Strandsegeln: Mit 130 km/h über den Sandboden – Roland Gäbler in seinem Element

"Elegant um die Flaggen driften"

Für Roland Gäbler hat in St. Peter Ording wieder die Strandsegelsaison begonnen. Ein TV-Beitrag zeigt die Faszination. Der Speed-Spezialist und Olympiamedaillen-Gewinner beschreibt ein Rennen.

Roland Gäbler mit seinem Stransegler in St. Peter Ording. (Klicken für Sat1 Video-Beitrag)

Ja, da müssen wir durch. Und zwar alle. Es gibt keine Umleitung. Die Reiter haben Ihre Hürden. Die Strandsegler ihre Priele. Das ist ein Teil des Rennens. Also Visier runter und….. hoffen, dass auch diesmal alles gut geht. Bloß nicht den falschen Übergang nehmen und die hohe Kante erwischen. Oder im tiefen Wasser stecken bleiben.

Mit Vollgas durch ein Pril. © Gäbler

Bloß dabei keinem anderen Strandwagen in die Kiste rasen. Kurz noch ein Blitzgebet und….. schnell durch – oder besser drüber. Schön fest die Füße auf die Lenkung drücken. Auf keinen Fall versteuern wenn das Vorderrad durch das Wasser pflügt.

Kurz vor der Kenterung. © Gäbler

Wenn die Gischt wieder verfliegt, schnell das Visier wieder auf. Wo ist die nächste Wendemarke? Einen guten Bogen zur Rundung ansetzen und elegant um die Flaggen driften. Aber aufpassen. Wenn dabei noch Wasser auf dem Kurs steht, kann es auch mal zum „Abdriften“ kommen – gefolgt von einem Dreher. Dann rasen die Verfolger vorbei und sind auf und davon.

Schweres Wetter voraus. © Gäbler

So in etwa kann man sich fast jedes Rennen in St. Peter Ording vorstellen.
Regattaleitung und Helfer vom Yachtclub SPO geben jedes Mal ihr Allerbestes, um einen guten Regattakurs auszulegen. Sie erklären auch die möglichen Gefahrenpunkte am Strand.

Erklärung der Gefahren des Rennparcours in SPO. © Gäbler

Denn das Wasser kommt und geht. Es ist ständig in Bewegung und treibt den Sand immer wieder in neue Formen, die manchmal nicht ganz ungefährlich sind, wenn man mit hundert Sachen im Tiefflug über den Strand fährt.

Ein Rennen dauert ca. 15-20 Minuten. Das Ziel liegt meistens im Norden der Strecke. Bei gutem Wetter beobachten viele Zuschauer die wilde Raserei. Sie können sich in den Pausen die Segelwagen genauer ansehen. Die Piloten geben Auskunft über den Sport und die faszinierende Technik. Die Strandsegler fahren oft bis zu dreimal schneller als der wahre Wind.

Roland Gäbler auf seiner Heimstrecke. © Gäbler

Das Fazit im Herbst 2021? Wir haben in den letzten Wochen drei supertolle Strandsegelregatten in Sankt Peter-Ording erlebt. Erst die German Open im September und zwei EM-Qualifikationsblöcke im Oktober. Und das bei bestem Wetter und schönen Winden. Ein wunderbarer Spätsommer und Herbst an der Nordseeküste.

Mit den Gesamt-Plätzen 3-1-1 bin ich dabei auch ganz gut weggekommen. Es läuft immer besser. Im Frühjahr 2022 geht es mit der EM-Qualifikation weiter. Bis dahin werden wir uns aber noch ein paar tolle Strandsegelfahrten gönnen.

Weitere Informationen zum Strandsegeln in Sankt Peter-Ording im Engel&Völkers Interview mit Roland Gäbler

Quelle: Roland Gäbler

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