Der Österreicher Christian Kargl hat den Langfahrt-Rekord mit einer Jolle auf 421 Seemeilen festgesetzt. Besonders das Schlafen auf dem 4,23 Meter kurzen Laser wurde zur Herausforderung.
“Liebe Freunde … es ist geschafft. Nach 6 Tagen und knapp 2 Stunden bin ich in Rovinj eingelaufen. Völlig fertig aber überglücklich – haben wir doch den bestehenden Rekord von 345 Seemeilen inoffiziell auf 431 geschraubt.” So berichtet Christian Kargl über sein Laser-Abenteuer, das er in Biograd gestartet hatte.
“Für alle die es selbst versuchen wollen – es ist vor allem schlaftechnisch eine Herausforderung.” Schließlich kentert ein Laser schnell bei Wind und Wellengang, wenn man sich ins Cockpit legt. Aber er ärgert sich besonders über ein bestimmtes Ausrüstungsdetail. “Wenn da diese verdammte Großschotklemme im Kreuz nicht wäre. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit Andreas Geritzer (ex Laser-Weltklasse-Segler). O-Ton: den schaas brauchst eh net. Die Erkenntnis hab ich leider 20 Jahre zu spät und erst seit letztem Mittwoch gewonnen ;-)”.
Immerhin findet Kargl eine Methode, die es erlaubt gleichzeitig Kurs zu halten und zu schlafen. Allerdings sei das jeweils nur für kurze Zeit möglich gewesen.
Kargl hatte zeitweise mit sehr wenig Wind zu kämpfen. “Derzeit überholen mich gerade Quallen, auch Babyquallen und Wasserläufer. Aber wurscht, ich hab es ja nicht eilig :-)”. Auch die Bekleidung bereitete Probleme. “Meine Körperteile unterzeichnen gerade eine Petition gegen Neopren und untermauern ihren Anspruch mit intensivem mädchenhaftem Juckreiz.”
Aber zwischendurch wurde es auch sehr haarig. “Die letzte Nacht war arschkalt….Nach dem Leichtwindstart, frischte der Abendwind gegen die Nacht auf bis zu 20 kn und viel Welle auf. Entgegen aller Prognosen. So viele Haare sind mir noch nie zu Berge gestanden, trotz Shorty über dem Überlebensanzug war es bitter kalt. Zudem dachte ich schon nach 12 Std. in der Nußschale, dass ich nie wieder aufstehen kann. Ich hab bald keine Stelle mehr, die nicht schmerzt.”

Das Feld des ROAMER Business Cup 2016 in der Marina Kornati von Biograd begleitet Kargl beim Start. © Kargl
Problematisch war auch der Toilettengang. “Am besten hat mir die Frage meiner Tochter gefallen: Papi, wie gehst du aufs Klo? und sie meinte sicher nicht Pinkeln….. gute Frage!?” – Schließlich fand er es heraus. “Emily: ich weiß nun wie ich mein Geschäft erledigen kann! Das ist alles nur eine Frage des Windes. Bei genug Druck im Segel ist das kein Problem, Bidet inklusive…*ggg*” Aber es ist ja für einen guten Zweck…..” Kargl sammelt Geld für eine Gemeinnützige Organisation, die so genannten Schmetterlings-Kindern mit extrem verletzlicher Haut hilft. 2000 Euro kamen bisher zusammen.
Die Verifikation der Rekordleistung soll in den nächsten Tagen durch die Guinness World Record Organisation erfolgen. Wie lange die Bestleistung Bestand hat, hängt wohl von dem Fortschritt des Projektes der Mexikanerin Tania Elias Calles ab, die im Laser 2000 Meilen von Kalifornien nach Hawaii segeln will.
Sau geil Christian! Respekt!
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Ich frage mich gerade, ob man jeden verrückten Rekordversuch respektvoll anerkennen muss oder auch einfach nur “bescheuert” finden kann.
Heisse Debatte. Was meinst du?
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Hat was von “Mit dem Trabbi nach Peking”
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Natürlich nicht … ging es ja hauptsächlich darum, Geld für Schmetterlingskinder zu sammeln. Übermotivierte Clubs haben einen EUR pro geschaffter Seemeile zugesagt – das ist natürlich eine super Motivation *ggg*
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