America’s Cup: Wie der Cup in Auckland aussehen soll – Team New Zealand will “hohe Gebühr”

Pokerspiel um den Cup

Das Team New Zealand hat ein Video veröffentlicht, wie das America’s Cup Village 2012 in der Heimat aussehen könnte. Es erhöht damit den Druck auf Auckland, einem Deal zuzustimmen. Ein anderer Bewerber soll 80 Millionen Dollar geboten haben.

Die Neuseeländer hatten schon überrascht, als sie bei ihrer Veröffentlichung des Protokolls für den America’s Cup 2012 die Möglichkeit ins Spiel brachten, die Regatta nicht in Auckland sondern Italien stattfinden zu lassen. Aber dahinter steckt die Überlegung, die wohl wichtigste Einnahmequelle nicht versiegen zu lassen.

Seit Alinghi für den Cup 2007 eine Ausschreibung veranstaltet hatte, und die Regatta an das meistbietende Valencia verkaufte ist der Prozess der Event-Vergabe nach dem Vorbild der Olympia-Bewerbungen auch beim America’s Cup etabliert. Und Larry Ellison holte wohl das Maximum aus dieser Praxis, indem er die Veranstaltung für 77 Millionen Dollar an Bermuda verkaufte. So haben die Neuseeländer ein Blatt übernommen, mit dem sie  ordentlich pokern können.

Und prompt drohen sie unverhohlen mit der Vergabe der Rechte eben ins Luna Rossa Land oder nun sogar in den Nahen Osten. Es soll einen möglichen Deal mit Abu Dhabi geben, der laut NZ Medien 80 Millionen US Dollar wert sein könnte. Außerdem wird das russische Sotschi als Option ins Spiel gebracht.

“Beträchtliche Gebühr” erwartet

Neuseelands Wirtschaftsminister David Parker hat bestätigt, dass Team New Zealand “eine beträchtliche Gebühr” erwartet, und ihm sei das Interesse von anderen potenziellen Ausrichtern bewusst. Aber allein der notwendige Umbau des Hafens in Auckland ist schon eine große Herausforderung. 2000 war für die Cup-Verteidigung noch Platz geschaffen worden, aber der ist nun nicht mehr vorhanden.

Natürlich wäre es unfassbar, wenn die Regatta nach der langen Leidenszeit der Kiwi Fans nicht im eigenen Land stattfinden würde. Und deshalb hat das Team New Zealand eine starke Verhandlungsposition. So ist es kein Zufall, dass die aufregende Virtual-Eye-Vision vom Spektakel in Auckland zu diesem Zeitpunkt in der Öffentlichkeit platziert wird.

Viel Platz lässt die vorgeschlagene bauliche Lösung allerdings nicht. Als potenzielle Teams neben den Neuseeländern und Luna Rossa sind nur der New York Yacht Club, das britische Ainslie Team und ein australischer Herausforderer aufgeführt. Mit viel mehr Teilnehmern wird offenbar nicht gerechnet.

Tatsächlich dürften die zu erwartenden Kosten ein großes Cupper-Feld sehr unwahrscheinlich machen. Allerdings scheint die Idee des Youth America’s Cup lebendig zu bleiben. Die virtuelle Kamera schwebt über eine Flotte von zehn Einrümpfern, die dafür vorgesehen ist.

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Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

2 Kommentare zu „America’s Cup: Wie der Cup in Auckland aussehen soll – Team New Zealand will “hohe Gebühr”“

  1. avatar Jörg sagt:

    Wenn man die Kommentare beim NZ Herald dazu hört und bedenkt, dass der Staat nicht unerheblich beteiligt ist, dann finde ich das ‘Blatt’ nicht übermäßig stark…..

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