Manage2Sail, ein weiteres Regatta-Management-System, ist online

Die Leichtigkeit des Regattasports

Die Planung der eigenen Segelaktivitäten kann so einfach sein, das Organisieren von Regatten auch, und die Auswertung der Ergebnisse sowieso. Vorausgesetzt man nutzt das richtige Programm. Mit dem neuen Regatta-Management-System Manage2Sail bekommen Ausrichter und Sportler ein Werkzeug in die Hand, das ihnen viele Arbeiten abnimmt und für zuverlässige Datenverarbeitung sorgt.

Bisher haben die Regatta-Organisatoren in Deutschland jeweils auf eigene Systeme zurückgegriffen, oft waren die abhängig von Einzelinitiativen oder Sponsorenleistungen und wechselten häufig. Aus dieser Problematik heraus entwickelte sich die Initiative der erfahrenen Regatta-Clubs Kieler Yacht-Club, Lübecker Yacht-Club, Flensburger Segel-Club und Norddeutscher Regatta Verein, ein dauerhaftes System zu entwickeln, das den Service für Ausrichter und Segler verbessert und webbasiert abrufbar ist. Mit Unterstützung des Deutschen Segler-Verbandes und durch das Knowhow des Leipziger Sportservices Swiss Timing wird zur boot in Düsseldorf das Ergebnis der dreijährigen Entwicklungszeit präsentiert. „Die vier beteiligten Vereine haben intensiv an der Entwicklung gearbeitet. Aber es soll nicht in diesem Kreis bleiben, sondern allen Vereinen angeboten werden, ohne dass die sich an den Entwicklungskosten beteiligen müssen. Es ist lediglich ein gewisser Obulus für die Nutzung zu entrichten“, sagt Jobst Richter vom KYC, unter dessen Federführung das Projekt gelaufen ist. Und Gerhard Süß vom DSV ist sich sicher: „Manage2Sail ermöglicht Veranstaltern und Vereinen, ob groß oder klein, den Schritt zum professionellen Regatta-Management mit einheitlichen Standards.“ Da das System völlig werbefrei ist, kann es bei allen Events unabhängig vom örtlichen Sponsor eingesetzt werden.

Vereine können mit Manage2Sail nun ihre Regatten verwalten. Im Mittelpunkt steht dabei zwar die die Ergebnisauswertung, aber das System kann noch etliches mehr. Mit einem Payment-Modul ist das Bezahlen der Startgelder möglich, Regatta-Artikel können vertrieben, das Buchen von Campingplätzen, Abendveranstaltungen und weiterer Leistungen angeboten und bequem über das PayPal-Konto abgewickelt werden. Und bei seiner Hauptaufgabe des Scorings ist Manage2Sail auf alle Eventualitäten vorbereitet. Gesamtergebnisse von Dreiecksregatten werden unter Einbeziehung der Streichresultate errechnet, die Auswertung von Gruppensegeln ist für das System kein Problem, und auch die gängigen Handicap-Systeme wie Yardstick oder ORC hat Manage2Sail drauf. „Ein bequemer Service zur effektiven Nutzung von Personalressourcen“, ist sich Henning Rocholl vom NRV daher sicher.

Auch für die Segler erleichtert sich die Vorbereitung der Regatten. Mit der einmaligen Eingabe der Daten ist der Segler registriert, kann mit seinem Profil nun schneller für alle Events, die mit Manage2Sail verwaltet werden, melden. Zudem gibt es die Möglichkeit, wie in einem sozialen Netzwerk mit seinen Crewkollegen in einer Gruppe zu kommunizieren. „Das neue Crew-, Boots- bzw. Yachtmanagement wird uns die Organisation erheblich erleichtern“, sagt Claus-Otto Hansen vom FSC.

Und selbst in der medialen Aufbereitung hält Manage2Sail einige Trümpfe in der Hand, schließlich ist mit Swiss Timing das Unternehmen mit an Bord, das die Ergebnisauswertung der Olympischen Spiele bis 2020 übernommen hat. Und so können über Manage2Sail die Veranstaltungskalender laufen sowie die unmittelbare Online-Darstellung der Ergebnisse und deren Archivierung. Live-Tracking der Wettfahrten ermöglicht die Dokumentation der Wettfahrten an den einzelnen Tonnen sowie eine Visualisierung in 2D oder 3D. „Wir können mit dem System die Auswertungszeiten halbieren“, freut sich Ole Franzen vom LYC.

Wenn sich das System in Zukunft flächendeckend in den Klassen durchsetzt, dann sind weitere vorbereitete Module einsetzbar. Denn auch die Berechnung der Ranglistenwertungen ist per Knopfdruck realisierbar. Auf jeden Fall soll das System in den kommenden Jahren zum Standard bei DSV-Regatten wie den Deutschen Meisterschaften werden. „Das ist ein Meilenstein für den deutschen Segelsport“, sagt Jobst Richter.

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Pressekontakt: H. Hell

15 Kommentare zu „Manage2Sail, ein weiteres Regatta-Management-System, ist online“

  1. Bei aller gebotenen Skepsis zeigen die Erfahrungen mit den ersten Regatten dieses Jahres, dass das System manage2sail sehr gut funktioniert und für Regattaorganisatoren sowie Betreiber der Club-Webseiten eine tolle Erleichterung ist. Mit den schon bestehenden Programmen wie sailbook oder raceoffice.org kann man es nun wirklich nicht vergleichen, völlig anderes Potenzial – auch für die zukünftige Berechnung von Wettfahrten. Bitte befasst Euch doch mal genauer mit manage2sail, eher hier unqualifiziert gemeckert und polemisiert wird. Wir hätten so ein Programm schon vor 10 Jahren benötigt, leider schafft der DSV so etwas nicht aus eigener Kraft.
    Und wer den Internet Explorer 8 benutzt hat vermutlich die Zeit verschlafen, alle anderen Versionen, und auch Android etc laufen problemlos.

