DGzRS: Zwischenbilanz der Seenotretter zeigt Anstieg der Einsätze

Arbeitsreiches Jahr

Nachdem die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im ersten Corona-Jahr einen deutlichen Rückgang der Einsätze an Nord- und Ostsee verzeichnet hatte, gab es in den letzten Monaten wieder mehr zu tun für die Retter. Das zeigt die Zwischenbilanz für die Zeit von Anfang Januar bis Ende Oktober.

Bei jedem Wetter Seenotretter: Die meisten der rund 1.000 Seenotretter auf Nord- und Ostsee engagieren sich als Freiwillige in der DGzRS © Felix Kersten

Genau 1.865 Mal waren die überwiegend freiwilligen Einsatzkräfte in den ersten zehn Monaten des Jahres 2021 im Einsatz. Der Blick auf die Zahlen aus dem Vorjahr zeigt: 2020 waren es im gleichen Zeitraum 260 Einsätze weniger. Den Grund dafür sieht die DGzRS in der Corona-Pandemie, die Anfang 2020 noch zu einem erheblich geringeren Verkehrsaufkommen auf Nord- und Ostsee geführt hatte. In den ersten Monaten dieses Jahres seien die Einsatzzahlen dann wieder angestiegen.

Die Zahl der Geretteten wuchs gegenüber 2020 allerdings nicht, sondern blieb nahezu gleich. 3.302 Menschen (2020: 3.366) leisteten die Besatzungen der DGzRS von Januar bis Oktober 2021 Hilfe. 325 von ihnen wurden aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit. Insgesamt 34 Schiffe und Boote konnten dank der Seenotretter vor einem Totalverlust bewahrt werden.

Am meisten zu tun hatten die Seenotretter wie üblich an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins. Hier waren sie 653 Mal im Einsatz und halfen 1.061 Menschen. Mit einem kleinen Abstand folgen die Niedersächsische Nordseeküste mit 519 Einsätzen und die Mecklenburg-Vorpommersche Ostseeküste mit 516 Einsätzen. Deutlich weniger Einsatzfahrten wurden an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste gezählt, wo die DGzRS 177 Mal ausrückte.  

 

Die Einsatzzahlen 2021 (Januar bis Oktober) im Detail

Vom 1. Januar bis 31. Oktober 2021 haben die Besatzungen der rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote in Nord- und Ostsee bei insgesamt 1.865 Einsätzen (Januar bis Oktober 2020: 1.605 Einsätze) 3.302 (3.366) Menschen Hilfe geleistet. Im Einzelnen haben sie

  • 57 (37) Menschen aus Seenot gerettet,
  • 268 (309) Menschen aus drohender Gefahr befreit,
  • 239 (200) Mal erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert,
  • 34 (46) Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt,
  • 1010 (885) Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie
  • 581 (474) Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.

So verteilen sich die Einsatzzahlen auf die Küsten:

Niedersächsische Nordseeküste: Die Besatzungen der an der niedersächsischen Küste stationierten Seenotrettungskreuzer und -boote haben bei 519 (476) Einsätzen 858 (968) Menschen geholfen. Davon wurden 15 (3) Menschen aus Seenot gerettet und 50 (125) weitere aus Gefahrensituationen befreit.

Schleswig-Holsteinische Nordseeküste: Die Seenotretter der Stationen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste waren 177 (124) Mal im Einsatz und halfen 206 (297) Menschen. Davon wurden 4 (9) Menschen aus Seenot gerettet und 15 (19) weitere aus Gefahrensituationen befreit.

Schleswig-Holsteinische Ostseeküste: An der Ostseeküste Schleswig-Holsteins waren die Seenotretter 653 (566) Mal im Einsatz für 1.061 (1.055) Menschen. Sie retteten 28 (24) Menschen aus Seenot und befreiten weitere 110 (103) aus Gefahrensituationen.

Mecklenburg-Vorpommersche Ostseeküste: In Mecklenburg-Vorpommern waren die Seenotretter zu 516 (439) Einsatzfahrten für 1.177 (1.046) Menschen unterwegs. Sie retteten 10 (1) Menschen aus Seenot und befreiten weitere 93 (62) aus Gefahrensituationen.

Quelle: DGzRS

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