Jean Pierre Dick hat das Dreifach-Finale um Rang vier bei der Vendée Globe für sich entschieden. Drei Boote gingen nach mehr als 80 Tagen innerhalb von drei Stunden ins Ziel.
Die Wunde im Gesicht hat Dick selber zusammen getackert.
Kurz vor dem Ziel wurde es noch einmal richtig knapp für Jean Pierre Dick. Sein Widersacher Yann Eliès kam bis auf sechs Meilen heran. Aber schließlich half ihm einsetzender frischer Wind dabei, den vierten Platz mit einem Vorsprung von einer Stunde und 25 Minuten zu sichern. Eineinhalb Stunden danach ging Jean Le Cam ins Ziel und belegt bei dieser Vendée Globe Platz sechs.
Grober Fehler im Atlantik
Für Dick ist dieser vierte Platz eine Enttäuschung. Er war mit seinem neuen Foiler angetreten, um das Ergebnis der vergangenen Vendée Globe zu verbessern. Und er begann stark in der Biskaya, bot Thomson und Le Cleac’h Paroli und segelte drei Tage lang in den Top Drei des Feldes.
Aber dann halste er mit Thomson in Richtung Portugal und verlor immer mehr an Boden. Inzwischen hat er den Abzweig südlich von Madeira als taktischen Fehler bezeichnet. Aber im Gegensatz zu Alex Thomson erholte er sich davon nicht mehr. Denn sein Foiler verfügt nicht über den Turbo Boost, der dem Briten zu Erfolg verholfen hat.
Im Gegenteil, Dick berichtet über Probleme mit dem Trimm und der Konfiguration. Er führt sie auf fehlende Trainingszeit mit dem neuen Schiff zurück. Denn bei der Transat Jacques Vabre hatte er mit strukturellen Problemen seines Racers zu kämpfen, musste aufgeben und das Schiff lange in der Werft überholen lassen.
Legendärer Abstecher nach Tasmanien
Es dauert seine Zeit, bis er das Schiff auf Speed bekam. Aber auch zuletzt zeigte er, dass sein Vorteil gegenüber den optimierten älteren Booten der direkten Konkurrenz minimal war. Bei perfekten Bedingungen distanzierte er die Gegner, aber sie kamen immer wieder heran.
Legendär dürfte aber sein Ausflug nach Tasmanien werden. Dick wich einem brutalen Tiefdruckgebiet mit einem Umweg durch die notorische Bass Strait aus und konnte sich dabei sogar taktische Vorteile erarbeiten.
Die letzten Tage wurden noch einmal schmerzhaft für den Franzosen, nachdem er im Schiff gefallen war und sich das Gesicht aufgeschlagen hatte. Bei einem Speed von 20 Knoten tackerte er unter Deck die Wunde.