Die Topp-Favoriten der Route du Rhum sind nicht weit gekommen. Sébastien Josse hat mit seinem Maxi-Tri “Edmond de Rothschild” nach einem schweren Schaden am Rumpf gestoppt. Kollege Le Cleac’h muss einen Not-Stopp einlegen.
Sébastien Josse vermeldet, dass es am Morgen einen Bruch am Bug seines Maxis “Edmond de Rothschild” gegeben hat. Er befürchtet offenbar noch größere Schäden und hat seinen Trimaran gestoppt. In der Dunkelheit, bei 4,5 Meter Wellengang und 30 Knoten Wind sei es schwierig, das Ausmaß des gesamten Schadens abzuschätzen.
Nun überlegt er mit seinem Team, wie er dem neuen Tiefdrucksystem in der Biskaya entkommen kann, das in den nächsten Stunden eintreffen soll. Josse hatte wie erwartet einen starken Start absolviert, das Potenzial seines Tris insbesondere gegenüber der umgebauten “Macif” von Francois Gabart und Konkurrent “Banque Populaire” dokumentiert und lag in Führung.
Einsam an der Spitze segelt nun Gabart, denn auch Armel Le Cléac’h musste nach dem spektakulären frühen Dreikampf an der Spitze den Fuß vom Gas nehmen. Er hat am Abend einen 35-minütigen Boxenstopp vor Roscoff eingelegt, um dort von seinem Shoreteam ein Stromladeproblem beheben zu lassen. Nun liegt er 62 Seemeilen hinter Gabart auf Platz fünf. Der Skipper berichtet am Morgen, dass er aufgrund seiner Verspätung nun mit einem komplizierteren Wetterbild konfrontiert ist.

Sébastien Josse überholte Armel Le Cleac’h. Nun haben beide Neubaute große PRobleme. © Yvan Zedda RdR2018
Bei den IMOCAs ist Boris Herrmann ein eindrucksvoller Start gelungen. Zwar zeigte Vincent Riou auf seiner mit Flügeln nachgerüsteten und stark verbesserten “PRB”, dass er im Duell dem eindrucksvollen Neubau-Foiler “Charal” Paroli bieten kann, und er verhinderte das Überholmanöver von Jérémy Beyou vor den Augen Tausender Zuschauer an der Küste in Match Race Manier, aber direkt dahinter segelte auf Rang drei schon “Malizia” um der Wendemarke. Bei Flachwasser unter Land im Raumschots-Modus ist der ehemalige Foiler von Sébastien Josse offenbar sehr konkurrenzfähig.
Inzwischen ist Herrmann auf Rang fünf zurückgefallen. Ob das Ranking allerdings realistisch ist, kann schwer beurteilt werden, da nach wie vor der Tracker nicht funktioniert. Alex Thomson wird auf Position 1 geführt. Er hat sich auf einem frühen Extremschlag nach Norden vom Feld entfernt und seine Position wird nun mit 13 Meilen Vorsprung auf Vincent Riou mit “PRB” und Paul Meilhat mit dem Nicht-Foiler “SMA” angegeben. Beide segeln 55 Meilen südöstlich von Thomson.
Favorit Jérémie Beyou berichtet auf “Charal” von einer komplizierten ersten Nacht. Er habe nach dem besten Weg durch das erste Wettersystem gesucht und gleichzeitig das größere, extreme Tief berücksichtigt, das die Flotte am Dienstag und Mittwoch treffen soll.
“Ich habe im Moment nicht viel Wind und es tut etwas weh. Es gibt hier viel Berufsschiffahrt, aber ausnahmsweise waren die Frachtschiff-Crews einmal kooperativ. Wir sind jetzt aus dem Verkehr raus und deshalb wird es besser werden. Ich weiß nicht, wo die anderen sind, ich habe noch kein Ranking gesehen. Aber der Wind wird schnell und stark zunehmen. Ich werde versuchen, bereit zu sein, alles in den Griff zu bekommen, da die Biskaya sehr heftig sein wird.”
Richtig bedient ist Louis Burton, der mit seiner “Bureau Vallée”, dem aktuellen Vendée Globe Sieger ex “Banque Populaire” zum Favoritenkreis zählte. Er hat Schäden am Steuerbord-Foil erlitten und musste zum Hafen zurückkehren.
Bei der riesigen 53 Boote-Flotte der Class 40 hat sich der Hamburger Amateur Arnt Bruhns mit seiner “Iskareen” auf Rang 43 eingependelt. Sein Rückstand beträgt 81 Meilen. An der Spitze liegen sechs Franzosen, die bisher überwiegend auf einer nördlichen Route gepunktet haben.
Der tracker funktioniert. Allerdings nur am Computer und mit eingeschaltetem flashplayer. Thomson ist erheblich weiter nördlich als die Konkurrenz, bei vergleichbaren Kurs aber 1kt schneller. Der Extremschlag könnte durchaus sinnvoll gewesen sein. Charal ist extrem langsam und steht auf den tracker gegen den Kurs sieht nach einem problem aus.
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