Wiederverwendung von Kohlefaser: Segler arbeiten mit Rad- und Skifahrern zusammen

Recycling-Allianz

Kohlefaser ist ein Segen für den modernen Bootsbau, wird aber auch immer mehr zur ökologischen Last. Eine Sportartenübergreifende Initiative will die Bilanz verbessern.

Drei internationale Sportverbände und führende Sportartikelhersteller haben ein Projekt gestartet, um bei der Wiederverwendung von Karbonfasern zusammenzuarbeiten. Das Carbon Fibre Circular Demonstration Project in Zusammenarbeit von World Sailing, dem Internationalen Tennisverband (ITF) und den Radfahrern der Union Cycliste Internationale (UCI) soll erreichen, dass gebrauchte Kohlefasern übergreifend in ihren Sportgeräten verarbeitet werden.

Aus ökologischer Sicht problematisch ist Carbon wegen des hohen Energieverbrauch in der Produktion, ungelöster Entsorgungsfragen und schwieriger Recycling-Prozesse. Die Energiebilanz bei der Herstellung im Vergleich zu Stahl ist 16-mal höher und erzeugt entsprechend mehr CO2-Emissionen. Aluminium dagegen ist noch problematischer bei der Herstellung, allerdings kann das Metall am Ende seiner Lebensdauer relativ einfach eingeschmolzen werden. Bei Carbon müssen aufwendig die einzelnen Bestandteile getrennt werden.

Immer mehr Carbon im Einsatz

Deshalb landen ausgediente Carbon-Sportgeräte meist im Müll. Und laut Umweltbundesamt soll sich das allgemeine Problem mit dem Verbundstoff insbesondere ab 2030 weiter verstärken, wenn Windkraft-Rotoren verstärkt ausgemustert werden müssen.

Die neue olympische Onedesign Windsurf-Disziplin iQFoil. Hersteller Starboard arbeitet bei der Recycling-Allianz mit.© World Sailing

Umso mehr drängt die Zeit, technische Lösungsansätze zu finden, um gebrauchtes Carbon in einen effektiven Recycling-Prozess einzubinden. Dieser Aufgabe stellt sich das neue Projekt, bei dem der World Sailing Trust eine wichtige Rolle einnimmt, die gemeinnützige Organisation, die an den Weltseglerverband World Sailing angegliedert ist. Er hat sich die Aufgabe gestellt, mit dem Segelsport einen dauerhaften positiven Einfluss auf die Umwelt zu nehmen. Zu den Geldgebern gehört unter anderem die 11th Hour Stiftung der Philanthropin Wendy Schmidt.

11th Hour hatte zuletzt mit einer Studie für Aufmerksamkeit gesorgt. Sie bestätigt mit dezidierten Zahlen, wie wenig nachhaltig der Bau ihres neuen IMOCA war. Nachhaltigkeitsmanager Damian Foxall sagte anlässlich der Vorstellung der Umweltbilanz: „In den letzten zehn Jahren gab es erstaunliche Fortschritte bei der Leistung auf dem Wasser in unserer Klasse, aber dies hatte einen hohen Preis. Seit

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Carsten Kemmling

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