Vendée Globe: Schaden nach Kollision nicht zu beheben, Vincent Riou gibt auf

"Ich bin schrecklich enttäuscht"

Day 15 highlights – Saturday, November 24, 2012 von VendeeGlobeTV

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Carsten Kemmling

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16 Kommentare zu „Vendée Globe: Schaden nach Kollision nicht zu beheben, Vincent Riou gibt auf“

  1. avatar Sven sagt:

    Ja, von Land aus klingt es alles so einfach. Der Atlantik ist aber meistens deutlich hügeliger als Elbe oder Ostsee. Ich behaupte mal, selbst wenn der Skipper an der Pinne sitzt und nach vorne schaut, wird er die Tonne nicht rechtzeitig erkennen. Zumal wenn es dunkel ist. Ein Radar sieht sowas meist auch nicht.
    Ist auch etwas anderes ob ich auf einer abgesperrten Strecke die zuvor zu Fuß nach Kleinteilen abgesucht wurde mit Formel 1 Rennern 2-3 Stunden zu fahren. Vincent berichtet selber, dass sie mit einem Sonar experimentiert haben, dies aber viel zu schwer und energiefressend wäre, wenn es weit genug nach vorne schauen könnte.
    Glaube, dass der Sponsor hauptsächlich durch den Hype und Besucherandrang in den Wochen vorm Start im Starthafen auf seine Kosten kommt.

  2. avatar Stumpf sagt:

    Das Vendee Globe ist ein herausragendes Rennen. Warum? Weil es von den Seglern und vom Material fast unmögliches verlangt. Das Vendee Globe wäre noch immer das Vendee Globe wenn kein Einziger ins Ziel käme. “Alleine um die Welt” das muss nicht jedesmal funktionieren.

    Viel schlimmer wäre, wenn alle im Ziel ankommen würden, dann wäre es keine Abenteuer mehr und auch kein Vendee Globe.

  3. avatar jörg sagt:

    Der Ausfall von Vincent ist sicherlich sehr schade und für ihn persönlich sehr entäuschend, allerdings ist ein Ausscheiden beim Vendee Globe für die Sponsoren weniger ein Problem, da sie sich ihr Return of Investment schon in den Jahren vorm Vendee Globe geholt haben. Und eines darf man nicht vergessen das eine Ausfallquote von 50 – 60% normal ist und die meisten Ausfälle gehen zur Zeit auf Fischer oder unachtsame Hafenbehörden zurück. Also mit dem Sport und den Booten ist alles in Ordnung. Bisher sind erst 3 Boote auf Grund von Materialfehlern ausgeschieden, das ist völlig im Rahmen. Und die Open 60 sind die Formel 1 der Meere und in der Formel 1 fallen nun mal immer einige wegen Materialschäden aus. Das macht den Reiz und die Herrausfrderung der Formel 1 aus und auch den der Vendee Globe!

    • avatar Ballbreaker sagt:

      Dein Vergleich mit der Formel 1 hinkt aber ganz gewaltig!

      50 – 60% Ausfälle in der Formel 1? Das ist vielleicht mal bei einem Rennen (z.B. Spa) der Fall aber sicherlich nicht die Regel. Und das liegt dann zumeist an direktem Kontakt zur Konkurrenz oder an technischen Defekten und eher selten an auf der Strecke befindlichem Schwerlastverkehr……

      Die Ausfälle gehen auch nicht auf Fischer oder unachtsame Hafenbehörden zurück, sondern auf die Tatsache, dass die Vendée Globe Piloten naturgemäß meistens mit irgendwas völlig anderem beschäftigt (Schlafen, Navigieren, Segelwechseln, Reparieren, Essen etc.) sind als mit Segeln. Mit anderen Worten: Wenn man halt etwa 99% der Zeit im Blindflug unterwegs ist, muss man sich halt nicht wundern wenn man immer mal wieder vor etwas vorfährt (Container, Tonne etc. sind eh schon schwer zu sehen – aber ganze Trawler?)

