Warnemünder Woche auf Kurs – Starkes Programm auf dem Wasser, reduziert an Land

Ein Stück Normalität

Die Organisatoren der Warnemünder Woche (3. bis 11. Juli 2021) gehen davon aus, dass im Sommer gesegelt werden kann. Dafür würden die zugrundeliegenden Konzepte ständig an die aktuelle Lage angepasst. Höhepunkte der diesjährigen Warnemünder Woche werden etliche Meisterschaften sein, darunter die Contender-WM, die IDM der J/70 und die IDM Doublehand Offshore als Teil von Rund Bornholm.

Die Langstrecke Rund Bornholm startet in der Warnowmündung.  Foto: Pepe Hartmann

“Es sind verrückte Zeiten in denen wir aktuell Leben“, sagt Ralf Bergel, Chairman der Warnemünder Woche. Natürlich spielt er auf die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Planung einer internationalen Regatta an. „Wir sind inzwischen im zweiten Jahr, in dem statt den Seglern immer noch das Virus im Mittelpunkt zu stehen scheint. Aber wir kämpfen darum, dass das zur kommenden Warnemünder Woche anders aussieht. Wir setzen alles daran, dass die Veranstaltung dieses Jahr stattfinden kann und die Segler bei uns eine sichere und auf den Sport fokussierte Zeit verbringen können.“

Max Billerbeck, amtierender Weltmeister in der Klasse Contender, hat für die WM gemeldet. Foto: Axel Dachet

Unterstützung erhalten die Veranstalter dabei von der Stadt Rostock, die ganz klar hinter der Warnemünder Woche steht. „Wissen wir, was im Juli ist? Nein. Aber wir passen die Hygiene-Konzepte und die gesamte Planung ständig an die aktuellen Gegebenheiten an“, so Bergel weiter. „Abgesagt wird die Veranstaltung nur, wenn die Durchführung nach der dann geltenden Corona-Landesverordnung oder nach Bundesgesetzgebung unmöglich ist.“ Wichtig ist ihm zu betonen, dass die Segler in diesem Fall ihre Meldegelder zurückbekämen. „Ich glaube, wenn wir eines während der Pandemie gelernt haben, dann, dass wir alle flexibel sein müssen“, sagt Ralf Bergel. „82 vorangegangene Warnemünder Wochen haben uns nämlich nicht darauf vorbereitet, eine Veranstaltung unter den aktuellen Bedingungen zu planen.“ Doch Erfahrungen bei der Durchführung von Regatten während Corona haben die Warnemünder schon sammeln können. Im vergangenen Jahr konnte der Laser Europa Cup zum Beispiel mit einem ausgefeilten Hygienekonzept stattfinden und sorgte für großen Zuspruch durch die Teilnehmer.

Das Interesse ist groß

„Wir sehen, dass das Interesse groß ist, endlich wieder im schönsten Revier vor Warnemünde unter Wettkampfbedingungen segeln zu können“, sagt Peter Ramcke, Sportdirektor der Warnemünder Woche. Seitdem das Meldeportal auf manage2sail geöffnet hat, kommen die Meldungen der Segler langsam rein. „Für unsere Planung hilft es natürlich, wenn die Segler frühzeitig melden und nicht bis zum Schluss warten.“ Gemeldet werden kann wie immer über die Website manage2sail, die auch über den Internetauftritt der Warnemünder Woche zu erreichen ist.

Aus sportlicher Sicht ist auch 2021 wieder einiges im Programm: Die Contender möchten ihren Weltmeister in Warnemünde krönen, die First 18 ihre Europameister und die Piraten, die 505er und die J/70 ihre Deutschen Meister. Daneben ist auch der Laser Europa Cup erneut Teil der Warnemünder Woche. Ein weiteres Highlight ist wieder Rund Bornholm, der Langestreckenklassiker, der einmal rund um die dänische Insel Bornholm und zurück nach Warnemünder führt. Up&Downs auf der Seebahn, Ranglistenregatten der H-Boote und der Solinge und die Mittelstrecke „Bäderregatta“ runden das Programm ab.

An Land vieles anders

Das bei Einheimischen und Gästen beliebte Sommerfest soll mit verändertem Konzept ebenfalls stattfinden. So wird das Bühnenprogramm vom Leuchtturmvorplatz in den Kurhausgarten umziehen. Dies ermöglicht die Einhaltung von Besucherzahlbegrenzungen sowie Registrierungen, sofern dies erforderlich sein sollte. Die Promenade und der Alte Strom verwandeln sich zur Warnemünder Woche wieder in eine bunte Bummelmeile. Die Anzahl der Stände wird reduziert, um die erforderlichen Abstände zu gewährleisten.

Im Kurhausgarten in Warnemünde können corona-konforme Konzerte veranstaltet werden. Foto: Martin Börner

Auch hier können die Macher auf erfolgreich erprobte Hygienekonzepte setzen, die im vergangenen Jahr während der Sommerpromenade und bei den „Warnemünder Freitagen“ bereits zur Anwendung gekommen sind.

Verzichten müssen die Gäste hingegen auf den traditionellen Festumzug „Niege Ümgang“ sowie den Trachtenumzug, da die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln bei Teilnehmern und Zuschauern nicht sichergestellt werden kann.

Matthias Fromm, Tourismusdirektor Rostock & Warnemünde, ist optimistisch: „Wir wollen zeigen, dass Veranstaltungen unter Einhaltung klar definierter Regeln auch in diesen Zeiten möglich sind. Die positiven Erfahrungen aus den Sommermonaten des vergangenen Jahres, das zunehmende Impftempo und die gute Testinfrastruktur bestärken uns in unserem Vorhaben, eine sichere Warnemünder Woche durchführen zu können, wenn auch in einem kleineren Rahmen.“

Drachenboot-Rennen und SportBeachArena pausieren

Am zweiten Wochenende der Warnemünder Woche wird der südliche Alte Strom normalerweise zum „Hexenkessel“. Das Drachenbootfestival, das gewöhnlich für Begeisterung bei vielen hundert Sportlern und tausenden Zuschauern sorgt, muss in diesem Jahr aussetzen. „Mit der aktuellen Situation wird uns nicht der Rahmen gegeben, um ein buntes Drachenbootfestival durchzuführen“, sagt Tom Reiser, Vorstand vom SV Breitling.

Auch das Beachhandball-Turnier, das für den 3./4. Juli geplant war, kann in diesem Jahr nicht stattfinden. Die Unsicherheiten bei der Planung sowie die fehlenden Möglichkeiten der sportlichen Vorbereitungen durch das derzeit bestehende Verbot des gesamten Trainingsbetriebs waren dafür die ausschlaggebenden Kriterien.

Die Warnemünder Woche wird damit auch in diesem Jahr wesentlich durch Corona beeinflusst. Jedoch sollen die nach über einem Jahr Pandemie dazugewonnenen Erfahrungen genutzt werden, eine sichere Veranstaltung durchzuführen und um den Menschen nach langen Wochen des Lockdowns wieder sportliche und kulturelle Erlebnisse zu ermöglichen.

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