Beruf Yacht-Retter: Adrien Hardy sammelt Regattasiege und Havaristen – Einsatz für Tripon

Letzte Hoffnung der Havarierten

Der Mann findet die „Nadel im Heuhaufen“ respektive havarierte Segelboote im offenen Ozean. Und bringt sie sicher wieder an Land. Warum ausgerechnet TJV-Sieger Adrien Hardy mit der Bergung von Armel Tripons Trimaran beauftragt wurde. 

Der Mann findet sie (fast) alle wieder: Bergungsspezialist und Erfolgreicher Regattasegler Adrien Hardy © hardy

Im bretonischen Hochsee-Regattahafen La Base/Lorient tummeln sich bekanntlich viele Helden und Heldinnen. Die werden gemeinhin in drei Kategorien aufgeteilt: 1. Selbsternannte Helden, die vor allem durch dramatisch ausufernde, lautstark vorgetragene Berichte von sagenhaften Abenteuern auf Hoher See auffallen. Und die meist nur kurze Zeit in der Szene überdauern, weil ihre Erlebnisse schnell als Seemannsgarn überführt werden. 2. Helden, die bei Seeregatten wirklich was leisten, die Zehntausende Regatta-Seemeilen loggten, deren Erfolge seitenlang sind, die (meist) aus ihrer Leidenschaft einen Beruf gemacht haben. 3. Helden, zu denen die anderen Helden aufschauen. Weil sie auf ihre Regatta-Erfolge nochmal „eins draufgesetzt“ haben. Adrien Hardy ist so einer aus Kategorie 3. Er ist erfolgreicher Regattasegler und rettet… Boote! 

Hardy wird’s schon richten!

Doch schön der Reihe nach. Nachdem Armel Tripon neulich mit seinem Trimaran vor dem spanischen La Coruna koppheister ging, professionell vom Helikopterteam der spanischen Küstenrettung abgeborgen wurde und nun wieder in Sicherheit bei seiner Familie in Frankreich ist, stellte sich die Frage, was mit dem Schiff passiert.

Er ließ schließlich vermelden, Adrien Hardy werde sich um die Bergung des immer noch im Atlantik treibenden, durchgekenterten Tris kümmern. Diese Nachricht genügte, um insbesondere bei den beteiligten Versicherungen für Erleichterung zu sorgen. 

Nun könnte man fragen: „so what?“ Mehr oder weniger spezialisierte Bergungs-Firmen gibt es entlang aller Küsten zur Genüge. Doch was Adrien Hardy für verunglückte französischen Hochsee-Regattasegler so besonders macht: Er ist einer von ihnen. Zuletzt feierte er etwa bei der Transat Jacques Vabre 2019 mit Ian Lpinski einen umjubelten Sieg in der Classe 40.

Er weiß, wie mit den Rennern umzugehen ist, wenn sie ausgeknockt kieloben treiben. Hardy kann einschätzen, was noch zu retten ist und kennt genau die Schwachstellen der Unglücksboote, die bei einer unsachgemäßen Bergung unweigerlich „den Rest bekommen“ würden. Last but not least: Hardy ist bekannt dafür, dass er die Boote (fast immer) wiederfindet! Keine Kleinigkeit, in den unendlichen Weiten unserer Ozeane.

Handelsmarine statt olympischer Karriere

Doch wie kommt man als ausgebuffter Hochsee-Segler zu so einem Job? Alles eine Frage der Leidenschaft und Berufung

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Michael Kunst

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