America’s Cup: 6:1 für Neuseeland – Speed-Rekord mit 47,18 Knoten

50 Knoten Marke durchbrechen

[media id=1041 width=640 height=390]Das Emirates Team New Zealand hat im siebten Finalrennen des Louis Vuitton Cup die italienische Luna Rossa Challenge mit einem Vorsprung von 1:58 Minuten besiegt. Die Neuseeländer führen nun mit 6:1 und brauchen nur noch einen Punkt, um die America’s Cup Herausforderer-Serie zu gewinnen. Die erste Chance dazu bietet sich ihnen am Sonntag.

Team New Zealand, Luna Rossa.

Das alte Bild: Team New Zealand vor Luna Rossa. © ACEA/Abner Kningman

Die siebte Finalwettfahrt fand am Samstag beim stärksten Wind statt, der bei dieser Regatta bisher verzeichnet wurde. Im Schnitt wurden 18 Knoten, in der Spitze 21,4 Knoten gemessen. Das Emirates Team New Zealand nutzte die Gunst der Stunde und stellte einen Geschwindigkeitsrekord im Louis Vuitton Cup auf: An der dritten Bahnmarke, dem Luv-Tor, waren die „Kiwis“ 47,18 Knoten schnell. Das entspricht 87,38 Stundenkilometern oder 24,71 Metern pro Sekunde. Die bisherige Bestmarke lag bei 44,15 Knoten (81,77 km/h).

„Wir waren schon öfter in diesem Bereich und gewöhnen uns an diese Geschwindigkeiten“, meinte Vorschiffsmann Adam Beashel. „Schade, dass es keine 50 geworden sind. Wir wären sehr gerne die Ersten, die diese Marke durchbrechen. Wir werden weiter angreifen und das noch schaffen, bevor diese Regatta vorbei ist. Im Training waren wir schon dicht dran, hoffentlich gelingt es uns.“

Bei diesen Geschwindigkeiten zeigt Steuermann Dean Barker einen breiteren Stand und greift das Steuerrad fester. „Wenn der Speed so groß ist, wird der Raum für Fehler beim Steuern und Trimmen sehr viel kleiner. Es ist sehr schwierig, das Boot in der Balance zu halten“, sagte Barker. „Aber es macht richtig Spaß, besser kann Segeln nicht sein. Heute war die See glatt, dazu kam eine perfekte Tidenströmung und prima Wind. Besser geht es nicht.”

Der Start erinnerte stark an den im sechsten Rennen am Freitag: Das Emirates Team New Zealand hatte in Luv die Bugspitzen vorn. Sein Vorsprung an den Bahnmarken betrug vier, 27, 113 und 111 Sekunden.

Luna Rossas Taktiker Francesco Bruni sagte, er wäre lieber in Luv gestartet, sein Team konnte diese Position aber nicht erobern. Im Rennen sei der Wind auf der linken Kursseite so viel besser gewesen, dass sich kaum taktische Möglichkeiten ergeben hätten.

„Unser Kat war vor dem Wind richtig gut. Das Problem war, dass es auf der Kreuz nur einen brauchbaren Korridor gab. In einer solchen Situation wird das führende Boot seinen Vorsprung immer ausbauen“, sagte Bruni. „Am Wind sehe ich einen Unterschied zwischen beiden Teams, aber vor dem Wind sind wir viel konkurrenzfähiger. Das war heute viel besser als gestern.“

Luna Rossa erreichte zwar nicht die 47 Knoten der Neuseeländer, brachte es aber immer noch auf 43,46 Knoten (80,49 km/h). „Es ist schlicht unmöglich, der Öffentlichkeit zu beschreiben, wie es ist, mit diesen Yachten zu segeln“, meinte Chris Draper, der sein Debüt als Steuermann bei einem America’s Cup gibt. „Ich dachte immer, was ich mit meiner Motte (ein Dinghy, der foilen kann) erlebe, ist das Maximum. Doch diese Kats sind heftig. Die meiste Zeit fühlt es sich zwar an, als sei alles unter Kontrolle. Aber man muss permanent eine ganze Menge justieren, damit man die Kontrolle auch behält.“

Das Emirates Team New Zealand könnte am Sonntag mit einem Sieg im achten Rennen (13:10 Uhr Ortszeit, 22:10 Uhr MESZ) den Louis Vuitton Cup erfolgreich verteidigen. Die neunte Finalwettfahrt – so sie noch gesegelt werden muss – ist eine Stunde später angesetzt.

Louis Vuitton Cup Finale – Zwischenstand (Sieben Punkte sind nötig)

• Emirates Team New Zealand – 6

• Luna Rossa Challenge – 1

 

Daten zum siebten Finalrennen:

• Kurs: Fünf Bahnen / 10,25 Seemeilen

• Zeit: ETNZ – 23:38 Minuten, LR – 25:36 Minuten

• Abstand im Ziel: +1:58 Minuten

• Gesegelte Distanz: ETNZ – 11,4 Seemeilen, LR – 11,5 Seemeilen

• Durchschnittsgeschwindigkeit: ETNZ – 29,24 Knoten (54,15 km/h),

LR – 27,27 Knoten (50,50 km/h)

• Höchstgeschwindigkeit: ETNZ – 47,18 Knoten (87,38 km/h),

LR – 43,46 Knoten (80,49 km/h)

• Windgeschwindigkeit: Durchschnitt – 18 Knoten, Maximum – 21,4 Knoten

 

Zeitplan Louis Vuitton Cup Finale (Best-of-13)

• Sonntag, 25. August: Finalrennen 8 (13.10 Uhr Ortszeit/22.10 Uhr MESZ),

Finalrennen 9* (14.10 Uhr Ortszeit/23.10 Uhr MESZ)

• Montag, 26. August: Finalrennen 10 *(Startzeit steht noch nicht fest)

(* falls nötig)

Ein Kommentar „America’s Cup: 6:1 für Neuseeland – Speed-Rekord mit 47,18 Knoten“

  1. avatar Claus Harder sagt:

    Trotz allem Gemecker über den AC…
    Hat schon was !

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