Am 5. September 1972 kam der Terror auch nach Kiel. Die israelische Segelcrew musste beschützt werden. Der NDR berichtet ausführlich über die Olympischen Segelspiele in Kiel. Was die Segelregatten für die Landeshauptstadt bedeutet haben.
Selbst Avery Brundage, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, und OK-Chef Willi Daume sind gekommen. Eine ganze Region ist im Hochgefühl. Für Kiel sind es nach 1936 die zweiten Olympischen Spiele. Umfangreiche Baumaßnahmen im Zuge des Weltereignisses, wie der Anschluss an das bundesdeutsche Autobahnnetz, die neue Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal für 125 Millionen Mark sowie weitere Projekte in der Innenstadt haben der Fördestadt zu neuem Glanz verholfen.
Maritimes Fest mit den Stars der Szene
In Kiel, das im März 1967 knapp den Zuschlag vor Lübeck erhalten hatte, steigt ein maritimes Fest mit den Stars der Szene. Zwei Tage nach Beginn der heiteren Spiele in München beginnen auch an der Förde die Wettbewerbe. Feierlicher Höhepunkt ist die Windjammerparade am 3. September. 500.000 Menschen kommen, um die 70 Großsegler aus 20 Nationen zu bestaunen. „So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen“, schwärmt Bundespräsident Gustav Heinemann.
Segler in Kiel ahnen nichts vom Terror
Doch auch in Kiel, wo alles so fröhlich begann, folgt zwei Tage später der Schock: In München, dem Zentrum der Spiele, dringen am frühen Morgen des 5. September acht palästinensische Terroristen ins Quartier der israelischen Mannschaft ein. Sie erschießen zwei Teammitglieder und nehmen neun weitere als Geiseln, um die Freilassung inhaftierter Palästinenser zu erpressen. Die Segler in Kiel wissen zunächst nichts davon, sie bereiten sich auf den sechsten Wettkampftag vor.
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