Defi Azimut Runs: Keiner ist schneller als Charlie Dalin – Stanjek und Dutreux überzeugen

Großer Schaulauf

Schnelle Runs und viele Flugeinlagen versprechen die Azimut-Runs jedes Jahr aufs Neue. Dieses Jahr hielt sich Aiolos mit entsprechenden Windstärken jedoch zurück. Dennoch gab’s reichlich zu staunen.

Mal was anderes: IMOCA im Nebel © miku

Erstens kommt alles anders, zweitens als man denkt. Zumindest war das mal wieder bei den Azimut Runs so: Vorhergesagt waren aufgelockerte Bewölkung bei einer sich langsam steigernden Thermik schon vor dem Start der immerhin 12. Ausgabe dieses Rennens – die Realität war dann dichter Nebel und zumindest während der ersten Läufe entsprechend wenig Wind. Gegen später Nachmittag strichen schließlich genügend Windknoten über das Teilnehmerfeld, um zumindest einigen IMOCA einen kurzen „Stunt“ im Flugmodus zu verschaffen.

Start im Nebel

Die Azimut-Regatta vor Lorient ist SR-Lesern längst als traditionelles Kräftemessen der IMOCA-Flotte vor Langstreckenevents wie Vendée Globe, Transat Jacques Vabre oder wie in diesem Jahr der Route du Rhum bekannt.

Doch gegen später wurden dann auch einige Stunts geboten © miku

Am ersten Tag der Veranstaltung laufen sich die Skipper und ihre Boote bei den Runs „warm“, am zweiten Tag erfolgt der Start zu einem 48h respektive 500 Seemeilen-Rennen im Solo-Modus und am letzten Tag wird (meist gemeinsam mit Sponsoren oder sonstigen VIP’lern) in einer Art Fun-Regatta rund um die Insel Groix gesegelt. Punkte für die IMOCA-World Series Wertung gibt es jedoch „nur“ für das 48h-Rennen.

Spektakel mit hohem sportlichen Stellenwert

Ein wichtiger Aspekt dieser Regatta ist seit jeher, Sponsoren und Fans die IMOCA-Klasse möglichst in ihrer ganzen Vielfalt so nahe wie möglich zu bringen. Das klappt bei schönem Wetter problemlos – normalerweise sind Hunderte Begleitboote neben der Run-Strecke unterwegs. Hauptsächlich auf Zodiacs, vereinzelt auch auf Segelbooten und Yachten, beobachten dann die Fans die Stunt-Einlagen ihrer Lieblingsboote. Ein Spektakel, das einigen sogar sehr weite Anreisen wert ist. Wohlgemerkt bei schönem Wetter – die gestrige Show im Nebel lockte nur einige Dutzend Boote gespickt mit Sponsoren-Vertretern, VIP-Fans, Journalisten und Fotografen raus aufs Wasser und „in die Suppe“. Was den Arbeitsbedingungen der Fotografen zugute kam und den Organisatoren einige der sonst üblichen haarsträubenden Szenen mit Bootsansammlungen im Zielbereich ersparten.

Es wurden wirklich alle Plünnen gesetzt © miku

Drei Boote mit deutscher Beteiligung bzw. unter deutscher Flagge sind dieses Jahr beim Azimut am Start: Boris Herrmann auf Malizia/Seaexplorer, die Deutsch-Französin Isabelle Joschke auf MACSF und Guyot mit dem Franzosen Benjamin Dutreux und Robert Stanjek an der Pinne sowie dem Ex-Finn Champ Phillip Kasüske und der Britin Annie Lush als rücken- und moralstärkende Crew.

Kleines Bonbon am Rande: SR-Chefredakteur Carsten Kemmling War Ebenfalls mit an Bord der Guyot. Seinen Report lest ihr später.

Eine Seemeile lang so schnell wie nur möglich

Der Modus bei den Azimut-Runs ist schnell erklärt: Die IMOCA fahren, rasen, glitschen, fliegen so schnell wie nur möglich über die mit Bojen gekennzeichnete Seemeile hinweg. Dieses Jahr wurde die 28 Boote starke Flotte in zwei Gruppen aufgeteilt, die dann jeweils zwei Möglichkeiten für ihren Speed-Run hatten. Die besten Boote der jeweiligen Gruppe kamen ins abschließende Finale. Dass bei dem oben beschriebenen Wetterszenario die zu Beginn startende Gruppe deutliche Nachteile gerade für Foiler bot, ist leicht nachvollziehbar.

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Michael Kunst

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