H-Boot WM bei der Warnemünder Woche: 9. WM-Sieg für Høj Jensen, diesmal punktgleich

Kampflos zum Titel

Claus Høj Jensen ist mit seiner Crew zum neunten Mal H-Boot-Weltmeister geworden und kommt doch ans seinen legendären Vater nicht heran. Das mit Spannung erwartete finale Match Race fand nicht mehr statt.

Die Crew um Claus Høj Jensen hat die H-Boot-Weltmeisterschaft gewonnen. © Pepe Hartmann

Die H-Boot-Weltmeisterschaft vor Warnemünde ist heute ohne weitere Wettfahrten zu Ende gegangen. Die Goldmedaille sicherte sich Claus Høj Jensen mit seinen Vorschotern Frederik Dahl Hansen und Rasmus Jørgen Andresen.

Nach WM-Siegen in 2008, 2011, 2013, 2014, 2015, 2018, 2019 und 2021 ist es bereits der neunte WM-Titel für den Dänen als Steuermann. Damit übertrifft der 51-Jährige seinen Vater Poul Richard (78), der als zweimaliger Soling-Olympiasieger (1976/80) die eigentliche Segel-Legende der Familie ist aber nur zweimal H-Boot-Weltmeister wurde.

Claus war als großer Favorit in die Veranstaltung gestartet und gab die Führung an keinem der drei Segeltage ab. Allerdings lieferte er sich ein höchst knappes Duell mit seinem Landsmann Anders Bertelsen. Die beiden Dänen segelten dem Rest des Felds der 47 H-Boote davon und waren eine Klasse für sich. „Natürlich bin froh darüber, heute nicht mehr gesegelt zu sein, da ich so den Weltmeistertitel sicher habe. Gegen Anders (Bertelsen) werde ich spätestens bei der Dänischen Meisterschaft im August wieder segeln“, sagte der zwölffache Dänische Meister Høj Jensen.

Außerdem sei er froh, heute nicht noch einmal rauszufahren, da „die Bedingungen heute nicht schön waren. Der Fokus hätte eher darauf gelegen zu Überleben als zu Segeln. Von daher war es die richtige Entscheidung der Wettfahrtleitung heute nicht mehr zu starten“, so Høj Jensen.

Nach dem ersten WM-Tag mit zwei Wettfahrten lagen Høj Jensen und Bertelsen punktgleich auf dem ersten und zweiten Platz. Nach drei Wettfahrten am zweiten Tag, hatte Høj Jensen eine hauchdünne Führung von zwei Punkten auf Bertelsen herausgesegelt.

Bei viel Welle und frischem Wind kam Anders Bertelsen aus Aarhus am dritten Tag besser mit den schwierigen Bedingungen zurecht und gewann zwei der drei Wettfahrten, was erneut zur Punktgleichheit mit Høj Jensen führte, der aber weiterhin den ersten Platz belegte.
 

Die H-Boot-Segler schenkten sich beim Start keinen Meter. © Pepe Hartmann  

Die Entscheidung war daher für den heutigen Abschlusstag der WM erwartet worden. Høj Jensen hatte bereits eine Matchrace-Taktik angekündigt, um seinen Verfolger Anders Bertelsen in Schach zu halten und den knappen WM-Sieg nach Hause zu segeln. Allerdings hätte insbesondere Bertelsen versuchen können, ihn hinter Platz 6 abzudrängen um selbst das bessere Streichresultat einbringen zu können. Doch die heutige Wettervorhersage machte diese Pläne obsolet.

„Wir haben heute morgen die Wettervorhersage vom Deutschen Wetterdienst bekommen, dass wir im Laufe des Vormittags und Mittags zu viel Wind zum Segeln haben würden. Die letzte Startmöglichkeit für die H-Boote wäre 14 Uhr gewesen. Deshalb haben wir dann entschieden, dass die H-Boote heute nicht mehr segeln“, erklärte Peter Ramcke, Sportdirektor der Warnemünder Woche. „Wir haben aber insgesamt acht Wettfahrten unter echten Warnemünde-Bedingungen gesehen. Das waren spannende und anspruchsvolle Wettkampf-Tage“, so Ramcke weiter.

Thomas Kausen hat die Weltmeisterschaft auf dem dritten Platz beendet und wurde damit bester Deutscher. Der vierfache deutsche Meister zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Wir hatten würdige Bedingungen für eine Weltmeisterschaft. Als Dritter bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Den Titel haben die beiden vorne unter sich ausgemacht.“

Der alte und neue Weltmeister Høj Jensen fasste die WM zusammen: „Insgesamt hatten wir tolles Segeln vor Warnemünde. Es waren aber auch harte und anspruchsvolle Bedingungen. Ich werde auf jeden Fall gerne wiederkommen, denn die kurzen Wege und dann direkt das offene Wasser, das ist super. Aber jetzt sind wir echt ausgelaugt und brauchen erstmal Urlaub.“

Heute Abend um 19 Uhr steht noch die Preisverleihung an, an der unter anderem DSV-Präsidentin Mona Küppers und Tourismusdirektor Matthias Fromm teilnehmen werden.

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