Drachen-IDM: Ingo Ehrlicher neuer Deutscher Meister – Video zeigt Eindrücke vom Event

"Jetzt müssen wir zaubern, Jungs!"

Die Drachen haben einen neuen Deutschen Meister: Ingo Ehrlicher (BYC) wird nach einer überragenden Saison zusammen mit seinem Taktiker Malte Philipp (NRV) und Vorschiffmann Thomas Auracher (BYC) Deutscher Meister im Drachen auf dem Bodensee (30.9.-2.10.).

Es waren acht hart umkämpfte Wettfahrten bei Wind, Regen und Schauerböen. Der Wind, außer am ersten Tag, nie unter 12 Knoten und das Feld mit 44 teilnehmenden Booten nicht nur stark in der Anzahl, sondern auch stark in der Konkurrenz. Entsprechend spannend blieb es bis zum Schluss vor Überlingen am Bodensee.

 „Als mich mein Vater zum Drachen brachte, hätte ich mir niemals erträumt, dass ich eines Tages deutscher Meister sein werde. Dass ich es nun tatsächlich geschafft habe, ist unglaublich fantastisch und freut mich ganz ganz besonders!“, strahlt Ingo Ehrlicher, der bis zum letzten Spigang alles geben musste, um deutscher Meister zu werden.

Noch am letzten Luvfass wäre er mit seiner GER 77 “Dottore Amore” nur Vize geworden. „Jetzt müssen wir zaubern Jungs“, war die Ansage an seine Crew und so pflügte sich das Team unter Spi mit über acht Halsen von Platz 12/13  auf Platz auf sieben vor – genug, um das in der letzten Wettfahrt nach vorne ausgebrochene und an der Luvtonne noch gesamtführende Team Jan Woortmann, Caspar Dohse und  Markus Koy auf den Vizeplatz zu verweisen.

Burle Glas, Vinci Hoesch, Thommi Müller und Stephan Link – alle waren sie Vorbildiler, nun hat er sich eingereit: Ingo Ehrlicher wird zusammen mit Thommi Auracher und Malte Philipp Deutscher Meister im Drachen. Foto: Drachenklasse / Julius Osner

Ein verdienter Titel, den ihm alle von Herzen gönnen, nach einer überragenden Saison, ob bei der Europameisterschaft in San Remo, bei der WM in Kühlungsborn, oder bei der norddeutschen Meisterschaft anlässlich 50 Jahre Kiel.

Zweiter und damit Vizemeister wurde Jan Woortmann vom NRV mit seinen Vereinskollegen Caspar Dohse und Markus Koy vor dem drittplatzierten Günther Kröber, der mit Segelprofi Stefan Waack und Ralf Ehrenborg auf dem ehemaligen WM-Sieger Schiff von Tommi Müller die IDM beim Bodensee Yachtclub Überlingen bestritt. Der seit 2018 amtierende deutsche Meister Stephan Link wurde mit Frank Butzmann und Ingo Borkowski vierter vor Nicola Friesen auf Platz fünf, die 2016 als erste Frau Deutsche Meisterin der Drachen geworden war und hier mit Kilian Weise und Stammtaktiker Vinci Hoesch angetreten war.

Endlich Podium: Vizemeister Jan Woortmann mit Caspar Dohse und Markus Koy. Foto: Drachenklasse / Julius Osner

Auf Platz sechs landete das Schweizer Team von Norbert Stadler mit Ralph Müntener und Olof Pietzko vor Christof Wielland (BYC) auf seiner graulackierten Dirndlwind mit Peter König und Filipe Silva in der Crew auf sieben.

Drachenlegende Tommi Müller (NRV) wurde zusammen mit dem Rostocker Mario Wagner und NRV Bundesligasegler Klaas Höcke Achter vor Tobias Aschenbrenner (BYC), der mit seinen Vereinskollegen Benedikt Binder und Nick Beulke unterwegs war.

Bronze mit einem WM Siegerschiff:
Günther Kröber, der mit Segelprofi Stefan Waack und Ralf Ehrenborg. Foto: Drachenklasse / Julius Osner

Bester „Einheimischer“ wurde Tillmann Krackhardt vom durchführenden Club Bodensee Yacht Club Überlingen mit Peter Widenhorn und Eike Marten in der Crew auf Rang 10.

Nach einem sonnigen Auftakttag mit nur einer Wettfahrt am späten Nachmittag erlebten die Drachensegler am Samstag und Sonntag den Bodensee grau in grau, aber dafür mit Wind – böig, drehend und oszillierend, aber eben  – mit Wind aus westlichen Richtungen  zwischen 10 und 18 bis 22 Knoten. Manch einer nannte es „Alsterähnlich“, andere wähnten die Starnberger Bucht harmlos.

Trotz Temperaturen für Mütze, Skiunterwäsche und Co, feierten die Drachen über am Ende nur drei Tage ein Segelfest mit viel Wasserzeit und verbliesen das in der Drachenszene verbreitete Vorurteil vom Flautensee. Der See belohnte all die, die den Weg für die Deutsche quer durch Deutschland auf sich genommen hatten: Strahlende Gesichter bei pfeifendem Wind und ausgelassene Stimmung nicht nur bei den Siegern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert