Will es Francis Joyon jetzt mit der Brechstange versuchen? Mit einem deutlich südlicheren Kurs im Vergleich zu Spindrift jagt IDEC durch das Eismeer und holt 250 Meilen auf.
Yann Guichard hatte vermeldet, dass er “Spindrift” wieder weiter nach Norden steuert, um die Eisgefahr zu minimieren. Er segelte nördlich an den Kerguelen vorbei und nahm die Vergrößerung des Rückstandes auf 260 Meilen in Kauf.
Die Crew scheint sich sicher zu sein, diesen Abstand aufzuholen zu können, weil Vorgänger Loick Peyron noch einige Schwächephasen während seiner Rekordfahrt durchzustehen hatte. Guichard muss also kein großes Risiko eingehen.
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Anders sieht es bei IDEC aus. Der rote Trimaran hat im Vergleich zum Gegner eine Front verpasst und schon 800 Meilen auf den Rekord verloren. Das schien nur noch schwer aufzuholen zu sein. Aber Joyon lässt nicht locker.
Kollisionsgefahr im Eismeer
Er lässt einen Kurs steuern, der IDEC gut 300 Meilen südlicher abtauchen lässt. Das verringert die Strecke, erhöht aber auch die Gefahr, mit Eis zu kollidieren. Am 16. Tag rast Boris Herrmann gerade mit fast 32 Knoten durch das Eismeer. Hoffentlich geht das gut!
Die Informationen von Bord der IDEC sind im Vergleich zu Spindrift naturgemäß spärlich. Weniger Geld, weniger Mast- und Rumpflänge, weniger Crew. Aber nun sind doch einmal wieder Bilder von Bord zu sehen. Darauf sieht unsere deutsche Hochsee-Hoffnung schon ganz schön fertig aus.
Es ist kaum vorstellbar, was es heißt, jetzt schon seit 16 Tagen mit aus Gewichtsgründen verkleinerter Crew von nur sechs Seglern einen ähnlichen Speed aus IDEC herauszupressen wie aus Spindrift. Die haben acht Mann mehr an Bord und schleppen sogar einen eigenen Medienmann mit.
Man muss schon hart im Nehmen sein, um die Strapazen auf IDEC durchzustehen. Es wäre schön, wenn David noch länger gegen Goliath bestehen könnte.