Olympia 2024: Die Welt wäre besser mit mehr olympischen Momenten
„Es ist zum Heulen“
von
Carsten Kemmling
Was für eine Enttäuschung. Hamburg hat keinen Bock auf die Spiele. Dabei steht Olympia genau für die Werte, die aktuelle Konflikte entschärfen könnten. Sie dürfen nicht verloren gehen.
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Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.
24 Antworten zu „Olympia 2024: Die Welt wäre besser mit mehr olympischen Momenten“
ein nichtHamburger und NichtKieler
sagt:
Sailors…. es ist wie es ist, so was ist Demokratie und die Mehrheit der Hamburger Bürger hat so entschieden und das ist zu akzeptieren !
Vielleicht ist es auch alles gut so, denn wenn im November 2017 dann LA die Spiele 2024 bekommt, dann wäre die Bewerbung hier noch weitergegangen auch für 2028 und wir hätten dann bis zur Entscheidung dafür dann im November 2021 insgesamt noch 6 Jahre hier gehabt die viel Geld gekostet hätten und in denn sich auch viele Seilschaften und Netzwerke aufgebaut hätten die alle partizipieren wollen. Insofern ist es vielleicht ja auch nur ein frühes End mit Schrecken und alles gut so wie es ist…. weiss halt alles niemand..
Wichtiger ist jetzt für das GER Team mit 2 Medaillien aus Rio heimzukommen und das die Sportart Segeln überhaupt mal olympisch bleibt.
Kluchschieter
sagt:
Ich würde mir vor allem wünschen das unsere Segelolympioniken GESUND aus Rio zurückkommen.
Das scheint offensichtlich die grösste Herausforderung zu sein….
kleiner mann
sagt:
fck u. bau erstmal die elbphilharmonie fertig. und der spirit von berlin(36?39?) hat ja wohl was zur völkerverständigung beigetragent, oder?
Fastnetwinner
sagt:
Hallo Carsten,
Du schreibst: Die Gründe für das gescheiterte Referendum mögen vielfältig sein. Flüchtlingskrise, FIFA-Korruption, Terroranschläge und der russische Doping-Skandal…“
Die Wahrheit liegt bei allen, die ich kenne wo ganz anders: Wir und auch ich haben dagegen gestimmt, weil wir hanseatische Kaufleute sind und rechnen können. Mit dem Finanzierungskonzept hätte kein Sparkassendirektor der Welt die Sache durchgewunken. Und unser Bundesfinanzminister auch nicht. Und der Rechnungshof auch nicht. Manchmal sind die waren Gründe doch so einfach.
Anwalt
sagt:
Ich wusste gar nicht, dass nur „Hamburger Kaufleute“ abstimmen durften 🙂
Fastnetwinner
sagt:
Sehr geehrter Anwalt,
ich hoffe, Sie lesen Ihre Verträge nicht so schludrig, wie Sie meinen Kommentar gelesen haben. Ich schrieb ja nicht von allen, sondern nur „von allen, die ich kenne“. Das macht schon noch einen Unterscheid.
Anwalt
sagt:
Fastnetwinner, Sie schreiben von „Wahrheit“ und den „wahren Gründen.“
Die wahren Gründe ergeben sich jedoch nicht aus Ihrem und dem Abstimmungsverhalten der Ihnen bekannten Kaufleute.
Ich schätze, dass 90% der Stimmen aus ganz anderen Gründen gegen das Olympia-Projekt abgegeben wurden:
Fastnetwinner
sagt:
Schon wieder nicht richtig gelesen: Ich schreibe von „Wahrheit …bei allen, die ich kenne“. Wie sollte ich denn über die Wahrheit von anderen schreiben, die ich nicht kenne. Das machte doch gar keinen Sinn 😉 Ausweislich der grünen Daumen haben das aber denke ich auch die meisten so verstanden.
alikatze
sagt:
@Fastnetwinner
Vielleicht liegt da ein Unterschied zwischen Betriebs- und Volkswirtschaft 😉
Unsere Hamburger und viele andere Kaufleute machen Ihre Sache schon gut und nach betriebswirtschaftlichen Gedanken sind die Kostenargumente nicht zu widerlegen.
