Szene: Ohne Moos nix los – wie Le Turquais mit Obdachlosen die Werbetrommel schlägt.

Mach' mir den Mast-Walk!

Freddy hat keine Ahnung vom Segeln, denkt bei Safran (Französisch für Ruder) an das Gewürz und beim Kiel ans Kegeln. Andere Berater des Lazare-Teams sind nicht besser: Der Elektrospezialist ist Fischer, lebt aber lieber auf der Straße. Der Preparateur ist eigentlich Maurer mit Höhenangst und will ganz bestimmt nicht in den Mast klettern. Und warum passt in so einen doofen IMOCA eigentlich kein Tischfussballspiel?

Tanguy le Turquais ist einer von diesen Typen, ohne die eine lebendige Szene heutzutage (und früher ohnehin) nicht auskommen kann: Cool, entspannt, ein Ass unter Segeln (Mini, Figaro, IMOCA, ganz zu schweigen von seiner KiteFoil—Performance) und last not least reichlich selbstironisch.

Das macht ihn zu einem der beliebtesten Segler bei den Atlantik-Franzosen, wenn (oder gerade weil) er auch noch nichts ganz Großartiges gerissen respektive große Siege eingefahren hat. Zwar sind ein dritter Platz bei der Mini Transat und ein zweiter Platz beim Transat en Double nun wirklich nicht zu verachten. Doch in einer Szene wie Lorient oder im naheliegenden Port la Foret sind solche Erfolge Tagesordnung und selten mehr als einer kurzen Rede wert.

Erfolg auf der ganzen Linie?

So ganz, ganz nebenbei bemerkt: Le Turquais ist auch der Partner (und Vater des gemeinsamen Kindes) einer gewissen Clarisse Cremer – aber das vergessen wir jetzt am besten gleich wieder. Denn was ihn erklärtermaßen auf die Palme bringt, ist genau diese (meist alles erklären wollende) Bezeichnung seiner Person: „Der Mann von C.C.“

Schiffstaufe, doublehanded © Lazare/Huchet

Als Tanguy Le Turquais nun vor zwei Jahren überraschend die ex Groupe Apicil übernahm, mit der Damien Seguin bei der VG 20/21 sensationell auf Rang sieben segelte, runzelten dann doch einige die Stirn.

Das mittlerweile 15 Jahre alte Boot hat keine Foils und es sollen auch keine nachgerüstet werden. Erklärtes Ziel: Teilnahme an der Vendée Globe 2024 – bitteschön als bestes Boot unter den Nicht-Foilern.

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Michael Kunst

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