Aus dem Exil kurz zum Segeln: Spaniens Altkönig Juan Carlos gewinnt im Sechser

Juan Carlos I. (85) ist in Spanien nach vielen Skandalen in Ungnade gefallen, floh vor drei Jahren nach Abu Dhabi und hat ein zerrüttetes Verhältnis zur Königsfamilie. Nun war er kurz zurück im Land. Zum Regattasegeln.

Juan Carlos am Steuer seiner “Bribon 500”. © Real Federación Española de Vela

Eigentlich hatte Altkönig Juan Carlos schon im vergangenen Jahr um den EM-Titel der 6mR Yachten segeln wollen. Sein Sechser “Bribon 500” ist der wohl schnellste in der Klassiker-Division und die Meisterschaft fand in seinem Heimathafen Sanxenxo statt.

Aber der emeritierte Monarch, der 2014 zugunsten seines Sohnes Felipe abdankte, lebt sein vier Jahren nicht mehr in Spanien. Er war heimlich nach Abu Dhabi in die Vereinigten Arabischen Emirate gereist, nachdem die spanische Staatsanwaltschaft im Sommer 2020 drei Ermittlungsverfahren wegen Korruption, Geldwäsche und Steuerbetrugs gegen ihn eingeleitet hatte. Im Frühjahr 2022 waren alle Strafermittlungen wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten eingestellt worden – überwiegend wegen der Immunität, die er als früherer König genoss – und so reiste er erstmals zurück nach Spanien, um sich bei einer Testregatta auf die 6mR EM in Sanxenxo vorzubereiten.

Doch allein dieser erste Heimatbesuch nach zwei Jahren im Exil sorgte für einen solchen Medienrummel, dass er sich diesen ersparen wollte und bei der späteren Meisterschaft nicht mehr antrat.