Bei – ich sach mal – kulturellen Veranstaltungen treffen diese Argumente ins Lehre, sonst dürfte man Museen, Theater, Schulen etc. nicht betreiben.
Fastnetwinner
sagt:
Der Betrieb von Schulen ist Kernbereich des Staates. Die betreibt man ja nicht im wirtschaftlichen Sinne. Bei Museen und Theatern ist die Lage in der Tat anders und gerne auch diskussionswürdig. Wieso machen z.B. die Rolling Stones Profit, und die kleinen Rock’n Roller im Publikum müssen dafür eine umsubventionierte Karte bezahlen. Und warum kann zeitgleich ein Hamburger Pfeffersack in die Oper gehen, und dieser Besuch wird vom Staat subventioniert, obwohl sich das der Hamburger Pfeffersack gleich dreimal leisten könnte. Dahinter steckt die Frage, was die Aufgabe des Staates ist. Und da gibt es Leute, die meinen ein Sportfest gehört dazu, und andere meinen ein Sportfest gehört nicht dazu. Wenn sich der Staat ein Sportfest leisten kann, dann kann er es ja machen, aber die Zahlen sprechen ja eine ganz andere Sprache.
Mirko
sagt:
Lieber Carsten,
oft triffst Du in Deinen Kommentaren meine Meinung. Hier nicht.
Die Mehrheit hat sicher nicht einfach gegen irgendwas und schon gar nicht gegen die Sportler oder den olympischen Geist gestimmt. Aber berechtigtes Nicht-Vertrauen in die Institutionen Sportverbände und Politik, gepaart mit Unbehagen aufgrund der realen weiteren Herausforderungen waren doch eher die Beweggründe der Hamburger. Und die meisten derer würden sicherlich zustimmen, dass der olympische Geist Grenzen überwindet, zusammen führt, versöhnt etc. – aber auch neue Schulen, bezahlbare Unterkünfte, saubere Energiequellen, Integrationsbemühumgen etc. tragen dazu bei. Es ist der gesunde Menschenverstand der erkennt, dass der Hochleistungssport in Kombination mit kommerziell geprägtenGroßveranstaltungen an ungesunden Auswüchsen leidet – und hier bin ich echt erstaunt, dass die Sportler dieses Votum nicht als Aussage anerkennen: olympischer Sport – zu wenig Profiteure, zu viele Machenschaften, zu wenig Vorbild, zu intransparent.
Ja, eine Niederlage für den Profisport. Und hoffentlich folgt in der Sportwelt eine selbstkritische Auseinandersetzung zu den Gründen der Niederlage.
Carsten Kemmling
sagt:
mirko, das mag ja alles sein. es gibt sicher genug rationale Argumente dagegen. das Problem für mich ist, dass es mit dem olympischen Sport ein Instrument gibt, von dem ich gedacht hatte, dass wir hamburger es besser hätten bedienen können als viele Vorgänger. wir hätten etwas farbe beisteuern können, wo zurzeit viele grautöne das bild bestimmen. dieser Bewerbung haben offenbar die Emotionen gefehlt. sie konnte nicht genug begeistern, um ungeklärte fragen erst einmal auszublenden. das müssen sich die macher wohl vorwerfen lassen.
Markus
sagt:
Moin Carsten!
Ja zu Olympia, nein zum IOC!
Alleine was unsere Regierung alles an Gesetzen ausser Kraft gesetzt, um dem IOC zu gafallen.
alikatze
sagt:
Moin Carsten,
Du hast mir da sehr aus dem Herzen gesprochen. Danke. Ein paar Gedanken hatte ich dazu schon in den Kommentaren des anderen Artikels heute hinterlassen.
