Rolex Middle Sea Race: Gewinner steht schon fest, ein Teil der Flotte gab auf

Flaute im Mittelmeer

Schon am Mittwoch stand fest, wer das 43. Rolex Middle Sea Race gewinnen würde. Denn alle Boote, die noch draußen waren, konnten die „Teasing Machine“ von Eric de Turckheim nach berechneter Zeit nicht mehr einholen.

Bild: Rolex / Kurt Arrigo

“Es ist ein großes Gefühl, das Rolex Middle Sea Race zu gewinnen”, sagte de Turckheim. “Es ist unser erstes 600-Seemeilen-Rennen insgesamt, nachdem wir bereits mehrere Podiumsplätze auf der ganzen Welt erreicht haben. Außerdem ist es wegen der Komplexität des Kurses und der Winde sicherlich unser Lieblingsrennen über 600 Seemeilen.”

Die Sieger des 43. Rolex Middle Sea Race “Teasing Machine”. Bild: Rolex / Kurt Arrigo

“Ich habe eine Leidenschaft für die 600-Seemeilen-Rennen”, fuhr er fort. “Es ist wie ein Marathonlauf. Es war unser siebtes Rennen, und die Erfahrung zählt sehr viel.”

Der Vizekommandant des Royal Ocean Racing Club, Eric de Turckheim, ist eine Kraft, mit der man bei jedem Offshore-Rennen rechnen muss. Die Bilanz von Teasing Machine beim Rolex Middle Sea Race war schon vor diesem Gesamtsieg außergewöhnlich. Auf einen Klassensieg und einen dritten Platz in der Gesamtwertung im Jahr 2017, bei der Premiere der NMYD 54, folgten ein zweiter Platz in der Klasse im Jahr 2019, ein dritter Platz in der Klasse im Jahr 2020 und ein zweiter Platz in der Klasse im Jahr 2021. Teasing Machine ist die vierte französische Yacht, die das Rolex Middle Sea Race gewonnen hat, nach Antares (1981), Spirit of Ad Hoc (2008) und Courrier Recommandé (2018).   

First Ship Home bei den Monohulls

Die Leopard 3 segelte als erster Monohull über die Ziellinie. Bild: Rolex / Kurt Arrigo

Bereits am Dienstag überquerte die von Farr entworfene 30,48 Meter/100-Fuß-Maxi Leopard 3 (NED) unter dem Skipper Chris Sherlock die Ziellinie des Rolex Middle Sea Race 2022 um 10:54:29 Uhr MESZ in einer gesegelten Zeit von 70 Stunden 34 Minuten 8 Sekunden.

Es ist das dritte Mal, dass Leopard 3 am Rolex Middle Sea Race teilgenommen hat, und das zweite Mal, dass sie als erster Monohull ins Ziel kam. Das letzte Mal war dies 2009 der Fall. Leopards verstrichene Zeit liegt etwa 30 Stunden über dem Einrumpfboot-Rekord von 40 Stunden 17 Minuten 50 Sekunden, der 2021 von Comanche aufgestellt wurde.

Multis waren die schnellsten

Der MOD70 “Mana” erreichte als erstes Schiff überhaupt das Ziel des RMSR. Bild: Rolex / Kurt Arrigo

Riccardo Pavoncellis MOD70 Mana (ITA) überquerte die Ziellinie des Rolex Middle Sea Race 2022 am Dienstag, den 25. Oktober, um 00:32:38 Uhr MESZ und gewann den Titel des Multihull Line Honours in einer Zeit von 61 Stunden 32 Minuten 38 Sekunden.

In einem spannenden Finish überquerte Mana nach zweieinhalb Tagen und 606 Seemeilen die Ziellinie mit weniger als einer Minute Vorsprung vor Zoulou (FRA), gesteuert von Erik Maris. Der Maserati Multi 70 von Giovanni Soldini (ITA) wurde mit zehn Minuten Rückstand auf Zoulou Dritter.  

Flauer Start – viele Aufgaben

Der Start am Samstag verlief eher schleppend, da der Wind sich vor Valetta auf Malta eher zurückhielt. Die Organisatoren hatten sogar Sorge, ob es alle Klassen über die Linie schaffen würden. Das gesamte Rennen rund um Sizilien gestaltete sich demnach auch äußerst anspruchsvoll. Während es einige Yachten schafften, jede Brise für sich zu nutzen, verhungerten andere in den Flautenlöchern an Siziliens Küste. Gerade in den Nächten war die ganze Konzentration gefragt, um nicht in einem Flautenloch zu verhungern. Navigator Bouwe Bekking an Bord der Chocolate 3 vermeldete zu Beginn der ersten Nacht noch, dass sie ganz gut im Feld liegen würden, nur um ein paar Stunden später einige Plätze in der Flaute zu verlieren, während die Boote von hinten mit guter Brise vorbeizogen. 

Die Schiffe kamen nur langsam voran. Bild: Rolex / Kurt Arrigo

Nur die Multihulls schafften in den widrigen Windbedingungen gute dreistellige Etmale, während so mancher Mono nur zweistellig loggte. Die geringen Etmale sorgten auch dafür, dass 41 Schiffe in der IRC-Klasse das Rennen aufgaben. Sie befanden sich noch rund um die Straße von Messina zwischen Sizilien und dem Festland Italiens, als die ersten Schiffe bereits durch das Ziel segelten. Knapp 40 Schiffe sind aber noch unterwegs.

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