    Schöne Grüße aus dem Norden

  2. avatar Schnubbelhase sagt:

    Ich glaube, das manage2sail das Leben für Segler als auch die Vereine einfacher macht. Soweit ich weiss, gab es vorher kein Programm oder System, das sowohl Meldungen, Payment, Ergebnisdienst und auch Gruppensegeln in einem vereinigt hat.

  3. avatar Vereinssegler sagt:

    Und wenn ich sehe, um welche Kosteneinsparungen bei der letzten Mitgliederversammlung unseres kleinen Vereins diskutiert wurde, dann würde es mich sehr wundern, wenn manage2sail sich gegen raceorffice.org durchsetzen würde.

    Sorry, aber die PM habe ich erst jetzt gesehen….und besser als der Stuttgarter kann man es wohl kaum sagen…..

  4. avatar Volker sagt:

    Es wundert mich, dass der DSV vor seiner Entscheidung nicht mit den Entwicklern der damals bereits vorhandenen Programme auch nur einmal gesprochen hat. Ist es seine Aufgabe, ein weiteres Monopol zu etablieren? Das Argument, anders wären Anforderungen nicht zu erfüllen gewesen, wird durch das heutige Ergebnis widerlegt. Abgesehen davon, dass die Anforderungen trotz Anfrage nie nach aussen kommuniziert wurden. Im Gegenteil, Angebote zur Kooperation von verschiedenen Seiten wurden und werden! explizit abgelehnt.

    • avatar qwertz sagt:

      Es wurde mit allen dato existierenden Anbietern gesprochen!

      • avatar Guido sagt:

        Nun ja, ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass mit mir als Betreiber von http://www.raceoffice.org bis zum heutigen Tag niemand vom DSV gesprochen hat bzw. eine offizielle Anfrage für irgendetwas bei mir eingegangen ist. Und mit Geldbündeln hat bislang auch keiner nach mir geworfen.

        • avatar Karl sagt:

          Na, die reden doch mit sich selber, das reicht ihnen.

          Die Vermutung, das uns das Programm gegen Geld für unsere Regatten aufs Auge gedrückt wird, habe ich auch, denn die Kosten müssen ja von den geldgebenden Vereinen und dem DSV wieder eingespielt werden.
          Auf den Jahreshauptversammlungen fragen immer wieder Mitglieder nach den doch recht hohen Verbandsabgaben.

          Man kommt allmählich in Erklärungsnot!

  5. avatar Heckenschütze sagt:

    .. wenn es denn stimmt: die Gerüchte besagen, dass die 4 großen Vereine je € 20.000,- in den Entwicklungstopf geworfen haben und der DSV noch einmal 30.000,- .. für ein schlechtes Potpourri aus Sailors Lounge, Race Office und Sailbook und dafür die zahllosen osteuropäischen Fehlermeldungen nichtmals richtig ins Deutsche übersetzt wurden .. die nächste DSV Beitragserhöhung kommt bestimmt!

    Immerhin jetzt ein Update gegen die zu kleinen Datumsfelder, in die man mit IEX8 das Jahr nicht eingeben konnte: “Der Browser wird nicht unterstützt. Es tut uns sehr leid, aber Ihr aktueller Browser wird nicht unterstützt. Die besten Ergebnisse erzielen Sie mit Mozilla Firefox 16, Google Chrome 20 oder IE 9 oder jede höhere Version.” Tut mir auch leid 🙂

    • avatar Christian sagt:

      Von den geschätzen Kosten eines solchen Unterfangens käme das hin.

    • avatar DSV Zwangs Follower sagt:

      … und ich warte nur auf die Mitteilung des DSV mit der dieses Konstrukt verbindlich für die Meldung bei DSV Ranglistenregatten vorgeschrieben wird….

      Eine weitere Gängelung nach der Lizenzpflicht für WL/SR, die mir persönlich zwei weitere Funktionärswochenenden beschert hat, an denen ich lieber segeln würde.

      Noch eines: Der einzige, der in den vergangenen Jahren meine Arbeit im Verein erleichtert hat, war der Programmierer von raceoffice – an dieser Stelle vielen Dank!

  6. avatar user sagt:

    und der RORC hat mit dem REMUS System ein sehr gut funktionierendes, eigenes System.

  7. avatar Stuttgarter sagt:

    Das hat schon ein Geschmäckle…

  8. avatar Guido sagt:

    Naja, so ganz korrekt ist die Pressemitteilung natürlich nicht, wenn ich von “Eigenen Systemen” und “Einzelinitiativen” lese. Es gibt bereits seit Jahren auch andere Systeme, die flächendeckend anerkannt sind und intensivst genutzt werden. Nehmen wir doch z.B. http://www.raceoffice.org.

    Unverständlich ist daher, warum sich der DSV hinter genau diese 4 Vereine stellt und nicht eher hinter die 300, die bereits http://www.raceoffice.org benutzen. Ganz im Gegenteil, solche existenten Systeme werden einfach wissentlich ignoriert.

    Aber das kommt wohl davon, wenn der Leiter der Kieler Woche zugleich im Wettsegelausschuss des DSV etwas zu sagen und damit Förderer und Geförderten in einer Person vereint.

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