Einen Aspekt darf man nicht außer acht lassen – hast Du auch nicht. „Die Politiker“ schaffen es bei vielen Themen nicht, auf die Sorgen des „kleinen Mannes“ einzugehen. Diese Sorgen sind da und müssen ernst genommen werden. Nicht, weil sie vielleicht berechtigt sind, sondern weil es ein Zeichen des Respekts ist, in einem Gespräch dem Gegenüber zu lauschen. Das ein Politiker heute ein großes Sendungsbewusstsein haben muss und dabei kaum Zeit für das Zuhören hat, ist ein Thema. Dass der „kleine Mann“ oder ihre selbsternannten Sprachrohre das Zuhören oft als Schwäche auslegt, ist dabei nicht hilfreich.
Die eine Baustelle unserer Demokratie und allen damit verbundenen Phänomene, die wir aktuell beobachten können, ist die Baustelle in den meisten Beziehungen: Zuhören (und nicht nur, um etwas zu erwidern!) und den Gegenüber ernst nehmen. Die zweite sind „Werte“ nicht zuletzt auch die, die im olympischen Zirkus unter die konsumbereiften Räder gekommen sind. Aber da kann jeder bei sich selbst anfangen, sich mal zuhören und auch sich selbst gegenüber ehrlich sein.
Ich hätte mich sehr über Olympia in Hamburg gefreut und wäre gerne ein kleiner Teil von denen gewesen, die Freundschaft, Gastlichkeit und einen Sportsgeist feiern und teilen wollen. Ich bin traurig, kann den Gegnern aber nicht wirklich böse sein – weil sie keine wirklichen Gegner waren, sondern auch nur Menschen, die sich nicht verstanden fühlen.
Müller
sagt:
Nein, wer gegen eine Olympiabewerbung stimmt, ist NICHT automatisch ein sorgenvoller kleiner Angstbürger, der rückwärtsgewandt und unverstanden jegliche Entwicklung im Land verweigert! Und offensives Zuhören bis diese uneinsichtigen Menschen der gleichen Meinung sind hat nichts mit Zuhören zu tun!
Vielleicht lesen Sie mal die Kommentare der Gegenseite (u.a. gleich hier, auf dieser Seite) durch: da stehen eine Menge belastbare Argumente auf denen man eine Diskussion fürhren könnte.
Auf der anderen Seite lese ich im wesentlichen irgendwas von „vertaner Chance“, „toller Athmosphäre“ und „man könnte es ja besser hin bekommen als in….“
Man kann für oder gegen so eine Veranstaltung sein, oder irgendwas dazwischen. Wenn sich herausstellt, dass eine Mehrheit der direkt betroffenen nicht bereit ist, die Folgen dieser Großveranstaltung für die nächsten Jahzehnte zu tragen, sollte man das akzeptieren und sich besser mit den Inhalten beschäftigen als alle anderen in die Wutbürger-, Pegida-, „kleiner Mann“ – Ecke zu stellen.
alikatze
sagt:
@Müller
Vielen Dank für die Bestätigung meiner Aussage. Ich sprach nicht von „sorgenvollen kleinen Angstbürgern“ sondern nutzte den Begriff „Kleiner Mann“, der letztendlich nur ein Gegenüber für „die Politiker“ symbolisiert.
Ich habe auch keinen in eine Ecke gestellt, ob Wutbürger oder Pegida (was die bei diesem Thema verloren haben, erschließ sich mir nicht). Und von rückwärtsgewand oder anderen Verweigerungshaltungen habe ich nicht auch nicht geschrieben.
Ich habe vielmehr ein gewisses Verständnis für die Nein-Stimmenden geäußert. Ich möchte deren Entscheidung zu akzeptieren, ich muss sie aber nicht teilen und darf aber dennoch traurig darüber sein. Das wiederum muss auch die Gegenseite akzeptieren. Die Freude mit der sich hier und woanders manche laut ins Fäustchen lachen, zeigt eher, dass es ihnen nicht um Olympia ging, sondern eher um „denen da oben“ mal eins auszuwischen.
„Offensives Zuhören“ kenne ich nicht. Mir ist auch nicht bekannt, wie man durch Zuhören die Meinung des Erzählenden ändern kann.