      Ich finde es schade, denn mit Sport hat das – zumindest für mich – nur noch wenig zu tun. Eher mit einem “Wer hat am meisten Glück nicht im Tiefschlaf bei Vmax vor irgendein Hindernis zu fahren und wer repariert dann am schnellsten”-Crash-Test-Derby.

      Professionelle Vorbereitung, Höchstleistung, gar Formel 1??? Klingt für mich eher als wenn Sebastian Vettel in eine Mauer kracht, weil er sich grad ne Kippe gerollt und SMS verschickt hat 🙂

      • avatar Christian sagt:

        Ballbreaker, dein Vergleich mit der Formel 1 hinkt aber ganz gewaltig! (ich meine deinen letzten Absatz)

        • avatar SR-Fan sagt:

          Stimmt, ein passender Vergleich wäre vielleicht folgender:

          Man setzt einfach ein paar Rehe und Hirsche am Nürburgring aus. Vielleicht noch kombiniert mit Nebelmaschinen.

          VG

  4. avatar NAMBAWAN sagt:

    ich verstehe eigentlich nicht, warum die kein radar verwenden, da wäre die kollision mit der boje und die kollision mit dem fischerboot sicher nicht passiert…

    • avatar Jan-X sagt:

      Aaach, ich weiß nicht.
      Ok, mindestens drei der Ausfälle gehen auf Kollisionen zurück. Bei Safran weiß man es noch nicht so genau (wird wohl auch so bleiben, imho). Aber dann rammelt man halt nicht in das Fischerboot sondern in den Baumstamm, den Growler oder die Walherde. Irgendwas is halt immer. Man muss vielleicht über ganz neue Lösungen nachdenken:
      Wenns meine Kampagne wäre: Gute Kamera im Masttop. Wichtig: Sie kann Restlicht verstärken. Vielleicht sogar Infrarot. Dann per Livefeed ständig ins Internet. Mal abgesehen davon, dass das ständig geile Bilder gibt die sich mit Sicherheit auf jeden Fall immer irgendjemand ansieht: Wenn mehr als drei Nutzer gleichzeitig auf einen Alarmknopf auf einer Seite klicken weil sie was gesehen haben, steige ich aus der Koje. Im Zweifel machts wie in der Formel 1 vielleicht meine Landcrew? Ständig einen von drei Quadrocoptern (natürlich computergesteuert) um mein Boot kreisen zu haben (während die anderen aufladen) sorgt auch für coole Bilder und kann das Risiko minimieren.
      Ich weiß, diese Ideen stehen bestimmt so noch nicht in den Regeln und sind heute strikt verboten und klingen für einige ziemlich bescheuert oder so. Aber nachts mit 20 kts durch blind durch die Dunkelheit zu rauschen ist auch ziemlich bescheuert. Würd mit dem Auto keiner machen, oder?

      Also: Irgendwas muss passieren. Nicht, weil wir alle so weich geworden sind. Doch die Zeiten, in denen ein Sponsor ein umgedrehtes Boot noch als Zeichen besonderer Härte des Rennens toleriert hat sind vorbei. Man kann mit durch “hohe Professionalität gemanagetem Risiko” (sorry für das Beraterdeutsch…) mehr seiner Zielgruppe beeindrucken als nur durch Wagemut. Siehe als bestes Beispiel den Baumgartner-Sprung: Ja, da war ein Risiko. Aber die Vorbereitung war absolut perfekt und hat einen Großteil der Berichterstattung ausgemacht.

      • avatar NAMBAWAN sagt:

        jörg, ich finde die idee mir so einer kamera im masttop ganz gut – das wäre natürlich auch noch ein “magnet” für zusätzlichen traffic…

      • avatar SR-Fan sagt:

        Nachdem das Voraus-Sonar ja offenbar noch nicht funktioniert, also jetzt eine Lösung von oben? Das Problem ist ja offenbar die hohe Geschwindigkeit. Wenn es auf dem Radar erscheint, muss das Manöver eigentlich schon automatisch ablaufen. Dann erst aus dem Bett kommen, wird wohl nix. Und das Ausweichmanöver muss deutlich intelligenter sein, als bei Motorbooten, sonst ist das Rigg in Gefahr.
        Habe ich jetzt eine Denkfehler, wenn ich sage: 20 kn = 35 km/h = 35.000 m/h = 583 m/min ohne Reaktionsgeschwindigkeit?!
        Das dürfte für FLIR schwierig sein und Gefahren unter Wasser hast Du dann immer noch nicht erfasst.

