Anhaltender Zweihand-Trend: S&S 34 Cruiser/Racer surft mit 16,4 Knoten durch die Bass Strait

14 Stunden auf der Welle

Beim Sydney Hobart Race hat eine der kleinsten Yachten große Aufmerksamkeit erlangt. Ein High-Speed-Video zeigt die Wellenritte des Klassikers “Crux” bei Wind bis 38 Knoten – zu zweit, im Schmetterling-Modus.

https://www.facebook.com/watch/?ref=saved&v=2410852215747874

Es ist erst ein Jahr her, dass beim Sydney Hobart Race nach langer Diskussion erstmals Zweihand-Crews erlaubt wurden. Die australischen Organisatoren sprangen verspätet auf den seit einigen Jahren immer mehr Fahrt aufnehmenden Trend-Zug auf, der in Europa längst ins Rollen gekommen ist.

Die offen ausgesprochenen Argumente gegen die Shorthand-Teilnehmer beim Australien-Klassiker bezogen sich überwiegend auf fehlende Sicherheit. Ungeachtet der Tatsache, dass beim britischen Fastnet Race die Strecke seit gut 20 Jahren auch zweihand absolviert werden kann. 2019 schafften 47 von 64  Doublehandern den Fastnet-Parcours, 2019 waren es 35 von 59. 

Shorthand Onboard-Arbeit auf der klassischen Sparkman-&-Stephens-Konstruktion. © Crux Team

Hinter vorgehaltener Hand machte den Australiern eher die Entwicklung Sorgen, dass die modernen Zweihand-Konstruktionen nach der IRC-Handicap-Wertung kaum noch langsamer sind als vollbesetzte Yachten. Insbesondere die französischen JPKs und Sun Fasts werden auf so hohem Niveau gesegelt, dass sie in der Lage sind, in den Ergebnislisten gegen größere Crews zu bestehen. Beim Fastnet 2021 konnte die JPK 1030 “Leon” diese Entwicklung als bester Doublehander mit Platz 16 im Feld der 181 IRC-Finisher bestätigen. 2019 erreichte “Leon” zweihand sogar Rang 6 unter allen 278 Yachten, die ins Ziel kamen.

Beim aktuellen Sidney Hobart sind die Doublehander in der IRC-Wertung noch nicht so weit vorgestoßen. Unter 83 Finishern segelten der beste “Zweihänder” “Mistral” (Lobard 34) auf IRC-Rang 24. Das lag aber auch am Wetter. Im Handicap-Ergebnis landeten die kleineren Yachten auf den hinteren Plätzen. Die Großen hatten mehr Wind.

So belegte “Mistral” in seiner IRC-Kategorie 4 gegen die vergleichbaren Crew-Yachten Rang zwei knapp hinter einer zu siebt gesegelten ST36. Die größte Aufmerksamkeit erreichte allerdings die alte Sparkman & Stephens Konstruktion. Die S&S 34 “Crux” machte sportlich Schlagzeilen mit dem Sieg in der ORCi-Wertung (Division 4), der im Vergleich zu IRC deutlich genaueren Handicap-Wertung. Aber ganz besonders durch ein Video, das die Zweihand-Crew Carlos Aydos / Peter Grayson veröffentlicht hat.

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