Auf dieser Seite gibt es sehr wenig „belastbare Argumente“ – viel weniger als bei den durchaus engagierten Leuten der Nolympia-Kampagne, die sich z. T. viel Mühe gmacht haben, Zahlen und Fakten zu liefern und die Polemik außen vor zu lassen. Ich habe auch bewusst keine „Argumente“ für oder gegen genannt, sondern versucht, den eigentlichen Konflikt zu sehen.
Also nochmals Danke @Müller, dass Sie uns ein gute Beispiel gegeben haben, was Zuhören nicht bedeutet.
Anwalt
sagt:
Die Kosten der Einwanderung wird auf 900 Milliarden EUR geschätzt.
Unsere Polizei geht wegen Überbelastung durch 500.000 Überstunden „auf dem Zahnfleisch“.
Es muss mit einem Zusammenbruch der EURO-Zone gerechnet werden.
Der Berliner Großflughafen BER, Stuttgart21 sowie die Hamburger Elbphilharmonie zeigen uns, dass Grossprojekte in Deutschland aufgrund von Überregulierung nicht mehr durchführbar sind.
Und dann gibt es Leute, die meinen, wir könrten weitermachen wie bisher, statt uns um dringendere Probleme zu kümmern. Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln.
Sorry, aber nach dem, was man so aus London gehört hat, überrascht mich das Votum überhaupt nicht, und ich hätte auch dagegen gestimmt. Das klang alles nach Riesen-Ausverkauf, IOC-Korruption und nach einem großen wirtschaftlichen Minus für den Austragungsort. Das klang nach Olympia für die Sponsoren, Konzerne wie Avocado Cola. Solange sich da nichts ändert (sprich im IOC), wird es schwer bleiben das den „einfachen Leuten“ zu verkaufen.
Johnny Rotten
sagt:
London war mit 3 Mrd budgetiert, gekostet hat es das dreifache!
Ulrich
sagt:
Wirklich zum heulen ist, dass wir nur noch „für“ oder „gegen“ etwas sein können.
Markus
sagt:
Das IOC ist eine der korruptesten Organisationen auf dieser Erde. Der Deutsche Segler Verband hat zum ersten mal eine Frau als Vizechef.
Muss ich mehr sagen?
Sportler wie Alexander Schlonski durften aus Funktionärsdünkel nicht bei Olympia im Laser antreten.
Noch mehr?
Es geht nicht um die Sportler, es geht nur um Politiker und korrupte und machtbesessene Funktionäre.
Mehr?
Die Welt wäre mit oder ohne Olympia die selbe, nicht besser, nicht schlechter
Ich empfehle hier sehr das Buch meines alten Latein Lehrers:
Die unheiligen Spiele. Das antike Olympia zwischen Legende und Wirklichkeit. Artemis & Winkler, Zürich 1991, ISBN 3-7608-1059-4
Und nun eine demokratische Abstimmung als Rache des kleinen Manner zu verklären, nur weil trotz ausgefeilter und Millionenschwerer Medienkampagne die Wähler in freiem Willen, mit einer noch die dagewesenen Wahlbeteiligung, sich entschieden haben. Dies kommentiere ich besser nicht.
Demokratie bedeutet ein Ergebnis zu akzeptieren, daß einem nicht gefällt.
Hamburg ist das Tor der Welt, und wird weiter die Stadt bleiben die sie schon immer war. Auch ohne korrupte Spiele.
Hamburg? Ich bin stolz auf dich!
Ulrich
sagt:
Ob du mehr sagen musst? Nö, allerdings könntest du mal sagen, was der IOC mit der ganzen Kohle anstellt. Wenn du es nicht kannst, dann kann ich es.
Kluchschieter
sagt:
Ulrich, dann mach mal!
