Alternative: Befrachter ergreifen Initiative – Auslastungs-Garantie für Wingsail-Frachter

Den Spieß umdrehen

Weil es französischen Schiffsbefrachtern zu langsam voran geht mit dem nachhaltigen Seeverkehr, haben sie sich unter dem Banner „Low Carbon Maritime Transport“ zu einem Konsortium zusammengeschlossen. Ihr ehrgeiziges Ziel: regelmäßiger Frachtverkehr mit 50 Prozent Windantrieb auf zwei Transat-Routen.

© Zephyr Borée

Spannende Initiative oder nur ein weiteres Lippenbekenntnis unter mittlerweile vielen Projekten ähnlicher Natur? Vielleicht, doch der Anstoß kommt diesmal eben nicht von den Reedern oder Werften, auf die etwa in Sachen Low Carbon schon seit Jahren mit nur mäßigem Erfolg vermeintlicher Druck ausgeübt wird, sondern von denjenigen, die mit ihrer Ladung die Frachtschifffahrt in Schwung halten.
Unter anderem sind in dem französischen Konsortium Low Carbon Maritime Transport gewichtige „Größen“ wie Michelin, Nestlé waters, Rémy Cointreau oder L’Occitane vertreten.

„Es muss etwas geschehen! Jetzt!“

Für Geraud Pellat de Villedon, Manager für Michelin Supply Chain und Vorsitzender des Konsortiums, kam der Auslöser bei einer Veranstaltung mit dem zunächst vielversprechenden Titel „Moving On“ im Mai 2021: “Im Laufe der Konferenzen wurde uns klar, dass in den nächsten zehn Jahren sicher nichts passieren würde”, erinnert er sich. „Das bedeutete, dass wir, wenn wir etwas tun wollen, loslegen müssen. Und zwar sofort!“.

Dank seiner Position als “Nachfrager” stellt der Verein das Problem auf den Kopf: “Da die Anfrage nicht von einer Reederei kam, wie z. B. im Fall von Neoline, sondern von Verladern bzw. Schiffsbefrachtern, sparen wir bereits enorm viel Zeit”. Sie garantieren von Anfang an die Auslastung der Schiffe, wodurch alle, angefangen bei den Investoren, im gewissen Sinne abgesichert sind.

Ehrgeizige Pläne

Die mittlerweile 18 Mitgliedsunternehmen haben einen ehrgeizigen Plan auf- und kürzlich vorgestellt: Zwei Transatlantikrouten, die Europa mit Nordamerika verbinden. Eine Nord- und eine Südroute, die jeweils fünf Schiffe beschäftigen. Vier Kriterien: Schiffe mit 500 oder 600 TEU, eine Abfahrt pro Woche, 50 % Antrieb durch Wind, um 50 % CO2-Einsparungen im Vergleich zu einer klassischen Linie zu erzielen.
Das Ziel ist es, bis 2030 eine Linie zu haben, die regelmäßig fährt,
Der Zeitrahmen ist besonders ehrgeizig: Baubeginn Anfang 2023, damit der erste Container Ende 2024 oder Anfang 2025 transportiert werden kann.

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