal eine Idee davon, was Drohnen so alles können (ausser filmen):

    https://www.youtube.com/watch?v=MjG1n9FEDb0&ebc=ANyPxKqC8AxUSVkQM871RIne7GSELOhyH3UXS3_9kaqhoGX8C7ipkLRXwaL8vwItSEf9kYAfbzE3NyC_7j0ttjUG7wmRpejWFQC-xL_MTg

    Das beeinflusst die Akzeptanz irgendwie, finde ich…….

  2. avatar RVK sagt:

    Ich kenne Teams, die vor dem Rennen den Kurs mit einer Drohne abfliegen und letzte Wetterdaten sammeln. Dazu nutzen die meisten TP52 Kampagnen Drohnen um Ihre Downwindsegel zu optimieren. Vor 1 Jahr war in der Seahorse ein Artikel dazu von einem der Dienstleister. Damals hieß es, dass nur 15% des gefilmten Materials für Promotions genutzt werden kann, da der Rest als zu sensibel hinsichtlich der Segelentwicklung eingestuft wurde. Keine Ahnung wieviel davon Wunschdenken oder schlicht PR war. Wir kooperieren hier auch mit North Sails, um unseren Geni zu optimieren. Das funktioniert wunderbar, weil die Drohne Bilder aus der richtigen Perspektive filmt um zu sehen, wie das Segel beil Welle und Boen arbeitet. Teils gibt das aber auch so schöne Aufnahmen, wie hier vom letzten Herbst: https://youtu.be/A5iuOzaJC5s?t=1m34s Die Drohne krachte dann aber dem dritten Boot ins Masttop. Obwohl das Ding durchs Vorluk in den Geni im Sack viel (mega Glück), war der Schaden am Ende knapp 1000 Euro, weil Kamera, Aufhängung und Drohne was abbekommen haben.

  3. avatar Tobias sagt:

    Ich dachte, es gibt in diesem Artikel auch einen Kommentar dazu, ob, wie und wann Drohnen die Jury bei großen/wichtigen Regatten unterstützen könnten – gibt es Bestrebungen in diese Richtung?

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