Ulrich
sagt:
Es wird immer gerne so dargestellt, dass sich die reichen, fetten IOC-Säcke die ganze Olympia-Kohle selbst in die Tasche stecken. Auch hier kommt außer dem üblichen IOC-Gejammer nichts anderes rüber. Dabei profitiert der Sport sehr durch die Einnahmen. Der weitaus größte Teil wird an die nationalen olympischen Verbände und an andere Fachverbände ausgeschüttet. Hab ne Zahl von 90% im Kopf. Da es wohl kein Sportverband so wirklich Dicke hat – bis auf den DFB – ist der gesamte Sportbetrieb sehr von der Geldmaschine „Olympische Spiele“ abhängig. Von mir aus können die da noch sehr viel mehr Geld rauspressen.
24 Antworten zu „Olympia 2024: Die Welt wäre besser mit mehr olympischen Momenten“
sagt:
Sailors…. es ist wie es ist, so was ist Demokratie und die Mehrheit der Hamburger Bürger hat so entschieden und das ist zu akzeptieren !
Vielleicht ist es auch alles gut so, denn wenn im November 2017 dann LA die Spiele 2024 bekommt, dann wäre die Bewerbung hier noch weitergegangen auch für 2028 und wir hätten dann bis zur Entscheidung dafür dann im November 2021 insgesamt noch 6 Jahre hier gehabt die viel Geld gekostet hätten und in denn sich auch viele Seilschaften und Netzwerke aufgebaut hätten die alle partizipieren wollen. Insofern ist es vielleicht ja auch nur ein frühes End mit Schrecken und alles gut so wie es ist…. weiss halt alles niemand..
Wichtiger ist jetzt für das GER Team mit 2 Medaillien aus Rio heimzukommen und das die Sportart Segeln überhaupt mal olympisch bleibt.
sagt:
Ich würde mir vor allem wünschen das unsere Segelolympioniken GESUND aus Rio zurückkommen.
Das scheint offensichtlich die grösste Herausforderung zu sein….
sagt:
fck u. bau erstmal die elbphilharmonie fertig. und der spirit von berlin(36?39?) hat ja wohl was zur völkerverständigung beigetragent, oder?
sagt:
Hallo Carsten,
Du schreibst: Die Gründe für das gescheiterte Referendum mögen vielfältig sein. Flüchtlingskrise, FIFA-Korruption, Terroranschläge und der russische Doping-Skandal…“
Die Wahrheit liegt bei allen, die ich kenne wo ganz anders: Wir und auch ich haben dagegen gestimmt, weil wir hanseatische Kaufleute sind und rechnen können. Mit dem Finanzierungskonzept hätte kein Sparkassendirektor der Welt die Sache durchgewunken. Und unser Bundesfinanzminister auch nicht. Und der Rechnungshof auch nicht. Manchmal sind die waren Gründe doch so einfach.
sagt:
Ich wusste gar nicht, dass nur „Hamburger Kaufleute“ abstimmen durften 🙂
sagt:
Sehr geehrter Anwalt,
ich hoffe, Sie lesen Ihre Verträge nicht so schludrig, wie Sie meinen Kommentar gelesen haben. Ich schrieb ja nicht von allen, sondern nur „von allen, die ich kenne“. Das macht schon noch einen Unterscheid.
sagt:
Fastnetwinner, Sie schreiben von „Wahrheit“ und den „wahren Gründen.“
Die wahren Gründe ergeben sich jedoch nicht aus Ihrem und dem Abstimmungsverhalten der Ihnen bekannten Kaufleute.
Ich schätze, dass 90% der Stimmen aus ganz anderen Gründen gegen das Olympia-Projekt abgegeben wurden:
sagt:
Schon wieder nicht richtig gelesen: Ich schreibe von „Wahrheit …bei allen, die ich kenne“. Wie sollte ich denn über die Wahrheit von anderen schreiben, die ich nicht kenne. Das machte doch gar keinen Sinn 😉 Ausweislich der grünen Daumen haben das aber denke ich auch die meisten so verstanden.
sagt:
@Fastnetwinner
Vielleicht liegt da ein Unterschied zwischen Betriebs- und Volkswirtschaft 😉
Unsere Hamburger und viele andere Kaufleute machen Ihre Sache schon gut und nach betriebswirtschaftlichen Gedanken sind die Kostenargumente nicht zu widerlegen.
