Youth Worlds: Silber und Bronze für GER – Wehrle/Rinn stark und Schweckendieks Aufholjagd

Medaillen-Thriller

Was für eine Dramatik. Edelmetall oder nicht? Die beiden Amelies vom Bodensee kämpften bei den Youth Worlds um ihre Medaille. Das Ergebnis stand auf Messers Schneide.

Amelie Wehrle und Amelie Rinn holen Silber bei den Youth Worlds. © Sailing Energy

Der letzte Vorwind. Ein hartes Duell mit den Argentinierinnen entscheidet über die deutsche Medaille. Können Amelie Wehrle (15) und Amelie Rinn (16) die Enttäuschung vom Vortag verkraften? Mit deutlicher Führung war die 420er Crew in der Disziplin Female Two Person Dinghy in den vorletzten Tag gestartet. Platz 15 im siebten Rennen war noch als Streicher zu verschmerzen.

Freude bei “den Amelies” über Silber. © Sailing Energy

Aber dann wurden sie zusammen mit drei weiteren Booten mit Strom von hinten zu früh über die Startlinie getrieben. Erst nach dem Ziel erfuhren sie, dass statt Platz 4 die hässlichen Buchstaben BFD in der Ergebnisliste auftauchen würden, Black Flag Disqualifikation.

Die Top Ten der Diesziplin Female Two Person Dinghy. Ein Punkt macht vorne den Unterschied aus.

An einem solchen Tag sind schon andere, ältere Spitzensegler zerbrochen. Umso mehr konnte man gespannt sein, wie die 15- 16-jährigen Amelies diese brutale, emotionale Achterbahnfahrt verarbeiten würden. Im letzten Rennen am nächsten Tag ist schließlich noch einmal alles drin. Denn plötzlich war das Feld in der Gesamtwertung so sehr zusammengerückt, dass nur ein Punkt über Gold oder Blech entscheiden könnte.

Das deutsche Duo startet stark in der Mitte. Keine Spur von Zögern an der Linie. Die Kroaten setzen links alles auf eine Karte, um ihre minimalen Medaillenchancen zu wahren. Ebenso die Japanerinnen, die es nach schlechtem Start ganz rechts versuchten.

Fleischer / Gnass platzieren sich im 420er auf Rang 14. © Sailing Energy

Nach dem ersten Drittel der Startkreuz liegen Wehrle/Rinn sogar knapp auf Goldkurs. Zweimal wenden sie direkt vor die Spanierinnen und schränken deren taktischen Möglichkeiten ein. Es läuft bestens, bis kurz vor der Luvtonne. Im Gewühl geht der Überblick verloren. Die Anliegelinie passt nicht, die Spanier rutschen von links durch, segeln auf Platz drei nach vorne und holen schließlich den Titel. Die Deutschen Mädchen werden auf der nächsten Kreuz zeitweise auf Platz 11 geführt und in der Gesamtwertung auf vier.

An der ersten Luvtonne passte die Konstellation nicht für eine GER-Medaille. Es fehlte ein Punkt

Aber sie bleiben dran, gehen als 7. um die letzte Luvtonne und würden nun punktgleich mit Rang drei und einen Punkt vor den Vierten Silber gewinnen. Wenn da auf dem letzten Vorwindkurs nicht diese Argentinierinnen in Lee angreifen würden. Es geht um die Innenposition an der letzten Wendemarke. Wer diese behauptet, kann scharf zum Ziel abbiegen.

Es geht bei dem Duell hin und her. Dieser Platz steht für Silber oder Blech. Argentinien liegt schon vorne.

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Carsten Kemmling

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