SR zu Besuch im Tribord Sailing Lab: Wie Decathlons neues Segelzubehör entsteht

Im Labor der verrückten Segler

Im Tribord Sailing Lab bindet der Sport-Discounter Decathlon Kunden in die Entwicklung neuen Segelzubehörs ein. Wir haben Schneiderinnen und Ingenieuren über die Schulter geschaut.

Der Schlauch testet das Ölzeug mit bis zu 450 Liter pro Stunde pro Quadratmeter

Prominenter geht es kaum. Das Tribord Sailing Lab befindet sich im wahrsten Sinne des Wortes mitten im Yachthafen von La Rochelle – Les Minimes. Les Minimes ist mit 4.600 Liegeplätzen die größte Marina an der französischen Atlantikküste und einer der größten Yachthäfen des ganzen Landes.

Dort ein offenes Atelier zur Entwicklung von Segelzubehör zu bauen ist ungefähr so, als würde man eine öffentliche Werkstatt für neue Fußballschuhe mitten auf den heiligen Rasen des Wembley-Stadions stellen: alle sehen zu.

Das Segellabor von Tribord 

In diesem Sinn hat der Sport-Discounter Decathlon das neue Zentrum seiner Segelmarke Tribord im Herbst 2021 im Rahmen der Messe Grand Pavois eröffnet. Das anthrazitfarbene Gebäude liegt auf einer künstlichen Halbinsel direkt neben der weißen Capitainerie, dem Büro des Hafenmeisters.

Unter Corona-Bedingungen unterliegt ein Besuch bei Tribord den aktuellen Bestimmungen zum Infektionsschutz. Dennoch ist das Sailing Lab auch in der Pandemie öffentlich zugänglich – das ist schließlich die Idee.

Das Tribord Sailing Lab liegt mitten im größten Yachthafen der französischen Atlantikküste

Der Besuchereingang führt in eine große, helle Halle. Sie dient zugleich als Ausstellungsfläche und Veranstaltungsraum. Linker Hand ist Platz für Vitrinen und Tafeln. Dort ist die Entwicklung ausgewählter Tribord-Produkte dokumentiert: die aufblasbare Segeljolle 5s ebenso wie das neue Ölzeug Offshore 900.

Über den Eingangstüren hängt eine Leinwand, gegenüber liegt eine offene Treppe mit Sitzreihen. Diesen Raum nutzte beispielsweise auch Beneteau für die Präsentation des neuen Modells Oceanis 34.1.

Decathlon investiert in offene Werkstatt

Eine große Fensterfläche rechts neben dem Eingang erlaubt Einblicke in das eigentliche Labor: eine offene Werkstatt über zwei Etagen mit Arbeitsplätzen und Projekträumen für Gewerke, die mit der Entwicklung von Segelzubehör zu tun haben.

Auf der einen Seite steht ein Bassin zum Test von Schwimmwesten. Daneben befindet sich der Rain Room zur Beregnung von Ölzeug. Dazu kommen Schneidetische, Nähmaschinen, ein 3-D-Drucker und noch einiges mehr. Insgesamt arbeiten hier 40 Personen auf 3.000 Quadratmetern.

Auf Basis des neuen Ölzeugs Offshore 900 wird eine neue Garnitur für Yannick Bestaven entwickelt

Unter anderem steht derzeit die Entwicklung neuen Ölzeugs für Yannick Bestaven auf dem Programm. Der Sieger der letzten Vendée Globe soll für die nächste Ausgabe der Regatta um die Welt 2024/25 eine neue Garnitur auf den Leib geschneidert bekommen.

Die Schnittmuster werden in Büros im ersten Stock konstruiert. Der Plotter im Erdgeschoss schneidet die Stoffteile zu. Die Schneiderin an der Nähmaschine fügt sie zusammen. Die dabei verwendeten Maschinen sind die gleichen wie in den Fabriken der Zulieferer.

Tribord entwickelt Ölzeug für Vendée-Globe-Sieger

Tribord greift dabei auf das Material der neu vorgestellten Ölzeug-Linie Offshore 900 zurück. Auch dieses Ölzeug entstand zusammen mit Segelprofis, in diesem Fall aus der Mini-, Figaro- und Class-40-Szene. Diese hatten am Anfang des Prozesses festgestellt, dass die verwendete Membran an der Sitzfläche Wasser durchließ.

Über mehrere Jahre entwickelte Tribord daraufhin eine neue Membran. „Für diese neue Version

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