Bei – ich sach mal – kulturellen Veranstaltungen treffen diese Argumente ins Lehre, sonst dürfte man Museen, Theater, Schulen etc. nicht betreiben.
sagt:
Der Betrieb von Schulen ist Kernbereich des Staates. Die betreibt man ja nicht im wirtschaftlichen Sinne. Bei Museen und Theatern ist die Lage in der Tat anders und gerne auch diskussionswürdig. Wieso machen z.B. die Rolling Stones Profit, und die kleinen Rock’n Roller im Publikum müssen dafür eine umsubventionierte Karte bezahlen. Und warum kann zeitgleich ein Hamburger Pfeffersack in die Oper gehen, und dieser Besuch wird vom Staat subventioniert, obwohl sich das der Hamburger Pfeffersack gleich dreimal leisten könnte. Dahinter steckt die Frage, was die Aufgabe des Staates ist. Und da gibt es Leute, die meinen ein Sportfest gehört dazu, und andere meinen ein Sportfest gehört nicht dazu. Wenn sich der Staat ein Sportfest leisten kann, dann kann er es ja machen, aber die Zahlen sprechen ja eine ganz andere Sprache.
sagt:
Lieber Carsten,
oft triffst Du in Deinen Kommentaren meine Meinung. Hier nicht.
Die Mehrheit hat sicher nicht einfach gegen irgendwas und schon gar nicht gegen die Sportler oder den olympischen Geist gestimmt. Aber berechtigtes Nicht-Vertrauen in die Institutionen Sportverbände und Politik, gepaart mit Unbehagen aufgrund der realen weiteren Herausforderungen waren doch eher die Beweggründe der Hamburger. Und die meisten derer würden sicherlich zustimmen, dass der olympische Geist Grenzen überwindet, zusammen führt, versöhnt etc. – aber auch neue Schulen, bezahlbare Unterkünfte, saubere Energiequellen, Integrationsbemühumgen etc. tragen dazu bei. Es ist der gesunde Menschenverstand der erkennt, dass der Hochleistungssport in Kombination mit kommerziell geprägtenGroßveranstaltungen an ungesunden Auswüchsen leidet – und hier bin ich echt erstaunt, dass die Sportler dieses Votum nicht als Aussage anerkennen: olympischer Sport – zu wenig Profiteure, zu viele Machenschaften, zu wenig Vorbild, zu intransparent.
Ja, eine Niederlage für den Profisport. Und hoffentlich folgt in der Sportwelt eine selbstkritische Auseinandersetzung zu den Gründen der Niederlage.
sagt:
mirko, das mag ja alles sein. es gibt sicher genug rationale Argumente dagegen. das Problem für mich ist, dass es mit dem olympischen Sport ein Instrument gibt, von dem ich gedacht hatte, dass wir hamburger es besser hätten bedienen können als viele Vorgänger. wir hätten etwas farbe beisteuern können, wo zurzeit viele grautöne das bild bestimmen. dieser Bewerbung haben offenbar die Emotionen gefehlt. sie konnte nicht genug begeistern, um ungeklärte fragen erst einmal auszublenden. das müssen sich die macher wohl vorwerfen lassen.
sagt:
Moin Carsten!
Ja zu Olympia, nein zum IOC!
Alleine was unsere Regierung alles an Gesetzen ausser Kraft gesetzt, um dem IOC zu gafallen.
sagt:
Moin Carsten,
Du hast mir da sehr aus dem Herzen gesprochen. Danke. Ein paar Gedanken hatte ich dazu schon in den Kommentaren des anderen Artikels heute hinterlassen.
Einen Aspekt darf man nicht außer acht lassen – hast Du auch nicht. „Die Politiker“ schaffen es bei vielen Themen nicht, auf die Sorgen des „kleinen Mannes“ einzugehen. Diese Sorgen sind da und müssen ernst genommen werden. Nicht, weil sie vielleicht berechtigt sind, sondern weil es ein Zeichen des Respekts ist, in einem Gespräch dem Gegenüber zu lauschen. Das ein Politiker heute ein großes Sendungsbewusstsein haben muss und dabei kaum Zeit für das Zuhören hat, ist ein Thema. Dass der „kleine Mann“ oder ihre selbsternannten Sprachrohre das Zuhören oft als Schwäche auslegt, ist dabei nicht hilfreich.
