Weltcup in Hyères: Deutsche 470er wieder stark – Halten Steuerfrauen auch bei Mistral mit?

Starke Frau am Steuer

Was oder wer ist besser an der Pinne? Frau oder Mann? Die neue Olympia-Disziplin 470er Mixed sollte diese Frage beantworten können, insbesondere wenn vor Hyères der Mistral weht.

Spanische 470er Steuerfrau bei Starkwind vor Hyères. © Sailing Energy

Beim Olympia-Weltcup vor Hyères könnte der zweite Lauf in der gelben 470er-Gruppe ein historisches Zeichen für die Entwicklung der ältesten aktuellen Olympia-Klasse sein. Er wurde von Luise Wanser und Philipp Autenrieth gewonnen.

Das mag auf den ersten Blick nicht so besonders erscheinen. Schließlich hat die Hamburgerin Luise Wanser vom NRV ihren 470er schon 2021 bei Olympia auf Position sechs gesteuert und es wäre sogar noch mehr drin gewesen. Und auch in der neuen Mixed-Disziplin sicherte sie sich mit Autenrieth am Draht nach Rang vier beim Mallorca-Weltcup-Auftakt schon einen Spitzenplatz in der neuen Hierarchie.

Bei ihrer ersten gemeinsamen internationalen Regatta auf Anhieb unter den Top vier: Luise Wanser und Philipp Autenrieth. Foto: Sailing Energy / Princesa Sofía Mallorca

Aber die Mixed-Variante der 470er-Klasse ist eben noch so jung, dass niemand weiß, welche Kombination am meisten Erfolg verspricht. Sollte eine kleine, leichte Frau am Steuer sitzen und einen starken, großen Mann als Vorschoter haben, oder umgekehrt?

Viel wurde vorher spekuliert. Seit die Klasse ihre Regeln zum unerlaubten Vortrieb geöffnet hat (Regel 42) und ab 8 Knoten Wind das von Puristen kritisierte “Luftrudern” erlaubt wird, ist 470er-Segeln deutlich physischer geworden. Besonders das Rocken am ausgestreckten Arm bei Mittelwind sollte ein leistungslimitierender Faktor sein, den stärkere Männer möglicherweise besser erfüllen.

Anastasiya Winkel rockt am Draht von Luise Wanser. Diese Technik lässt das Achterliek schwingen und sorgt insbesondere für mehr Höhe am Wind. © Ferraira – Osgar

Deshalb war es erstaunlich, dass in der Weltspitze nun doch viele starke Männer die Pinne übernommen haben. Und zumindest das vergangene Mallorca-Ergebnis scheint ihnen Recht zu geben. Drei Steuermänner belegten die ersten drei Plätze.

Fehlt die Ellenbogenmentalität?

Sollte das ein Zeichen dafür sein, dass Frauen am Steuer aus anderen als körperlichen Gründen unterlegen sind? Geht es eher um weichere Faktoren, die Männer und Frauen unterscheiden? Vermeintliches mangelndes

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