Superyacht-Fake-News: Verwirrung um Bill Gates Kauf von Wasserstoffyacht

Zu schön um wahr zu sein

Gestern Nachmittag verkündete die britische Tageszeitung „The Guardian“ die Nachricht, und im Laufe des heutigen Tages verbreitete sie sich in den deutschen Medien: Bill Gates hat sich eine spektakuläre Superyacht mit Wasserstoffantrieb gekauft. Auch wir wollten gerade darüber berichten. Doch dann verkündete die Designfirma: Stimmt gar nicht.

Zu schön um wahr zu sein. © Sinot

Bill Gates, Microsoft-Mitgründer und zweitreichster Mensch der Welt mit einer Vorliebe für luxuriöse Boote und großem Interesse an alternativen Energien und Treibstoffen soll sich eine 112 Meter lange Motoryacht aus dem Hause Sinot Yacht Architecture & Design bestellt haben – für fast 600 Millionen Euro, samt Wasserstoffantrieb.

Nettes Schiffchen und eines Bill Gates wohl würdig. © Sinot

Auf diese Nachricht fielen seit gestern zahlreiche Medienunternehmen rein. Rasant verbreitete sie sich in etlichen Ländern. Doch offenbar ist diese falsch. Die niederländische Firma Sinot stellte das nun auf ihrer Webseite klar. Zwar wurde im vergangenen Jahr tatsächlich eine solches Superyachtkonzept mit dem Namen “Aqua”, eine etwas irre Zukunftsvision vorgestellt (SR berichtete), mit Bill Gates stehe Sinot aber in keinerlei Geschäftsbeziehung. Gates habe keine “Aqua” in Auftrag gegeben.

Die Meldung von der Sinot-Website

“Aqua” wie das 370-Fuß-Schiff genannt wird, ist ein Konzept, das auf der letztjährigen Monaco Yacht Show gezeigt wurde. Für den umweltbewussten Yachteigner, der zwar Geld, aber keinen Diesel verbrennen möchte.

Schwimmende Stadt im Paradies. Nette Vision. © Sinot

Gates dürfte mit dieser Art Fake News entspannt umgehen. Zuletzt dichteten ihm Verschwörungstheoretiker an, den Coronavirus entwickelt zu haben.

The Look. © Sinot

Wasserfall auf dem Achterdeck. Bill Gates gefällt’s. © Sinot Yacht Architecture & Design

She’s got the Look. © Sinot Yacht Architecture & Design

5 Kommentare zu „Superyacht-Fake-News: Verwirrung um Bill Gates Kauf von Wasserstoffyacht“

  1. avatar Der Peter sagt:

    Geil, das ist so typisch deutsch… erstmal haten.
    Wer weiß, ob Gates das Ding nicht doch gekauft hat oder ob der Vertrieb der Werft ne PR Geschichte gemacht hat. Sowas kommt ja nicht einfach so in die Welt. Auf jeden Fall ist es doch geil, dass der Segelreporter die Story sofort korrigiert. Da sind größere Medienhäuser langsamer gewesen und haben noch Nachts die Kauf-Story gebracht. Deshalb Thumbs up für den SR

  2. avatar Bernd sagt:

    Wie konnte das nur passierten? Die Qualitätspresse prüft doch angeblich jede Meldung doppelt und dreifach? Das untescheidet sie doch von den bösen alternativen Nachrichtenseiten dachte ich.

  3. avatar Zwölfersegler sagt:

    Grad noch selbst darüber berichten und dann schnell den ursprünglichen Artikel wieder löschen, damit man über alle anderen Medien schreiben kann sie seien „darauf reingefallen“… 🙈💩

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