Die eine Baustelle unserer Demokratie und allen damit verbundenen Phänomene, die wir aktuell beobachten können, ist die Baustelle in den meisten Beziehungen: Zuhören (und nicht nur, um etwas zu erwidern!) und den Gegenüber ernst nehmen. Die zweite sind „Werte“ nicht zuletzt auch die, die im olympischen Zirkus unter die konsumbereiften Räder gekommen sind. Aber da kann jeder bei sich selbst anfangen, sich mal zuhören und auch sich selbst gegenüber ehrlich sein.
Ich hätte mich sehr über Olympia in Hamburg gefreut und wäre gerne ein kleiner Teil von denen gewesen, die Freundschaft, Gastlichkeit und einen Sportsgeist feiern und teilen wollen. Ich bin traurig, kann den Gegnern aber nicht wirklich böse sein – weil sie keine wirklichen Gegner waren, sondern auch nur Menschen, die sich nicht verstanden fühlen.
sagt:
Nein, wer gegen eine Olympiabewerbung stimmt, ist NICHT automatisch ein sorgenvoller kleiner Angstbürger, der rückwärtsgewandt und unverstanden jegliche Entwicklung im Land verweigert! Und offensives Zuhören bis diese uneinsichtigen Menschen der gleichen Meinung sind hat nichts mit Zuhören zu tun!
Vielleicht lesen Sie mal die Kommentare der Gegenseite (u.a. gleich hier, auf dieser Seite) durch: da stehen eine Menge belastbare Argumente auf denen man eine Diskussion fürhren könnte.
Auf der anderen Seite lese ich im wesentlichen irgendwas von „vertaner Chance“, „toller Athmosphäre“ und „man könnte es ja besser hin bekommen als in….“
Man kann für oder gegen so eine Veranstaltung sein, oder irgendwas dazwischen. Wenn sich herausstellt, dass eine Mehrheit der direkt betroffenen nicht bereit ist, die Folgen dieser Großveranstaltung für die nächsten Jahzehnte zu tragen, sollte man das akzeptieren und sich besser mit den Inhalten beschäftigen als alle anderen in die Wutbürger-, Pegida-, „kleiner Mann“ – Ecke zu stellen.
sagt:
@Müller
Vielen Dank für die Bestätigung meiner Aussage. Ich sprach nicht von „sorgenvollen kleinen Angstbürgern“ sondern nutzte den Begriff „Kleiner Mann“, der letztendlich nur ein Gegenüber für „die Politiker“ symbolisiert.
Ich habe auch keinen in eine Ecke gestellt, ob Wutbürger oder Pegida (was die bei diesem Thema verloren haben, erschließ sich mir nicht). Und von rückwärtsgewand oder anderen Verweigerungshaltungen habe ich nicht auch nicht geschrieben.
Ich habe vielmehr ein gewisses Verständnis für die Nein-Stimmenden geäußert. Ich möchte deren Entscheidung zu akzeptieren, ich muss sie aber nicht teilen und darf aber dennoch traurig darüber sein. Das wiederum muss auch die Gegenseite akzeptieren. Die Freude mit der sich hier und woanders manche laut ins Fäustchen lachen, zeigt eher, dass es ihnen nicht um Olympia ging, sondern eher um „denen da oben“ mal eins auszuwischen.
„Offensives Zuhören“ kenne ich nicht. Mir ist auch nicht bekannt, wie man durch Zuhören die Meinung des Erzählenden ändern kann.
Auf dieser Seite gibt es sehr wenig „belastbare Argumente“ – viel weniger als bei den durchaus engagierten Leuten der Nolympia-Kampagne, die sich z. T. viel Mühe gmacht haben, Zahlen und Fakten zu liefern und die Polemik außen vor zu lassen. Ich habe auch bewusst keine „Argumente“ für oder gegen genannt, sondern versucht, den eigentlichen Konflikt zu sehen.
