Volvo Ocean Race: Scallywag nach dem Tod von John Fisher – Neue Probleme für Vestas

"Du fühlst den Schmerz"

Scallywag-Skipper David Witt hat nach der Ankunft in Chile angekündigt, das Volvo Ocean Race fortführen zu wollen. Er äußerte sich auf die ihm eigene Weise. Vestas hat die Rückführung vorerst abgebrochen.

Scallywag-Skipper David Witt am Steuerrad. © Konrad Frost/Volvo Ocean Race

“Scallywags geben niemals auf”, verkündet Skipper David Witt nach der schlimmsten Woche seines Lebens. Dann verpackt er die Botschaft in eine Art Gedicht:

“Scallywags never give up!

When you’re feeling the pain
And you’re sick of the game
But you’re young and you’re brave and you’re bright
You pick yourself up and dust yourself down
Cos it’s the carrying on that’s hard.

Scallywags will continue!!”

Was so viel heißt wie… Man fühle den Schmerz und möge das Spiel nicht mehr. Aber Jugend und Tapferkeit bringe einen dazu, wieder aufzustehen, auch wenn es noch so hart ist.

“Wir alle sind verletzt, aber wir sind nicht raus!!” schreibt Witt weiter.

“Zu Ehren von John”

Das Rennen gegen die Zeit habe begonnen. Eine Überführungscrew sei angekommen und werde das Schiff nach Brasilien segeln. “Wir werden es zum Start schaffen, dieses Rennen beenden und den besten Job abliefern für alle Scallywags zu Ehren von John und in Erinnerung an ihn.”

Das Team war am Dienstag zeitgleich mit den Siegerteams im chilenischen Puerto Montt angekommen. Die Rennleitung hatte den Tracker gestoppt – um nicht vom Etappenziel abzulenken? Um die Crew nicht zu bedrängen? So dokumentiert nur ein Bild der chilenischen Polizei die Scallywag-Yacht in Chile, wie sie von den einheimischen Behörden befragt wird.

Skipper David Witt erklärt der chileinschen Polizei, wie der Unfall von John Fisher passiert ist.

Die Ankündigung, das Rennen wieder aufnehmen zu wollen, kommt fast überraschend. Denn Scallywag hätte für diesen Fall einen schnelleren Weg zu einem Hafen in Chile einschlagen können. Nun beträgt die geschätzte Dauer des Überführungstörns um das Kap Hoorn bis  Itajai in Brasilien auf etwa 10 Tage. Dann wird es schon knapp, vor dem nächsten Start am 22. April Richtung Newport. Denn nach der harten Etappe müssen dringend noch umfangreiche Wartungsarbeiten am Boot beendet werden.

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Carsten Kemmling

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3 Kommentare zu „Volvo Ocean Race: Scallywag nach dem Tod von John Fisher – Neue Probleme für Vestas“

  1. avatar Suedlicht sagt:

    Also man kann ueber David Witt denken was man will, ich kenne ihn persönlich nicht, aber er scheint sehr viel menschlicher zu sein als viele schreiben. Wenn ich so gestorben waere und er macht diese Ansage, ich waere extrem stolz auf ihn und die Crew das Rennen fortzusetzen, ich finde es die beste Antwort die man geben kann, let’s go Scallywags good luck and sail for “Fish”

  2. avatar Profi sagt:

    Ohne jetzt den Online Pöbler geben zu wollen, aber dieser Artikel ist in meinen Augen ein Beispiel dafür, warum ich nicht bereit bin bei SR zu zahlen — leider fehlt mir einfach die Genauigkeit mit der Berichtet wird:

    “Die Rennleitung hatte den Tracker gestoppt – um nicht vom Etappenziel abzulenken? Um die Crew nicht zu bedrängen?”

    Auf dem Tracker waren alle Booten zu sehen, inklusive Vestas und Scallywag bis auf eine kurze Zeit nach dem MOB. Letztere beiden wurden allerdings als “retired” geführt und es gab keine Angaben zu Speed etc. Es war daher auch sehr früh absehbar, dass Scallywag Puerto Montt anläuft. Die getroffenen Aussagen sind daher wohl eher Kategorie Clickbating.

  3. avatar Crew sagt:

    Wenn man als Mannschaft ein Rennen startet, sollte man es als komplette Mannschaft auch beenden oder abbrechen. Einfach weitermachen finde ich geschmacklos

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