        VG

        • avatar NAMBAWAN sagt:

          SR-Fan, dein Rechenanzatz ist schon ok, im Durchschnitt (25.000 sm / 85 Tage = 294 sm/Tag / 24h = 12,25 kn oder 23 km/h. Wenn ich das Radar z.B. auf 5 sm einstelle, dauert es 24 Minuten bis zum Aufprall. Ein Fischerboot oder eine große Metallboje hätte man dadurch nicht rammen müssen – da wär der Skipper immer noch leicht aus der Koje gekommen und hätte leicht abfallen oder anlufen können…

        • avatar yuammy sagt:

          …zudem wird ein Oberflächensonar um Objekte von der Größe einer Tonne wie dieser, oder eines Containers auf den Ozeanen nur selten funktionieren, da die Wellenhöhe meist größer ist als die Größe der Objekte.

          • avatar Janni sagt:

            Wenn die Boote 20 Knoten laufen, ist der Seegang so grob, dass kleine treibende Objekte weder mit dem Radar, noch mit FLIR oder Forward Looking Sonar zuverlässig zu erfassen sind. An eine automatische Erfassung ist illusorisch.
            Selbst die Erfassung von hölzernen Booten mittels der ARPA Funktion des Radars ist zweifelhaft, wenn die Welle erst mal 3 – 4m hoch ist.

  5. avatar Jan-X sagt:

    Das ist wirklich schade für Vincent, ich hätte es ihm gegönnt. Wer seine Kampagne so professionell angeht, sollte nicht wegen einem UFO rausfliegen.
    War aber leider bei den ersten Bildern klar. Wenn das Honeycomb Hallo sagt, kann man den Rumpf eigentlich vergessen. Eine Reparatur auf See, die dann später dem Southern Ocean gewachsen sein soll ist auf jeden Fall unmöglich. Interessant finde ich aber, dass wohl der eigentliche Grund das Kohle-Stag ist. War das nicht bei Bureau Vallée auch schon so? (Ich komm gar nicht mehr mit…) Das sind natürlich sehr exponierte aber gleichzeitig hochkritische Teile… Vielleicht wird man für die nächste Ausgabe mal die Outrigger-Sache neu denken…

    Ich kann mir im Moment aber gar nicht vorstellen, wie für eine nächste Ausgabe genug Segler Sponsoren finden wollen (mal davon abgesehen, dass derzeit ca. 80% der Sponsoren aus Frankreich kommen und die sicher auch die Gürtel enger schnallen werden…). Es kann keinem Sponsoren gefallen, wenn nach nicht mal 2 Wochen der 5-6 Mio Euro teure (umgerechnet dann ca. 30 Mio Nouveau-Francs) Spaß vorbei ist. Schon gar keiner Baumarkt-Kette wie PRB :/

    Vincent, faut pas baisser les bras! T’as essayé le mieux q’on peut. Merci pour tout!

    • avatar SR-Fan sagt:

      Ja, das mit den Sponsoren habe ich ja Anfangs schon mal geschrieben – damals konnten das aber offenbar nicht so viele Leser nachvollziehen (zumindest den Bewertungen nach).
      Das ist für Sponsoren mehr Glücksspiel als kalkuliertes Risiko und dafür ist der Werbewert nicht hoch genug in Anbetracht der enormen Kosten. Vielleicht sollten sich die Sponsoren an der Veranstaltung überhaupt beteiligen und nicht an einem speziellen Teilnehmer. So muss dann nur noch einer ins Ziel humpeln 😉
      Spaß beiseite – ich denke, man hat dem Geschwindigkeitspotential ganz offensichtlich alles untergeordnet und muss zukünftig entweder besser “warnen”, stabiler bauen oder langsamer segeln …

      VG

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