Also nochmals Danke @Müller, dass Sie uns ein gute Beispiel gegeben haben, was Zuhören nicht bedeutet.
sagt:
Die Kosten der Einwanderung wird auf 900 Milliarden EUR geschätzt.
Unsere Polizei geht wegen Überbelastung durch 500.000 Überstunden „auf dem Zahnfleisch“.
Es muss mit einem Zusammenbruch der EURO-Zone gerechnet werden.
Der Berliner Großflughafen BER, Stuttgart21 sowie die Hamburger Elbphilharmonie zeigen uns, dass Grossprojekte in Deutschland aufgrund von Überregulierung nicht mehr durchführbar sind.
Und dann gibt es Leute, die meinen, wir könrten weitermachen wie bisher, statt uns um dringendere Probleme zu kümmern. Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln.
sagt:
Sorry, aber nach dem, was man so aus London gehört hat, überrascht mich das Votum überhaupt nicht, und ich hätte auch dagegen gestimmt. Das klang alles nach Riesen-Ausverkauf, IOC-Korruption und nach einem großen wirtschaftlichen Minus für den Austragungsort. Das klang nach Olympia für die Sponsoren, Konzerne wie Avocado Cola. Solange sich da nichts ändert (sprich im IOC), wird es schwer bleiben das den „einfachen Leuten“ zu verkaufen.
sagt:
London war mit 3 Mrd budgetiert, gekostet hat es das dreifache!
sagt:
Wirklich zum heulen ist, dass wir nur noch „für“ oder „gegen“ etwas sein können.
sagt:
Das IOC ist eine der korruptesten Organisationen auf dieser Erde. Der Deutsche Segler Verband hat zum ersten mal eine Frau als Vizechef.
Muss ich mehr sagen?
Sportler wie Alexander Schlonski durften aus Funktionärsdünkel nicht bei Olympia im Laser antreten.
Noch mehr?
Es geht nicht um die Sportler, es geht nur um Politiker und korrupte und machtbesessene Funktionäre.
Mehr?
Die Welt wäre mit oder ohne Olympia die selbe, nicht besser, nicht schlechter
Ich empfehle hier sehr das Buch meines alten Latein Lehrers:
Die unheiligen Spiele. Das antike Olympia zwischen Legende und Wirklichkeit. Artemis & Winkler, Zürich 1991, ISBN 3-7608-1059-4
Und nun eine demokratische Abstimmung als Rache des kleinen Manner zu verklären, nur weil trotz ausgefeilter und Millionenschwerer Medienkampagne die Wähler in freiem Willen, mit einer noch die dagewesenen Wahlbeteiligung, sich entschieden haben. Dies kommentiere ich besser nicht.
Demokratie bedeutet ein Ergebnis zu akzeptieren, daß einem nicht gefällt.
Hamburg ist das Tor der Welt, und wird weiter die Stadt bleiben die sie schon immer war. Auch ohne korrupte Spiele.
Hamburg? Ich bin stolz auf dich!
sagt:
Ob du mehr sagen musst? Nö, allerdings könntest du mal sagen, was der IOC mit der ganzen Kohle anstellt. Wenn du es nicht kannst, dann kann ich es.
sagt:
Ulrich, dann mach mal!
sagt:
Es wird immer gerne so dargestellt, dass sich die reichen, fetten IOC-Säcke die ganze Olympia-Kohle selbst in die Tasche stecken. Auch hier kommt außer dem üblichen IOC-Gejammer nichts anderes rüber. Dabei profitiert der Sport sehr durch die Einnahmen. Der weitaus größte Teil wird an die nationalen olympischen Verbände und an andere Fachverbände ausgeschüttet. Hab ne Zahl von 90% im Kopf. Da es wohl kein Sportverband so wirklich Dicke hat – bis auf den DFB – ist der gesamte Sportbetrieb sehr von der Geldmaschine „Olympische Spiele“ abhängig. Von mir aus können die da noch sehr viel mehr Geld rauspressen.