ISAF WM Perth: SR Kommentar zum heiß diskutierten Duell der 470er Frauen

Moralisch verwerflich?

Tina Lutz und Susann Beucke verlieren die Olympiaqualifikation tragisch um einen Punkt. © Christophe Favreau

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Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

87 Kommentare zu „ISAF WM Perth: SR Kommentar zum heiß diskutierten Duell der 470er Frauen“

  1. avatar travis sagt:

    It’s funny whats happening to us.

    Our lives have become digital –

    our friends, now virtual

    and everything you could ever want to know

    is just a click away.

    Experiencing the world through this endless second hand information isn’t enough –

    if we want authenticity – we have to initiate it.

  2. avatar Rolf sagt:

    Jetzt ist wirklich schon alles gesagt, aber ich denk die Diskussion geht in die falsche Richtung.

    Ich finde:
    Im Gegensatz zu Kadelbach/Belcher repräsentieren Lutz/Beucke das was Sport auf olympischem Niveau sein soll: Vorbild. Besonders für Kinder und Jugendliche die motiviert werden sollen Sport zu machen und so gesund bleiben und für’s Leben lernen. Deshalb fördert der Staat den Sport, deshalb gibt es den DSV. Aber, leider zählen diese Werte nichts sobald es um etwas geht.

    Warum das so ist? Na wir leben in einer leistungsorientierten Gesellschaft, da wird oft nicht nach Moral gefragt. Das kennen wir doch aus Beruf und Nachrichten. Auch eine Olympiakampagne ist eher Beruf als Hobby und das nicht nur für die Segler. Auch für Verbände, Trainer und Sponsoren hängt viel am Erfolg eines Teams. So steigt der Druck und sinkt die Moral und am Ende ist erlaubt was funktioniert und der eigentliche Sinn der olymischen Spiele rückt in den Hintergrund.
    Offensichtlich vertragen sich proffessionalität und Moral nicht. Carsten Kemmling fragt in seinem Kommentar ernsthaft: “…kann man wirklich von den Athleten erwarten, dass sie sich während der beinharten Qualifikation einer diffusen moralischen Verantwortung stellen?” Schade, armer Sport.

    Aber wem nützt das?
    Dem Team das vielleicht (zu Recht) ein schlechtes Gewissen hat auch wenn Funktionäre und Psychiater auf sie einreden? Weil sie vielleicht wissen das andere Team wäre besser geeignet, auch wenn sie selbst lange dafür gearbeitet haben und deshalb mehr Erfolg auch verdient hätten.
    Dem Sponsor dessen Team negative Schlagzeilen macht?
    Oder den Siegern der Herzen die von allen bemitleidet werden aber ihr großes Ziel verpasst haben?
    Dem Verband der international ausgelacht wird weil sein Team kein Team ist und vielleicht trotzdem in seinen bitteren Entscheidungsläufen nicht das beste Team für die Spiele gefunden hat?
    Eigentlich hilft es keinem. Aber wer setzt sich für Gerechtigkeit und Moral im Sport ein? Damit Sport wirklich sportlich ist? Verbände? Im Gegenteil, Verband und Sponsoren bekommen Angst um ihren Ruf, reden alles gut, berufen sich auf die Regeln und wollen alles möglichst schnell vergessen. Angst vor Konfrontation oder alles nur zum Schutz des guten Ruf’s? Jeder kann sich seine eigene Meinung bilden.

    Vielleicht ist es auch zu einfach nur auf die Verbände und Regelschreiber zu schimpfen. Ist es immer in Ordnung die Regeln bis zum äußersten auszunutzen? Gibt es nicht einen feinen Unterschied ob ich eine gute Plazierung im Wettkampf gegen einen direkten Konkurrenten verteidige oder ob ich einen vor mir liegenden Konkurrenten ausbremse. Wer rät den Sportlern zu solchen Methoden? Wo ist da die Verantwortung der Trainer, Betreuuer und Sponsoren? Wo ist die Vorbildfunktion für die vielen Optisegler und Jugendtrainer? Wer wundert sich woher das radikale Verhalten der OptiKINDER an der Startlinie kommt?

    In dem obrigen Artikel wird ein kluger Satz von Paul Elvström zitiert: “Wer eine Regatta gewinnt und dabei den Respekt seiner Gegner verliert, hat in Wirklichkeit alles verloren …”. Leider heißt es noch im selben Absatz: “…die Mittel, die hier angewendet wurden (gehören), im internationalen Segelsport … zum Spiel”. Wäre traurig für den internationalen Segelsport wenn das wirklich so ist.

    Irgendwie passt das zu Weihnachten, zwei junge Mädels zeigen allen Funktionären, überehrgeizigen Trainern und Betreuern, dass Moral nicht nur zu Weihnachten, sondern auch zum Leistungssport passen kann. Danke. Vielleicht geht dem ein oder anderen ein verspätetes Weihnachtslichtlein auf und es wird umfassend über Moral im Sport nachgedacht.

  3. avatar Ingo sagt:

    Auch wenn hier vermeintlich alles Sachliche (und Unsachliche) bereits gepostet wurde, gibt es doch zu dem Thema noch zwei Argumente, die bislang überhaupt nicht geäussert wurden:

    1) Wenn man die kompletten Serien (Weymouth+KW+WM) der beiden Teams analysiert, muss man zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass K/Bs Leistungskurve bestenfalls stagniert, wenn nicht sogar abwärts gerichtet ist (Speedproblem oder ähnliches); währenddessen steigt die Leistungskurve von L/B offensichtlich stetig an und hätte in Perth mit einem Platz unter den Top Ten enden können, wenn nicht …
    Genau diesen Sachverhalt hat doch offensichtlich das Team K/B erkannt und deswegen “den Schalter umgelegt”, um in der zweiten Hälfte der Serie vor Perth mit Matchrace-Taktik zu retten, was noch zu retten war.

    2) Das Team K/B ist wesentlich älter und hat in Weymouth aller Wahrscheinlichkeit nach nur eine Chance auf Platz 10- 20. Anschliessend werden sie sich trennen und etwas anderes machen, da sie schlichtweg zu alt sind. L/B hingegen haben in Weymouth eine reelle Chance, unter die ersten 10 zu kommen und diese Erfahrung als “Sprungbrett” für 2016 zu nutzen. Denkt man beim DSV eigentlich so strategisch???

    Ergo: Wenn es wirklich darum geht, dass Deutschland bei den Olympischen Spielen in Weymouth mit dem Team antritt, welches die besten Chancen auf eine Medaille oder zumindest die beste Endkampfchance hat, kann die Wahl nur Lutz+Beucke heissen!

    Nur zur Klarstellung: Ich kenne weder jemanden aus dem Team L/B noch jemanden von K/B persönlich.

    Grüsse aus der Schweiz
    Ingo

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