Kojiro Shiraishi bei der Route du Rhum: Immer ersteinmal drei Tage lang seekrank

Üble Aussichten

Der Japaner Kojiro Shiraishi (55) war einer der heimlichen Helden der vergangenen Vendée Globe. Er glänzte nicht gerade durch sportlichen Erfolg aber mit Durchhaltewillen. Nun offenbart er ein dauerhaftes Leiden.

Kojiro Shiraishi taucht manchmal ab, aber immer wieder auf. © Pierre Bouras DMG Mori

Es gibt viele Menschen, die seekrank werden. Das ist nichts Schlimmes. Aber der Beruf des Profiseglers erscheint nicht angeraten. Kojiro Shiraishi ist es egal. Der Japaner lässt sich von seinem Übel nicht den Job verderben. Er besteigt am Mittwoch erneut seinen IMOCA, um den Atlantik zu bezwingen, obwohl er weiß, dass ihm die ersten drei Tage im wahrsten Sinne des Wortes nicht schmecken werden.

So lange rebelliert sein Magen jeweils gegen die Bewegung auf hoher See. Der Einhand-Skipper muss sich regelmäßig übergeben. Sein kleines persönliches “Problemchen” deckte er jetzt in einem Interview vor dem Start der Route du Rhum auf. “Unabhängig davon, wie die Bedingungen am Start sind, werde ich in den ersten drei Tagen immer seekrank und kann nicht gut essen. Deshalb bin ich in solchen Rennen normalerweise ein langsamer Starter. Aber sobald ich mich voll auf das Segeln konzentrieren kann und schnell bin, habe ich keine Probleme mehr, egal wie hart das Wetter ist.”

Kojiro Shiraishi bei der Arbeit am Grinder. © QAPTUR / DMGMORI

Das sind wahrlich keine guten Voraussetzungen für ein ordentliches Ergebnis bei der Route du Rhum. Drei Tage Ausfall bedeuten gut das erste Viertel des gesamten Rennens. Bei der vergangenen Vendée Globe hat der Japaner sogar zehn Kilogramm abgenommen. Gerade zu Beginn der Regatta hatte er mit großen Problemen zu kämpfen als sein Großsegel riss und viele Beobachter das frühe Ende seines Abenteuers prognostizierten.

Schwesterschiff von Charal 1

Aber der 55-Jährige hielt bis zum Ende durch und segelte dem Feld hinterher. Er wurde schließlich 16. Aber seine Odyssee machte ihn bei den Fans in der Heimat noch beliebter. Auch der deutsch japanische Sponsor DMG Mori scheint zufrieden mit dem Auftritt seines Protagonisten, auch wenn dieser längst nicht die Leistung abruft, zu der sein Schiff eigentlich in der Lage sein sollte.

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